Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Cassanovum Boost in der Stillzeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Cassanovum Boost in der Stillzeit

MamaBerlin

Beitrag melden

Sehr geehrte Frau Welter, sehr geehrte Frau Wrede, ich bin Mutter eines knapp dreijährigen Jungen, den ich immer noch stille. Mein Mann und ich wünschen uns ein zweites Kind. Leider klappt es bisher nicht mit dem Schwangerwerden, weswegen ich gern etwas nachhelfen würde. Beim Recherchieren bin ich auf das Präparat "Cassanovum Boost" gestoßen, welches aus Maniokwurzelextrakt, Mönchspfeffer, Borretschsamenöl, Nachtferzenöl, Süßholz, Löwenzahn, Maca, Tribulus, falschem Einhorn, Traubensilberkerze und Schlafbeere besteht. Nun meine Frage: kann man dieses Gebräu in der Stillzeit einmal ausprobieren, oder könnte ich meinem Kind damit schaden, weil es in die Muttermilch übergeht? Haben Sie als Hebammen vielleicht Erfahrung, ob es wirklich helfen kann, dass Eisprung und Einnistung untertützt werden, oder kann man es auch weglassen und sich für das Geld etwas Nettes gönnen? Vielen tausend Dank vorab schon einmal für Ihre Antwort!!!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe MamaBerlin, in der Homöopathie (also in Form von Globuli) wird Agnus castus gern auch zur Milchsteigerung eingesetzt - im Gegensatz dazu ist das allopathische Mittel ("normale" Tabletten) in der Stillzeit kontraindiziert, da der Mönchspfeffer die Milchmenge verringert. Du solltest mit einem naturheilkundlich erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker darüber sprechen! Wie schnell die Fruchtbarkeit einer Frau wieder zurückkehrt, hängt übrigens von vielen verschiedenen Faktoren ab. Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.