Mitglied inaktiv
Seit dem 25.9.01 bin ich endlich Mama. Ich stille meinen kleinen auch von anfang an. Was darf ich eigentlich nicht essen, wenn ich stille? Ist es schlimm, wenn ich dem kleinen ab und zu auch mal das Fläschen gebe, wenn ich das Gefühl habe, das er zu wenig aus der Brust bekommt oder ihm das zu anstrengend ist? Momentan klappt das stillen aber super. Aber auch nur mit Stillhütschen. Kann ich problemlos immer das Hüttchen benutzen? Lg Melly
Liebe Melly, erst einmal herzlichen Glückwunsch! Immer wieder wird stillenden Frauen gesagt, dass es gaaaanz wichtig sei, auf die Ernährung zu achten, damit das Baby keine Blähungen bekomme. Doch der Einfluss der Ernährung wird ganz entschieden überschätzt. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Einige Babys sind leider sehr empfindlich, aber auch hier lässt sich nicht sagen „lass den Orangensaft weg", denn es gibt Babys, deren Mütter problemlos Orangensaft trinken können, aber wehe sie essen eine Banane. Ich habe schon Mütter erlebt, die sich ausschließlich von Reis und Wasser ernährt haben und die Babys hatten weiterhin übelste Blähungen. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich und deshalb gibt es auch keine Listen mit erlaubten oder verbotenen Nahrungsmitteln. Blähungen entstehen auch nicht von zu häufigem Stillen (was immer auch unter diesem Begriff „zu häufig" verstanden werden soll). Es ist ein Ammenmärchen, dass zwischen zwei Stillzeiten ein bestimmter Mindestabstand eingehalten werden müsste. Ihr Baby ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Stillhütchen bringen in der Regel sehr viel mehr Probleme mit sich, als sie (scheinbar) lösen. Sie sollten immer der letzte Ausweg sein und nur unter Begleitung durch eine erfahrene Stillberaterin als möglichst kurzfristige Lösung verwendet werden. Sicher ist es besser, wenn ein Kind mit Stillhütchen gestillt wird, als dass es überhaupt nicht gestillt wird und es gibt Frauen, die über Monate hinweg ohne Probleme mit Stillhütchen stillen. In diesen Fällen haben sich dann glücklicherweise eine Frau mit überaus guter Milchproduktion und leicht fließender Milch und ein Baby mit sehr gutem Saugverhalten getroffen und wenn das Baby gut gedeiht, die Mutter mit der Situation glücklich ist und nicht genervt darüber ständig Stillhütchen zu verwenden und auszukochen usw. muss nicht unbedingt etwas an der Situation geändert werden. doch leider sind diese Frauen eher die Ausnahme. Stillhütchen bringen die folgenden Probleme mit sich: An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Mit Stillhütchen können die Stillmahlzeiten sehr lange dauern, da ein Baby an einem Stillhütchen viermal so lange brauchen kann, um die gleiche Menge Milch aus der Brust zu entleeren. Manchen Babys ist dies auch zu anstrengend, so dass sie nicht genügend trinken. Außerdem wird durch das Stillhütchen die Brust nicht mehr in dem Maße stimuliert, wie es ohne der Fall ist, was zu einem Rückgang der Milchmenge führen kann. Auch ist die Immunantwort der Brust mit Stillhütchen - das ja den direkten Kontakt mit dem Mund und der Ausatemluft des Kindes und der Brust verhindert - nicht so gut wie ohne. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Und nicht zuletzt, sind diese Dinger schlicht lästig. Sprechen Sie am besten einmal mit einer Stillberaterin vor Ort, die Ihnen im direkten Gespräch sehr viel ausführlicher weiter helfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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