Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ganz ganz herzlichen DANK nochmal für Deine Antwort (http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=103718) ! Ich werde weiterhin auf mein Gefühl hören und dem Tempo meiner Tochter folgen, weiterhin am Tag etwas kürzer stillen, so wie sie es gut verkraftet und mir durch familiäre Unterstützung Entlasung verschaffen, um bei Kräften zu bleiben. Auch wenn die Nächte leider nach wie vor ein Problem bleiben… ich hoffe auf Änderung mit zunehmender Reife meiner Tochter. Deine Antworten haben mir größtenteils aus der Seele gesprochen und mir geholfen, meine Verunsicherung durch ‚Bindungstheoretiker’ aus dem Weg zu räumen. Ich habe noch eine andere Frage zur Ernährung meiner Tochter (27 Monate). Sie ist sehr wählerisch, was Essen angeht und ißt –neben dem Stillen- phasenweise mal dies, mal das gerne, hauptsächlich jedoch Kohlenhydrate, fällt mir auf. Und dies in ganz unterschiedlichen Mengen. Derzeit ißt sie für ihre Verhältnisse sehr viel: 2x am Tag eine Schale (etwas grösser als eine normale Kaffeetasse) Mix aus Brei und Spinat (Demeter, den liebt sie heiß und innig) und 1-2 x am Tag ein wenig (mal mehr mal weniger) Gemüse (meist Tomaten, Gurke, Karotten, Bohnen) und Vollkornnudeln oder Vollkornreis, Brot und Brezel, manchmal ganz kleine Mengen Müsli. Obst mag sie nur 1-2 mal die Woche, Fleisch gar nicht ausser Fleischwurst. Den Brei bereite ich mit Wasser zu, da sie keine Milchprodukte mag (auch keinen Joghurt, Käse etc.). Nun stille ich sie ja noch sehr viel und weiß, daß sie dadurch mit vielen Nährstoffen gut versorgt ist. Dennoch mache ich mir ein wenig Sorgen, ob sie genug Nährstoffe bekommt. Gewichtsmäßig ist sie an der unteren Grenze, aber noch in Ordnung. Wie ist da Deine Einschätzung? Insbesondere Eisen könnte knapp sein, da ja in der Mumi nicht mehr ganz so viel enthalten ist und die Verwertung von Eisen in Gemüse, von dem sie zudem keine Unmengen ist, nicht der von Fleisch gleichzusetzten ist. Grundsätzlich wirkt sie gesund, nicht schlapp, nicht blaß, so gehe ich davon aus, dass eigentlich alles in Ordnung ist. Der Kinderarzt meinte, man solle es im Auge behalten, aber noch keinen Bluttest machen. Müsste ich denn eigentlich zumindest versuchen, ihr Milch o ähnliches schmackhaft zu machen, sprich in kleinen Mengen in den Brei zu geben o.ä. Wie ist denn Deine Meinung zu Kuhmilch generell, ist ja auch nicht ganz unumstritten (zu hoher Eiweißgehalt, allergiefördernd), ebenso wie Sahne, Soja (wegen Hormonen)? Was wären Alternativen o eine gute Wahl, vor allem, wenn sie irgendwann mal nicht mehr gestillt werden will. Ganz lieben Dank für Deine Antwort und herzliche Grüße, Colette
Liebe Colette, um den Milchbedarf eines über einjährigen Kindes zu decken, muss das Kind nicht zwingend Milch trinken oder Milchbrei essen. Viele Kinder mögen keine Vollmilch (auch Kinder, die nie gestillt wurden). Wenn dein Kind Milch in jeder Form (außer Muttermilch) verweigert, dann kann es nach dem ersten Geburtstag auch milchfrei ernährt werden, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen die Milch einer anderen Art weiterhin auf seinem Ernährungsplan stehen hat. Wobei dies keineswegs überall so ist, auch heute noch gibt es Kulturen, in denen keinerlei Milch nach dem Abstillen mehr verwendet wird. Es ist möglich nach dem ersten Geburtstag ein Kind milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung entsprechend gestaltet wird. Darüber solltest Du dich jedoch - falls eine milchfreie Ernährung nach dem Abstillen gewünscht oder notwendig ist oder das Kind wirklich jegliche Milch und Milchprodukte ablehnt - mit einer Ernährungsberaterin sprechen, da das Wissen um eine ausgewogene milchfreie Ernährung in unserer Kultur meist nicht allgemein vorhanden ist. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner - die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können - enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind). Ziegenmilch, Stutenmilch oder andere Tiermilchen sind ebenso wie Kuhmilch artfremde Milchen. Da sie jedoch seltener in unserer Gesellschaft verwendet werden als Kuhmilch, sind weniger Allergien bekannt. Dennoch bergen diese Milchen das gleiche Allergierisiko wie unverarbeitete Kuhmilch. Stutenmilch und Ziegenmilch sind ebenso wie Mandelmilch, Soja-Milch usw. keine vollwertige Ersatznahrung und sind von der Zusammensetzung her nicht an den Bedarf eines Babys angepasst. Bei Ziegenmilch fehlt zum Beispiel die Folsäure und Stutenmilch mag von den auf dem Markt erhältlichen Tiermilchen zwar der Muttermilch am "ähnlichsten" sein, doch ein kurzer Blick in die Zusammensetzung offenbart (abgesehen von der Problematik des artfremden Eiweißes) die folgenden Unterschiede: Muttermilch enthält etwa 67 kcal pro 100 ml, Stutenmilch nur 47 kcal/100 ml, beim Fett enthält MM 3,7 g/100 ml, Stutenmilch 1,5 g/ 100 ml. Der Natriumgehalt der Muttermilch beträgt nur ein Fünftel des Natriumgehaltes der Stutenmilch (13 mg im Verhältnis zu 64 mg pro 100 ml), der Kaliumgehalt ist in der Muttermilch mehr als fünfmal so hoch wie in der Stutenmilch (47 mg/100 ml MM, 9 mg/100 ml Stutenmilch). Ähnliche Unterschiede lassen sich bei Kalzium (31 mg/100 ml MM, 110 mg/100 ml Stutenmilch), Phosphor (15 mg/100 ml MM, 54 mg/100 ml Stutenmilch) und Magnesium (4 mg MM/100 ml, 9 mg/100 ml Stutenmilch) finden. Gerade die Mineralstoffe haben einen enormen Einfluss auf die Nieren und sollten deshalb wirklich ernst genommen werden. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir ein wenig weiter!? LLLiebe Grüße, Biggi
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