Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Festes Essen ? sorry sehr lang

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Festes Essen ? sorry sehr lang

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich muß Dich nochmal anschreiben. Meine Tochter wird nun bald 5 Monate alt.Ich wollte versuchen abzustillen,aber es geht einfach nicht.Wie ich dir schon mal schrieb trinkt sie aus keiner Flasche und nimmt auch keinen Schnuller. Und sie war das die nur an der rechten Seite trinkt. Mittlerweile habe ich meinen Rücken mal untersuchen lassen und die Probleme kommen von dem einseitigen Stillen. Da hab ich mir gedacht, egal wenn sie nur Brust trinkt,dann eben so.Ich hab sogar Avent ausprobiert und Brustwarzenförmige Sauger,aber es geht nicht.Dann schlief sie anfangs durch und auf einmal nicht mehr ,ich stille sie immer im Bett und leg sie dann in ihres. Nun hab ich angefangen ihr Mittags ein halbes kleines Gläschen ca60g Gemüse und Abends vor dem Stillen die selbe Menge Obst zu geben. Sie zeigt auch Bereitschaft zum Essen,beobachtet mich immer dabei und greift nach allem was ich esse oder trinke.Seitdem ich das zufüttere ,schläft sie auch wieder durch.Nur Saft oder Tee mag sie gar nicht,trinken nur von der Brust.Nun meine frage:Wann kann ich ihr mehr geben?Wie steigert man das langsam?So,daß sie vielleicht nur noch ein,zwei-mal am Tag die Brust brauch.Oder soll ich noch warten? Von einem Migräneanfall bin ich bisher zum Glück verschont geblieben.Bitte denk nicht ich hab keine Lust mehr zu stillen oder so,ich liebe mein Baby aber stillen zerrt unheimlich,das hätte ich nie gedacht.Man kann nirgendwo mehr hingehen,wenn das Kind einen Wachstumsschub hat trinkt es ja ständig.Ich hab noch eine 9Jährige und mit der will ich in den Ferien was unternehmen,aber das geht ja gar nicht,weil ich ständig die Brust rausholen muß.Ich hoffe sehr auf Deine Hilfe,aber bitte mach mir nicht wieder ein schlechtes Gewissen,das hatte ich nach deinen letzten Antworten nämlich immer.Also:Wie lange muß man mind. Stillen bis man ganz uaf feste Nahrung umsteigen kann?1Jahr reicht,oder länger? Gruß SONJA


Biggi Welter

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? Liebe Sonja, ich will niemandem ein schlechtes Gewissen machen und ich kann auch in meinen Antworten an dich nichts finden, was dir ein schlechtes Gewissen machen sollte, allerdings kann ich keine Fakten verändern. Mit fünf Monaten ist eine Beikostmahlzeit pro Tag genug. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Vollständig auf feste Nahrung umstellen kann man mit etwa einem Jahr, dann können auch die Milchmahlzeiten aus Milchprodukten bzw. Milch aus dem Becher bestehen. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist und es wird das Trinken aus dem Becher mit der Zeit lernen. Wenn dir das einseitige Stillen Rückenprobleme verursacht, dann solltest Du dich unbedingt mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung setzen, die mit dir gemeinsam verschiedene Stillpositionen durchprobiert. Einseitiges Stillen muss nicht heißen immer in der gleichen Haltung zu stillen, auch hier ist es möglich abzuwechseln und so nicht immer die gleichen Muskeln zu beanspruchen bzw. verspannte Haltungen einzunehmen. Auch mit einem Stillkind während einem Wachstumsschub bist Du nicht angebunden. Stillen kannst Du überall und mit etwas Übung sogar im Tragetuch während Du mit deinem großen Kind etwas unternimmst. Du musst dich einfach nur trauen rauszugehen, dann wirst Du sehen, dass es gar nicht so schwierig ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Sonja, ich bin zwar nicht Biggi, aber vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen ja ein bißchen weiter. Ich hatte nämlich auch irgendwann die ewige Nuckelei ziemlich satt und zum Glück hat meine Tochter auch deutliche Anzeichen zur Beikost-Bereitschaft gezeigt. Ich habe ihr dann jeden Tag ein bißchen mehr Gemüse-Brei angeboten und sie so viel davon essen lassen wie sie mochte. Wenn sie genug hatte habe ich nicht gleich sofort gestillt, sondern erst gewartet, bis sie sich das nächste Mal mit Hunger gemeldet hat. Ich habe ihr zum Essen immer Wasser angeboten, aus dem Trinklernbecher oder einfach aus einer Plastiktasse und irgendwann hat sie dann auch was getrunken, da musst Du einfach Geduld haben. Nach ca. 4 Wochen hat sie dann mittags nur noch Gemüsebrei gegessen, keine Brust mehr. Dann habe ich mit Milchbrei abends weitergemacht und sie hat gleich am ersten Abend eine ganze Portion verdrückt. Und mit dem Nachmittagsbrei war es dann genauso. Jetzt ist sie 8 Monate alt, ich stille noch morgens, das werde ich auch so lange wie möglich beibehalten - denn jetzt habe ich wieder Spass daran. Und gerade für den "kleinen Notfall unterwegs" finde ich es enorm praktisch nicht komplett abgestillt zu haben - im Zweifel ist eben immer was zu Essen da. Ich finde nicht, dass Du ein schlechtes Gewissen haben solltest - Stillen zehrt wirklich, auch manchmal an den Nerven... In dem Alter das Deine Tochter jetzt hat, hat mich nur meine Faulheit davon abgehalten abzustillen. (Wasser abkochen, warten, Fläschen zubereiten, Fläschen sterilisieren und, und, und, dickes Gepäck, wenn man nur mal schnell irgendwo zum Kaffee eingeladen ist etc.) Und mittlerweile bin ich sooooooooooooooo froh, das ich noch stille und genieße es... Liebe Grüße und alles Gute Anja + Pia *8.11.01


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