Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Flachwarzen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Flachwarzen

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin derzeit am Beginn der 30. SSW; hatte vor meiner Schwangerschaft eher Hohlwarzen, durch (bisher unregelmässige) Massage habe ich nun die meiste Zeit über Flachwarzen. Wenn ich meine Brust massiere, treten die Warzen für einen knappen cm hervor. (BH-Grösse vor der Schwangerschaft: 75B, derzeit 80B) Nachdem ich aber gerne Stillen würde, möchte ich gerne wissen, ob hier Massagen noch weiterhelfen können (wenn ja welche, wie oft?) oder ob ich besser zu Alternativen (Niplette o.ä.) greifen sollte. Hier habe ich aber gelesen, dass man diese nur bis zum 6. Schwangerschaftsmonat verwenden sollte. Ich habe ca. seit dem 5. Schwangerschaftsmonat tröpfchenweise Vormilch, seit 3-4 Wochen fast täglich. Ich würde mich um einen Rat sehr freuen! Vielen lieben Dank!


Biggi Welter

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? Liebe Sasi, Hohlwarzen (auch Schlupfwarzen genannt) sind nicht zwingend ein Stillhindernis. Diese Warzenform kann - muss aber nicht - Probleme beim Anlegen verursachen. Das englische Wort für „Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt „Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa „Nipplefeeding" sondern „Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen. Zunächst einmal sollte festgestellt werden, ob es sich bei den Brustwarzen um Hohlwarzen (eingezogen) oder Flachwarzen handelt. Dazu kann der „Kneiftest" verwendet werden. Der Brustwarzenhof wird etwa 2,5 cm hinter dem Brustwarzenansatz zusammendrückt. Tritt ihre Brustwarze dann hervor, handelt es sich nicht um eine echte Hohlwarze, und es ist meist keine besondere Behandlung notwendig. Zieht sich die Brustwarze zurück oder nimmt sie eine konkave Wölbung an, ist es eine echte Hohlwarze. Hohlwarzen kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Manche Brustwarzen sind nur leicht eingezogen, und ein Baby mit normaler Saugfähigkeit kann sie ohne Schwierigkeiten herausziehen (allerdings kann ein frühgeborenes oder saugschwaches Baby zunächst durchaus Probleme haben). Andere Brustwarzen sind mäßig bis stark eingezogen, was bedeutet, dass sie sich beim Zusammenpressen stark zurückziehen, auf die gleiche Höhe oder vielleicht sogar noch hinter den umgebenden Brustwarzenhof. Eine tief eingesunkene Brustwarze kann das Ansaugen und das Stillen problematisch werden lassen. In diesem Fall kann eine Behandlung zum Herausziehen der Brustwarze während der Schwangerschaft sinnvoll sein. Das Tragen von Brustwarzenformern (gibt es von den Firmen Medela und Ameda und können bei Apotheken oder der La Leche Liga oder LLL-Stillberaterinnen bestellt werden) kann helfen, die Brustwarzen hervortreten und besser fassbar zu machen. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenformer bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon (Medela). Sie sollen von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst, hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale - die mit Löchern versehen sein sollte - hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Brustwarzenformer sollten in den letzten Wochen (ev. drei Monaten) der Schwangerschaft verwendet werden, häufig ist es auch sinnvoll sie in der ersten Zeit nach der Geburt vor dem Anlegen zu tragen. Sie müssen jedoch keinesfalls ununterbrochen getragen werden. Seit einiger Zeit wird auch die „Niplette" auf dem deutschen Markt angeboten, um die Brustwarzen herauszuziehen und zu formen. Meine Erfahrungen mit diesem Hilfsmittel sind allerdings nicht überzeugend und außerdem kann die Niplette bei manchen Frauen wehenauslösend wirken. Nach der Geburt kann der Einsatz einer Milchpumpe oder einer anderen Saugapparatur helfen, Flach- oder Hohlwarzen unmittelbar vor dem Stillen herauszuziehen und dem Baby das Fassen der Brustwarze erleichtern. Ganz wichtig ist, dass bei Hohl- oder Flachwarzen auf absolut korrektes Anlegen geachtet wird. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Sasi! Kann Dir zwar die Frage, ob man noch was machen kann, nicht fundiert beantworten, aber wenn es Dich interssiert, kann ich Dir schildern, wie es bei mir war (allerdings hatte ich die Flachwarze nur einseitig). Ich habe von dieser Nipette (oder wie man das schreibt) leider auch erst zu spät erfahren, daher überhaupt nichts unternommen. Mein Baby konnte anfangs die Warze nur sehr schwer fassen und wir sind oft ewig gesessen, bis eine Mahlzeit vorbei war. Ich hatte den Rat bekommen, Brusthütchen zu verwenden, die waren jedoch für meine sehr kleinen Bruswarzen wie Ufos und nicht zu gebrauchen. Bei einer Bekannten hat das aber gut funktioniert. Aber mit viel Geduld hat es mein Sohn schließlich begriffen (vielleicht geht es bei Dir sogar leichter, weil Dein Baby ja nicht den Vergleich mit einer "normalen" Warze hat), es hat dann auch super funktionert und ganz nebenbei wurde die Warze "korrigiert". Was ich Dir eigentlich sagen möchte ist, daß Du bloß nicht aufgeben sollst, auch wenn es vielleicht am Anfang schwieriger ist. Wenn Du wirklich stillen willst, dann wird es klappen. Wenn man jetzt noch was tun kann, würde ich es aber auf jeden Fall noch machen, das kann Dir später dann viel Zeit ersparen. Liebe Grüße und Alles Gute! Tina


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bin krank, daher etwas matschig im Kopf :) habe vergessen zu erwähnen, daß das mit der Geduld nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern daß ich daß hier in diesem Forum gelernt habe. Wenn Du also auch später beim Stillen Probleme haben solltest, dann ist das genau die richtige Adresse um sie zu lösen. (oft findet man auch sofort eine Antwort im Suchlauf) Nochmals liebe Grüße!


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Hallo Sasi! Ich habe auch eine Hohlwarze und meine Hebi hatte mir von meleda Brustwarzenformer empfohlen. Die habe ich bis zum Schluß der Schwangerschaft getragen und die Warze ist hervorragend nach außen getreten und das Stillen klappt wunderbar. Ich hatte die damals über die La-Leche-Liga bestellt. Weiß leider nicht ob man die sonst noch bekommen kann. Viel Erfolg! TAME


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