Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Durchfall seit 8 Tagen

Frage: Durchfall seit 8 Tagen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn der jetzt 15 Wochen ist, hat seit 8 Tagen komischen Stuhl. Mal ist er wässrig grün, mal wie Spinat grün mit Stückchen, mal gelb und flüssig, dann wieder fast durchsichtig wie Wasser, dann wieder bräunlich/gelb aber auch sehr flüssig. Wir waren bei 2 Ärzten. Und auch im Krankenhaus, da am Samstag auch etwas blutige Schleimspuren im Stuhl waren. Alle vermuten, dass es ein Infekt ist. Aber keiner hat mal vorgeschlagen eine Stuhlprobe zu entnehmen. Nun habe ich gestern darauf bestanden dass eine Probe entnommen wird und tatsächlich durften wir eine Probe abgeben. Der Arzt meint, dass es egal was raus kommt eh egal ist, da man den Babies keine Medikamente gibt und nur Muttermilch das Beste in dem Fall wäre.Von einer Allergie (z.B. Kuhmilch) wollte keiner was hören. Ich habe den Arzt geben dies jedoch mit untersuchen zu lassen. Mal sehen ob er es macht. Was kann es denn sein? Ist das normal. dass der Durchfall so lange geht? Er hat am Tag 8-10 Stuhlwindeln. Ich mach mir Sorgen und kann nicht helfen? Ich versuch ihn so oft es geht anzulegen, aber oft will er nicht und schreit nach paar Schlückchen und trinkt nicht weiter. Das passiert -4 Mal am Tag. Heute hatt er 3x 7 Minuten, 3x20 Minuten und 4x2 Minuten getrunken. Also eigentlich hatte er nur 3 richtige Mahlzeiten. Er nimmt aber zum Gllück nicht ab. Hab überlegt selbst mal die Milchprodukte einfach mal für paar Tage wegzulassen, aber dann felht ihm ja auch Calcium etc.... Danke LG Sula


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Liebe Sula, auch ich möchte dich beruhigen: der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Gelegentliche Schleimbeimengungen können vorkommen und von der Häufigkeit ist alles normal von neun Mal pro Tag bis hin zu alle neun Tage (oder noch länger) einmal. An der Luft verfärbt sich Muttermilchstuhl sehr leicht grün. Du schreibst, dass er nicht abnimmt, hat er denn zugenommen, seit er diesen häufigen Stuhlgang hat? Kannst du spüren, ob seine Zahnleisten geschwollen sind? Was der Arzt gesagt hat, stimmt: Das beste für ein Baby mit Magenproblemen ist: Muttermilch. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem „Breastfeeding Answer Book", 1997: „Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Wichtig ist es, dass darauf geachtet wird, dass das Kind nicht austrocknet. Bei Verdacht auf eine Austrocknung solltet ihr euch sofort an einen Arzt wenden. Wichtig ist deshalb, dass ihr auf die folgenden Punkte achtet, um rechtzeitig gegenzusteuern. • Teilnahmslosigkeit und Verschlafen der Fütterungszeiten, • Schläfrigkeit, • kraftloses Schreien, • Elastizitätsverlust der Haut (stehende Hautfalten), • Mundtrockenheit, Trockenheit der Augen, • weniger Tränen als normalerweise, • sehr geringe Urinausscheidung (weniger als zwei nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden), • eingesunkene oder eingedrückte Fontanelle (die weiche Stelle am Kopf des Babys und Kleinkind), • Fieber. Wenn dein Baby keines dieser Anzeichen hat, dann brauchst du dich auch nicht zu sorgen. Und es nicht zum Stillen zu "zwingen", wenn es das gar nicht möchte... Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo Kristina, vielen Dankl für deine Antwort! Also ist es normal,dass sich der Stuhl nach 3 Monaten auf einmal komplett verändert ist? Am Anfang hat er sich auch immer wieder mal verändert, aber letztendlich kam immer der "alte" Stuhl zurück :o)


Mitglied inaktiv

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Hallo Kristina, ob seine Zahlleisten geschwollen sind, kann ich leider nicht spühren/erkennen. Aber er "sabbert" sehr viel und hat immer wieder rote Bäckchen. Liebe Grüße Sula


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Liebe Sula, ja, es du brauchst dir wirklich keine Sorge zu machen. Wichtig ist allein, dass der Kleine weiter gut gedeiht!! Vielleicht machen sich tatsächlich die Zähnchen bemerkbar, und das führt oft zu solchen Veränderungen im Stuhlgang. Lieben Gruß, Kristina


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