Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Darf ich Dich etwas zur Ernährung allgemein fragen? Ich verstehe nämlich nicht, warum von verschiedenen Seiten so Unterschiedliches empfohlen wird. 1) Unser Arzt: Nach vier Monaten die Beikost einführen, nach spätestens sieben Monaten abgestillt haben. (!!!) 2) ErnährungsberaterInnen: Spätestens nach sechs Monaten die Beikost einführen und nach der Methode "Mahlzeiten ersetzen" vorgehen, erst die Mittagsmahlzeit, dann die Abendmahlzeit etc. Milch immer weniger werden lassen. 3) Stillberaterinnen (und ich): Sechs Monate voll stillen, dann vielleicht allmählich Beikost probieren, wobei Beikost im wörtlichen Sinne zu verstehen ist, das heißt, weiterhin nach Bedarf stillen. Ich selbst werde mit meiner Tocher (fast sechs Monate) nicht versuchen, so schnell wie möglich "Mahlzeiten zu ersetzen", da ich es liebe, sie zu stillen (und sie liebt das auch). Aber wieso behaupten die einen, dass Muttermilch nach sechs Monaten nicht mehr nahrhaft genug sei und die anderen sagen, Muttermilch reiche im Grunde ein ganzes Jahr lang? Und alle beziehen sich auf Studien und Fakten? Wer hat denn nun recht, und ist das Ganze vielleicht doch eine Glaubensfrage? Außerdem interessiert mich, warum es wohl vor allem Mediziner sind, denen es mit dem Essen und dem Abstillen nicht schnell genug gehen kann. Ich habe zuhause zufällig ein Lehrbuch, das ein Arzt für Kindermediziner verfasst hat. Da steht auch drin, die Mütter sollen veranlasst werden, nach einem halben Jahr abgestillt zu haben, schon zwei Monate vorher mit Beikost begonnen. Das hört sich immer so an, als hätten die Ärzte das Sagen und die Mütter müssten spuren (wär ja noch schöner). Ich finde die Diskussion immer ein bisschen schade, weil ich eigentlich kein Interesse habe, Medizin und Nicht-Medizin gegeneinander aufzuhetzen oder aus Prinzip zu widersprechen oder mich ständig in der Ernährungsfrage mit meinem Arzt anzulegen. Ich hab ihm schließlich gesagt, in dieses Thema braucht er sich nicht einzumischen, die Energie kann er sich sparen. Was meinst Du zu dem Thema? Viele Grüße aus München!!! Marlene
? Liebe Marlene, die Studien und Fakten, die belegen, dass der Nährwert der Muttermilch nach vier, sechs oder xx Monaten abnähme, lass dir bitte vorlegen. Fakt ist, dass in unserer Gesellschaft stillen nicht (mehr) als Norm angesehen wird und dass leider in der Ausbildung von Ärzten kaum etwas über das Stillen und die Muttermilch gelehrt wird. Die Brust kommt im Studium in erster Linie als Organ vor, das von diversen Krankheiten befallen werden kann. Auch in anderen Berufsgruppen, die mit jungen Müttern zu tun haben, gibt es oft erschreckend wenig korrektes Wissen über das Stillen und die Muttermilch. Die Nationale Stillkommission in Deutschland (NKS) hat dieses Manko zum Beispiel in der Ärzteausbildung erkannt und es gibt bei der NKS eine Arbeitsgruppe zum Thema „Stillen in deutschen Lehrbüchern" und eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema „Prüfungsfragen" beschäftigt, um zu erreichen, dass das Wissen über das Stillen und die Muttermilch sich in Zukunft etabliert. Die Art und Weise, wie manche Menschen aus medizinischen Berufen sich als oberste Autorität darstellen ist in der Tat manchmal schwierig. Doch in jedem Fall ist es so, dass eine Ärztin/Arzt weder über eine Mutter noch über ein Kind „verfügen" können. Patient leitet sich zwar von dem lateinischen „erdulden" ab, aber heutzutage muss dies nicht mehr wörtlich verstanden werden. Nichts desto trotz wird eine entsprechende Haltung durchaus noch teilweise gepflegt und man findet sie auch in (älteren) Lehrbüchern. Eine interessante Frage ist auch immer „Woher stammen die jeweiligen Informationen und was hat die Stelle, die die Informationen verbreitet davon?". Eine unabhängige Organisation wie die WHO, die ja sechs Monate voll stillen und anschließend Einführung altersentsprechender Beikost ergänzend zum Stillen bis mindestens zum zweiten Geburtstag empfiehlt, verfolgt mit dieser Empfehlung keine kommerziellen Interessen und verdient auch nicht daran, ob ein Kind lange oder kurz oder gar nicht gestillt wird. Stillberaterinnen haben ebenfalls keine „Gewinnabsichten". Wir verdienen nicht daran, wenn eine Frau stillt (auch nicht, wenn sie nicht stillt). LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo! Mich treibt das Thema auch um, muss ich sagen. Aber ich finde, man sollte auch bedenken, dass viele Mütter dem Rat eines Arztes durchaus vertrauen, auch in Ernährungsfragen. Ich selbst bin der Meinung, dass der Arzt sich nur einmischen sollte, wenn die Mutter danach fragt oder wenn Baby oder Mutter oder beide nicht gesund sind. Aber es ist ja schließlich die Mutter, die mit dem Baby den Arzt aufsucht, letztlich wird man zu den Vorsorgeuntersuchungen ja nicht geprügelt. Und der Arzt muss sich halt ein Bild vom Kind machen. Die Mutter will ja, dass er das Kind gesund macht, wenns mal krank ist. Ein ganz wichtiger Aspekt ist da eben auch die Ernährung. Aber wie gesagt, ich finde auch, der Arzt soll mit "guten" Ratschlägen warten, bis die Mutter danach fragt und sie sich sonst eben verkneifen. LG!!
Mitglied inaktiv
Hallo Namensvetterin, die Stillberaterin hat Recht. Ich bin auch Ernährungsberaterin, stimme der Aussage der von dir zitierten Ernährungsberaterin so nicht zu. Schließlich heißt es ja BEIkost und nicht ANSTATTkost. Die Aussage des absolut stillunkundigen Arztes am besten ganz schnell wieder vergessen. http://www.uebersstillen.org
Ähnliche Fragen
Hallo, Ich hätte eine Frage zur Ernährungsweise in der Stillzeit. Nun ist es so das ich voll stille, habe ein 9 Wochen altes Baby. Aber in letzter Zeit ( seit 2 Wochen ungefähr ) habe ich kaum mehr Appetit, ich esse am Tag fast nur noch eine Mahlzeit und zwischendurch mal ein Müsliriegel von Corny oder eine Milchschnitte. Meistens ist es das Frühs ...
Hallo Frau Welter, unsere Tochter ist mittlerweile 11 Wochen alt. Das Stillen hat von Anfang an gut geklappt, sie wurde immer nach Bedarf gestillt und hat reichlich getrunken. Allerdings hat sie auch schon immer Bauchschmerzen und Blähungen gehabt und schreit tagsüber oft in Begleitung ihrer Blähungen. Bis vor einer Woche haben wir ihr Bigaia Trop ...
Liebe Biggi! Ich stille meinen Sohn, bald 11 Monate, noch recht viel. Habe auch vor, ihn noch bis ca 2 Jahre zu stillen. Ich habe mich früher Mo-Fr vegan ernährt am Wochenende dann alles gegessen (außer Fleisch). Nun würde ich gerne wieder zu dieser Ernährungsform zurück, da es mir damit einfach rundum besser ging. Wegen Eisenwerte bin ich ...
Gerade bin ich mit meiner Tochter in einer stationären Behandlung wegen ihres selektiven Essverhaltens. Im ersten Schritt soll ich nun tagsüber nicht mehr stillen und stattdessen ihr das Essen anbieten, was sie zuverlässig isst. Viel Auswahl bleibt da nicht.... zusätzlich auf zwei Zwischenmahlzeiten achten. Ich soll auch erstmal immer dasselbe anbi ...
Hallo Biggi, erst einmal vielen lieben Dank für Deine/Eure tolle Arbeit. Die Antworten/Ratschläge haben mir in manchen Situationen schon geholfen. Nun bin ich aber an einem Punkt, wo ich selbst fragen muss. Der Text könnte etwas länger werden, aber ich möchte alles so genau wie möglich schildern. Mein Sohn, jetzt 9 Monate alt, hat in den e ...
Guten Tag, ich habe eine Frage bzgl. der Ernährung während der Stillzeit. Ich stille meinen vier monatigen Sohn noch voll. In der Schwangerschaft habe ich mich ganz verrückt gemacht von all den Lebensmitteln die man meiden soll was mir erheblich an Lebensqualität geraubt hat. Jetzt möchte ich nicht in dieselbe Situation rutschen aber natürlic ...
Liebe Frau Welter, auch beim vierten Kind besteht für mich noch immer ein wenig Unsicherheit, ob es sich negativ auf mein Baby auswirkt (Bauchweh, Blähungen), wenn ich z.B. Steinobst oder Hülsenfrüchte esse. Auch von fachlicher Seite (Kinderärztin, Hebamme) bekomme ich unterschiedliche Aussagen. Wie sehen Sie das? Liebe Grüße Susa ...
Hallo, seit der Geburt und somit auch seit Beginn der Stillzeit habe ich durchgängig starke Blähungen, obwohl ich nicht anders esse als vor der Schwangerschaft. Ist das normal? Und meine Tochter pupst auch viel, vor allem nachts. Mittlerweile ist sie 4.5 Monate und bekommt neben Muttermilch abends/nachts auch 2 Flaschen mit Pre Nahrung. ...
Hallo! Wieviel Kalorien sollte ich in der Stillzeit täglich mindestens zu mir nehmen? (Ich stille voll.) Viele Grüße, Brahms
Hallo liebe Biggi, Mein Sohn ist mittlerweile 10 Wochen alt, und ich muss leider auf den Rat der Kinderärztin hin mit abgepumpter Milch zufüttern. In den letzten Tagen gestaltet sich die Situation jedoch als sehr herausfordernd. Er saugt nur sehr kurz an der Brust, etwa 5 bis7 Minuten, und heute hat er lediglich 210 ml abgepumpte Milch getrunke ...
Die letzten 10 Beiträge
- Unterstützung der Brust während abstillen
- Baby saugt nachts viel besser als tags
- Stillpause Mamawochenende
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis