Mitglied inaktiv
Hi! Ich muß abstillen, so schnell wie möglich und komplett. Mein Baby ist jetzt 6 Monate alt. Aber sie trinkt gar nichts aus der Flasche! Nicht ein mal süßen Saft. Sie wird noch immer voll gestillt und will nicht ein mal ein Stillhütchen zulassen! Was mache ich nur?
Liebe MamaTinka, warum müssen Sie so plötzlich abstillen und WOLLEN Sie das auch? Leider wird das Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann, 6. Auflage 2001) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30308111) hinzugezogen werden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Möchten Sie abstillen, ist langsames Abstillen am besten für Mutter und Kind! * Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust-Abzess kommen. Bromocriptin-haltige Mittel wie "Pravidel" haben sich hierbei nicht bewährt. In den USA wurden gefährliche Reaktionen auf diesen Stoff beobachtet, wie Schlaganfall, Anfälle sowie Todesfälle (FDA 1994). * Abruptes Abstillen verursacht plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können. Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon). · Außerdem verursacht abruptes Abstillen ein emotionales Trauma beim Baby - es empfindet einen plötzlichen "Liebes-Entzug". Beim möglichst raschen Abstillen können Sie folgendermaßen vorgehen: ersetzen Sie ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig sollten Sie, sobald sich Ihre Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Sie kein Spannungsgefühl mehr verspüren. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich können Sie Ihre Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Sie lassen sich ein klein wenig länger Zeit) ersetzen Sie die nächste Mahlzeit. Achten Sie auf Ihren Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagieren Sie bitte sofort und machen etwas langsamer. Denken Sie daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Sie können entsprechend Ihrem Durst trinken. Ihr Baby wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuchen Sie ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halten Sie soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenken Sie auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und bieten Sie ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich muß nicht abrupt abstillen, sondern so schnell wie möglich, weil ich so bald wie möglich operiert werden muß. Also- möglichst rasch abstillen. Nur nimmt meine kleine keine Flasche! Nich ein Schluckchen! Nicht mal mit der abgepumpten Muttermilch! Also eine totale Verweigerung. Ich habe den Trick mit dem Stillhüttchen ausprobiert, aber sie nimmt nicht mal die Brust mit dem Stillhüttchen. Sie schreit dann lauthals und weint und schlägt ganz verzweifelt um sich. Sie nimmt bis heute auch keine Beikost aus den Gläschen. Egal ob Möhren, Bananen oder sonst was. Sie mag den Geschmack nicht - spuckt und schüttelt sich vor Eckel. Man sagt, sie wird ab 9-10 Monaten von alleine andere Sachen essen wollen. Aber so lange kann ich nicht warten. Eigentlich müßte ich jetzt innerhalb eines Monats abstillen. Und wenn ich das nicht schaffe, dann BLEIBT EINFACH NICHTS ANDERES ÜBRIG, als "kalter Entzug". Und das will ich auf keinen Fall! Sie tut mir so leid!
Liebe MamaTinka, warum müssen Sie denn unbedingt abstillen, wenn Sie das gar nicht möchten? Eine Operation ist kein Abstillgrund! Eine Frau kann bei fast allen Krankheiten stillen: Erkältung, Grippe, Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Masern, Röteln, Lyme-Krankheit (Borreliose), Windpocken, Typhus, Cholera, Parasitenbefall (wie Malaria), Lepra, Hepatitis und sogar auch bei Krebs, solange keine Chemotherapie vorgenommen wird. Viele Mütter stillen auch bei einer chronischen Krankheit wie z.B. Arthritis, Asthma, Diabetes, Lupus (Flechte bei Hauttuberkulose), Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Epilepsie und Schilddrüsenerkrankungen. Ich gebe Ihnen natürlich Tipps zum Abstillen, aber ich möchte Sie wirklich bestärken, wenn Sie unsicher sind, ob Sie wirklich abstillen MÖCHTEN. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
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