Mitglied inaktiv
Hi! Ich habe ein großes Problem mit der Beikost. Mein Sohn ist 7 Monate alt und wurde bis zum Alter von 6 Monaten voll gestillt, da bei uns ein sehr hohes Allergierisiko besteht (ich habe Neurodermitis, Bienengift- und Haustaub-Allergie, mein Mann Asthma, Heuschnupfen und ebenfalls Hausstaub). Trotzdem bekam mein Sohn bereits im dritten Monat Neurodermitis, die sich aber zur Zeit ganz gut in den Griff bekommen lässt. Anfang des 7. Monats begann ich dann mit Beikost: 1. Woche: Kürbis; gut vertragen und gerne gegessen 2. Woche: Pastinake; auch gut vertragen und problemlos gegessen 3. Woche: Frühkarotten; davon spuckte er sehr viel (er war früher schon ein Speikind). Also ging ich nach 4 Tagen wieder zurück zu Kürbis, und da begann das Problem: 3 1/2 Stunden nach dem Essen erbrach mein Sohn sich zuerst schwallartig und danach etwa noch 2 Stunden bis zur Gallenflüsigkeit unter kaltem Schweiß und leichenblass, aber ohne Fieber. Danach schlief er etwa 2 Stunden und wollte kurze Zeit nach dem Aufwachen wie gewohnt an die Brust - von da an bleib alles drin und er war wieder fröhlich. Ich stillte also nun wieder 8 Tage voll, weil ich annahm, dass eventuell mit dem Gläschen etwas nicht in Ordnung gewesen war. Am neunten Tag gab ich ihm dann mittags 5 Löffel Pastinake mit Brokkoli, woraufhin das Spiel von vorne losging (gleiches Schema plus Durchfall). Und wieder blieb ab dem Abend die ganze Muttermilch drin, seit dem spukt er nicht einmal mehr großartig. Weil ich mir das absolut nicht erklären konnte, bin ich dann zur Kinderärztin gefahren, die sich ihn genau ansah und einen ausführlichen Ultraschall des Bauchraums machte, war aber alles in Ordnung. Sie riet mir, selbst zu kochen und nur sehr kleine Mengen zu geben. Damit habe ich aber noch nicht angefangen, weil ich furchtbare Angst habe, mein Sohn könnte wieder so schlimm erbrechen. Es geht ihm nämlich wirklich sehr schlecht dabei und ich will ihn ja nicht absichtlich leiden lassen. Ich stille also seit 9 Tagen abermals voll. Allerdings bin ich sehr verunsichert was die Nährstoffversorgung angeht, da liest man ja wirklich überall unterschiedliche Dinge. Die meisten schreiben, dass ab dem 7. Monat die MM nicht mehr ausreicht. Anderswo habe ich aber schon gelesen, dass der Darm eines Kindes eigentlich erst ab 10 Monaten wirklich reif für "fremde" Kost ist und dass stark allergiebelasteten Familien ohnehin dazu geraten wird, 8-9 Monate voll zu stillen. Was stimmt den nun? Soll ich meinen Sohn weiter voll stillen und hoffen, dass es in einigen Wochen mit dem Zufüttern besser klappt? Ich hätte da nicht wirklich ein Problem mit, denn er entwickelt sich prächtig, kann mit 7 Monaten schon krabbeln und wiegt fast 10 Kilo bei einer Größe von 73 cm. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass er nicht mehr satt würde, im Gegenteil! Ab und zu schläft er sogar mal ein paar Nächte durch. Muss ich seine Blutwerte bei einer längeren Stillzeit durch meine KiÄ überwachen lasen? Ist mein Kind vielleicht wirklich einfach noch nicht bereit für anderes Essen? (Und das, obwohl er mir wirklich am liebsten alles vom Teller klauen würde...) Oder ist er eventuell schon gegen die zwei Nahrungsmittel allergisch??? Ich bin ziemlich ratlos gerade. Falls irgendeine der Mitleserinnen hier so etwas schon mal erlebt hat - bitte schreibt was!
Liebe Bubbles, zunächst sollten Sie wirklich abwarten und erst einmal nicht mehr zufüttern. Die Empfehlung für allergiegefährdete Kinder lautet möglichst lange voll stillen (mindestens sechs Monate) und von einigen Seiten wird zu einer neunmonatigen ausschließlichen Stillzeit geraten. Es ist möglich, ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich zu stillen, wenn das Kind noch keine Anzeichen dafür zeigt, dass es Beikost möchte (bzw. die Beikost noch ablehnt, was vor allem bei allergiegefährdeten Kindern noch länger der Fall sein kann). Normalerweise gedeihen die Babys, die die Beikost noch ablehnen weiterhin mit Muttermilch sehr gut und es kommt zu keinen Mangelerscheinungen. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist. Prinzipiell kann ein Kind auf jedes Nahrungsmittel reagieren und ich kenne einige Mütter, die von einer Verschlechterung des Hautbildes nach der Gabe von Karotten berichten. Der Nutzen von Allergietests im Babyalter ist sehr umstritten und die allgemeine Haltung ist die, dass sie noch nicht sehr aussagekräftig sind. Sprechen Sie am besten einmal mit Ihrer Kinderärztin/arzt darüber. Für nützliche Informationen über Neurodermitis wenden Sie sich am besten einmal an eine der Selbsthilfegruppen, z.B. den Verein Allergie und Umweltkrankes Kind e.V. in der Westerholter Str. 142 in 45892 Gelsenkirchen, Tel.: 0209 30530, den Deutschen eurodermitiker Bund e.V., Mozartstraße 11, 22083 Hamburg, Tel.: 040 2205757 oder dne Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V., Oberstraße 171, 56154 Boppard, Tel.: 06742 2598, Fax: 06742 2795. All diese Vereinigungen und Verbände geben Informationsmaterial zum Thema Neurodermitis heraus und sind sicher als Ansprechpartner geeignet, wenn es um die Therapie geht. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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