Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin total unsicher (Sehr lang)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bin total unsicher (Sehr lang)

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Hallo Biggi Mit dem Stillen hat es ca 4 Monate bei mir und meiner Tochter super gut geklappt. Sie hat immer gut getrunken und war danach zufrieden. Auch die Abstände waren vor allem im 4. Monat für mich total OK. Tagsüber so ca alle 2,5 Stunden und Nachts immer ca. 8 und dann noch mal nach 2-3 Stunden. Ich weiß, das sind Traumzeiten. Vielleicht sehe ich ja gerade deshalb das ganze jetzt als schlimmer an als es ist. Es ging vor ca 4 bis 5 Wochen los. Abends fing sie nach ca 3 bis 4 Minuten an der Brust an zu weinen. Hab dann die Seite gewechselt und sie hat wieder nach 3 bis 4 Minuten geweint. Wenn sie überhaupt solange getrunken hat. Hat aber auch sehr gut getrunken in der Zeit. Auch das Einschlafen war eine Katastrophe. Was sonst nie war. Auch Nachts kam sie schon nach 2 bis 3 Stunden und hatte total Hunger. Manchmal sogar bald jede Stunde. Nach 2 Wochen hab ich dann einfach mal eine eingefrorene Flasche Mumilch aufgetaut um zu schauen ob sie noch Hunger hat. An der Brust war sie ja zu nichts zu bewegen. Sie hat 110 ml getrunken! Direkt nach dem Stillen. Geschlafen hat sie zwar nicht viel länger (3,5 Stunden) aber ich wußte das sie satt war. Hab dann HA-Milch geholt und sie bekommt jetzt immer wenn sie so drauf ist (was bald jeden Abend ist) HA-Milch. Trinkt immer 60 bis 110 ml. Ich weiß das dadurch auch die Milchproduktion gestört wird aber es scheint mir wirklich, das sie nicht mehr satt wird. Schlafen tut sie immer noch nicht besser. Aber Nachts reicht die Milch wohl. Tagsüber kommt sie auch nach 1 bis 2 Stunden und selbst da hab ich oft den Eindruck sie hat noch Hunger. Da konnte ich sie aber dann doch immer noch ablenken. Dachte erst das wäre ein Wachstumsschub aber der geht doch nicht 4 Wochen! Es gibt auch immer Tage an denen sie mal eine trockene Windel hat. Obwohl meistens 2 bis 3 Stillmahlzeiten zwischen dem Wickeln liegen. (Hatte noch nie einen wunden Po.) Ist es vielleicht doch Zeit für Beikost? Möchte ja das es meiner Maus gut geht. Ich selbst überlege immer hin und her. Ich stille hauptsächlich noch voll, da ich Allergiene habe und mein Mann auch. Sonst hätte ich das wohl nicht so lange mitgemacht. Es ist ein ziemlich doofes Gefühl wenn das Kind nicht mehr an der Brust trinken möchte und weiß Gott wie weint. Kann ja auch nicht der Geschmack der Milch sein, da ich ja nicht jeden Tag das gleiche Esse. Entschuldige das es so lang ist. Liebe Grüße und schon mal danke Tanja


Biggi Welter

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? Liebe Tanja, Schlafen und Ernährung haben lange nicht den Zusammenhang, der immer wieder erwähnt wird. Doch das erlebst Du ja gerade selbst, denn deine Tochter schläft ja nicht wesentlich anders seit Du zufütterst. Es kann eine Reihe von Gründen geben, warum deine Tochter ihr Verhalten so verändert hat. Vielleicht zahnt sie oder es bereitet ihr sonst etwas Unbehagen, wenn sie in Stillposition ist. Möglicherweise arbeitet sie auch gerade an einer neuen Fertigkeit (lernt sie gerade robben?), denn auch das kann Kinder sehr beeinflussen. Eine Möglichkeit, die dazu führen kann, dass die Milch tatsächlich anders schmeckt und das Baby deshalb an der Brust zögert, wäre eine erneute Schwangerschaft. Falls Du nicht absolut sicher bist, dass dies nicht der Fall sein könnte, dann solltest Du diese Möglichkeit in Betracht ziehen und mal zur Frauenärztin/arzt gehen. Falls Du nämlich tatsächlich schwanger wärest, dann kann die Milchmenge zurückgehen und es ist in diesem Fall nicht immer möglich sie wieder so weit zu steigern, dass es für den Bedarf des Babys ausreicht. Die Bereitschaft zur Beikost zeigt sich nicht durch ein zögerndes Verhalten an der Brust. Ob ein Kind bereit für Beikost ist, kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Vielleicht lässt Du deine Tochter einmal von der Kinderärztin/arzt anschauen, um ausschließen zu lassen, dass ihr etwas fehlt und setz dich auch einmal in einer ruhigen Minute hin und überdenke deine Vorstellungen vom Stillen. Wenn Du dich dem Stillen gegenüber doch eher ambivalent fühlst und „eigentlich" gar nicht mehr stillen magst, dann spürt auch dein Kind diese Gefühle. Sich zum Stillen zu zwingen, wenn die Frau es nicht (mehr) will, ist wenig sinnvoll. LLLiebe Grüße Biggi


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