Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eisenblutsaft, Jod und Fischölkapseln

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eisenblutsaft, Jod und Fischölkapseln

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Liebe Biggi Welter, bei meinen Erkundigungen rund um das Thema Beikost fiel mir auf, dass alle schreiben, der Milch-Getreide-Brei sei so wichtig für das Baby, auch wegen des Eisens aus dem Getreide (z.B. Hirse oder Haferflocken)und in diesem Zusammenhang aber auch das Vitamin C wegen der Eisenrsorption. Gleichzeitig fand ich aber auch anderswo den Hinweis, Milch verringere, bzw. verhindert die Eisenresorption. Wie passt das nun zusammen??? . Ist dann der Brei überhaupt sinnvoll bzgl. Eisen? Nun habe ich gehört, man könne dem Baby (anstelle von Fleisch als Beikost im achten/neunten Monat)auch Eisenblutsaft geben? Weißt du etwas dazu? Ist das ein neuer Trend? Auf der Verpackung steht zur Dosierung bei Säuglingen nichts. Und nun noch meine letzte Frage: Einige meiner bekannten Mütter-Freundinnen nehmen als stillende Mütter Jod und Fischölkapseln. Auch diese Entwicklung ging an mir vorüber. Nun ärgere ich mich, weil ich diesbezüglich weder von der Hebamme noch von Seiten meiner Ärztin darauf hingewiesen wurde. Ist es so sehr empfehlenswert? Gibt es dazu Informationen? Ich hoffe, du kannst mir dazu ein wenig weiterhelfen und bedanke mich ganz herzlich vorab für Deine Mühe und Zeit, die du investierst. Herzlichen Gruß Christine mit seraphinchen.


Biggi Welter

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? Liebe Christine, unter Milch im landläufigen Sinn wird in der Regel keine Muttermilch verstanden und Muttermilch behindert die Eisenaufnahme nicht. Da ein ausreichend oft gestilltes Kind keine andere Milch braucht, auch keinen Milchbrei, stellt sich das Problem der Behinderung der Eisenresorption aus der Beikost nicht. Dennoch ist es sinnvoll, dass eisenreicher Nahrung ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil beigegeben wird, das Vitamin C (das auch in der Muttermilch enthalten ist) die Aufnahme deutlich verbessern kann. Es ist sicher sehr fraglich, einem Kind ein Ersatzprodukt, statt einer ausgewogenen Ernährung anzubieten. Sinnvoller ist es, ein Kind von Anbeginn des ersten Bissens an eine ausgewogene Ernährung zu gewöhnen und Präparate, die für die Behebung eines Mangelzustandes gedacht sind, auch diesem Zweck vorzubehalten. Das gilt umso mehr, als Mineralstoffe, Vitamine usw. aus der Nahrung ganz anders verwertet und aufgenommen werden, als aus irgendwelchen Präparaten. In Bezug auf das Jod stellt sich generell die Frage - ob stillend oder nicht - ob mit der Nahrung genügend Jod aufgenommen wird. Jodmangel kann gravierende Folgen haben. Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist erreichen ohnehin nur wenige Frauen die empfohlene Jodzufuhr von 260 μg/pro Tag in der Stillzeit. Sprich mit deiner Ärztin/Arzt, ob und in welcher Höhe eine Jodsupplementierung für dich sinnvoll ist oder nicht. Fischölkapseln liefern Omega-3-Fettsäuren, von denen man weiß, dass sie einige Vorteile haben. Es gibt aber keine allgemein gültige Empfehlung, dass alle Frauen in der Stillzeit solche Kapseln einnehmen sollten. Auch hier sollte jede Frau die persönliche Beratung bei ihrer Ärztin/Arzt suchen. Wenn Du zum Beispiel zwei Mal die Woche Lachs isst, dann ist es wohl kaum notwendig, dass Du noch zusätzlich ein solches Präparat einnimmst. LLLiebe Grüße Biggi


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