Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

eine allgemeine Frage

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: eine allgemeine Frage

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, ich stelle mir schon länger die Frage, was mit Müttern ist, die sagen, ihr Kind hätte nicht richtig an der Brust trinken können. Also, wo (angeblich) das Baby es nicht kann, nicht zurechtkommt oder einfach nicht weiß, was es machen muss. Ich hörte dieses Argument, genauso wie "ich hatte halt keine/zuwenig Milch", ziemlich oft. Es wurde mir oft berichtet, das Baby hätte es nicht "gecheckt" wie man an der Brust trinkt. Wie kommt das? Woran liegt das? Vor allem, wenn ich oft, auch hier, lese, dass 98% der Frauen stillen können. Vielleicht habe ich auch immer die falschen Kontakte, ich habe bisher in meinem ganzen Bekanntenkreis nur 4 Mütter, die über einen längeren Zeitraum gestillt haben. Die anderen nicht, wegen o.g. Argumente. melli


Biggi Welter

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Liebe Melli, bei vielen Frauen ist es nach wie vor so, dass es schlicht und ergreifend an der mangelnden Betreuung und falscher Information liegt, dass sie nur kurz oder gar nicht stillen. So wird zum Beispiel immer noch geraten, dass stillende Frauen extrem viel trinken müssten, um die Milchbildung zu fördern, obwohl bewiesen ist, dass eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr zu einer Verringerung der Milchmenge führen kann. Es wird immer noch viel zu wenig Augenmerk auf das korrekte Anlegen und richtige Saugen des Kindes gelegt, beides Faktoren, die nicht nur wegen der wunden Brustwarzen sondern auch für die optimale Stimulation der Brust extrem wichtig sind. Viele Frauen werden immer noch angehalten das Stillen sowohl was die Häufigkeit als auch die Zeit an der Brust betrifft einzuschränken obwohl letztlich der wichtigste Faktor für die Milchbildung das häufige Anlegen bzw. Anregen der Brust ist. Oft haben die Frauen wirklich den Willen zum Stillen, aber falsche Informationen und das Kind stillt sich entweder zur Flasche hin ab und verweigert die Brust oder aber die Milchmenge geht tatsächlich zurück, wenn das Baby zu wenig oft an die Brust darf (oder sein Saugbedürfnis z.B. am Schnuller stillt). LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Melli! Ich kann nur von mir berichten, aber mein Kleiner wollte tatsächlich nicht stillen! Die Voraussetzungen waren leider auch denkbar schlecht dafür! Er ist offiziell in der 33. SSW geboren - aufgrund von Größe (46 cm), Gewicht(2420g), und völliger Komplikationslosigkeit, und weil er in der Schwangerschaft auch schon immer 3 Wochen voraus war, meint auch der KA es war wahrscheinlich eher die 35.SSW - wie dem auch sei, er mußte bis zur Vollendung der offiziellen 34.SSW im Krankenhaus bleiben. Dort hat er natürlich die Flasche bekommen - er war ja auf einer anderen Station als ich. Ich habe abgepumt, und immer wieder angelegt. Er hat begeistert genuckelt, und dann die Flasche bekommen. Und dabei ist es geblieben! Ich habe glaube ích keine Chance ungenutzt lassen. Von den allgemeinen Tipps wie viel nackte Haut, Ruhe... usw bis zum Brusternährungsset habe ich alles versucht! Ich bin auch bei einer kompetenten Stillberaterin, aber zu mehr als mit dem BES zu stillen hat es nie gereicht! Brust war immer lustig und zum Kuscheln mit ein bißchen Naschen, Essen war die Flasche! Irgendwann habe ich denn aufgegeben, und er bekommt Mumi per Flasche! Also am Willen meinerseits hat es nicht gefehlt, an der Milchmenge auch nicht (er wird am Montag 23 Wochen alt, ich pumpe immer noch ab und mußte bis jetzt einmal 30 ml zufüttern), aber das Kind wollte einfach nicht! Wobei ich dazusagen muß, bei zwei Mädels, die zeitgleich auf der Frühchenstation waren, und viel kleiner und leichter waren, hat die Umstellung zum Vollstillen geklappt! Also kann ich nicht mal dem KH einen echten Vorwurf machen! Wie auch immer - ich hoffe die Geschwister meines Kleinen, die dann mal kommen werden, lassen sich stillen! Denn ich habe es mir echt sehr gewünscht, aber mein Baby hat es halt lieber bequem! Liebe Grüße Kerstin


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