Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kleiner (3 Wochen alt) braucht beim Stillen so endlos lange - dabei habe ich nach einiger Zeit das Gefühl, daß er gar nicht mehr trinkt, sondern nur noch nuckelt. Ablegen kann ich ihn nicht, dann schreit er wie wahnsinnig. Aber pro Brust so 45 Minuten, also 1 1/2 Stunden für den gesamten Stillvorgang, finde ich schon sehr sehr lang. (Vor allem nachts kaum auszuhalten). Wie kann ich denn feststellen, ob mein Kleiner tatsächlich TRINKT oder nur nuckelt, und kann ich ihn irgendwie zum aktiven Trinken animieren, damit es nicht gar so lange dauert? Achja, und die Brustwarzen tun natürlich dann auch mächtig weh, da er am Ende nur noch die Warze selbst benuckelt :(
Kristina Wrede
Liebe Maryam1410, es ist NORMAL, dass ein Baby nicht nur trinkt, sondern die Brust auch zur Beruhigung zum Nuckeln "benutzt". Es kommt auf die Welt mit einem angeborenen Reflex, und wenn ihr z.B. eine schwere Geburt hattet oder dein Kind zu früh geboren wurde, kann das erklären, warum es ein so besonders starkes Saugbedürfnis hat. Wenn ein Baby korrekt an der Brust saugt (wie du schon schreibst, nicht nur an der Brustwarze nuckelt), dann ist es möglich, das Saugbedürfnis voll an der Brust zu befriedigen. Nicht jede Mutter mag oder kann das, und das ist auch nicht "verwerflich", wenn eine Frau sagt: So geht's nicht weiter. Es ist möglich, dem Baby mit extremem Saugbedürfnis einen Schnuller anzubieten (und da die meisten Babys den erstmal überhaupt nicht mögen, braucht das relativ viel Geduld), doch es kann passieren, dass das Baby eine Saugverwirrung entwickelt, danach schlechter an der Brust trinkt und du mit viel Geduld daran arbeiten wirst, dass das Stillen auch weiterhin gut klappt. Bevor du also zum Schnuller greifst und dir dadurch vielleicht neue Probleme einhandelst, probiere doch mal, dein Baby tagsüber ganz ganz viel im Tragetuch zu haben. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an Deinem Körper beruhigen, es wird weniger weinen, vielleicht sogar mehr schlafen, und du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen es doch einmal. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden sich in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst du dort auch moralische Unterstützung. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wichtig ist jedoch, dass dein Kind nicht zu selten an der Brust saugen darf, 10-12 Mal in 24 Stunden sollten es schon sein, damit es genug zunehmen kann und deine Milchbildung auch optimal angeregt wird. (Auch ein Nachteil des Schnullers: Wenn das Saugbedürfnis selbst befriedigt ist, "melden" sich manche Babys nicht, obwohl sie "Hunger" hätten...) Nachts ist es wahrscheinlich am Praktischsten, wenn du dein Baby bei dir im Bett behältst. Wenn dein Kleiner dann an der Brust eingedämmert ist, kannst du vorsichtig die Brustwarze aus seinem Mund ziehen und, wenn er dann wieder zu "suchen" beginnnt, ganz sanft sein Kinn bzw. den Oberkiefer nach oben drücken. Viele Kinder schlafen dann auch ohne Brust im Mund ein. Wenn dein Kind tagsüber beim Stillen zu schnell einschläft, helfen dir vielleicht die Tips weiter, die ich am Ende einfüge. Ich hoffe, meine Antwort kann dir etwas weiterhelfen. Lieben Gruß, Kristina Um ein schläfriges Baby wach zu halten, kannst du folgendes probieren: o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. o Halte das Baby aufrecht. o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechsele die Windeln. o Massiere sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst.
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