Frage: Bin total erledigt

Hallo Biggi! Meine Tochter ist 5 Monate alt und wir hatten beide eine MGD. Nun sind wir beide wieder gesund aber ich bin tatal fertig. Weil sie krank war stillte ich sie alle 2 Std und nun meint sie das müsse so weitergehen.Auch sonst sind die Nachtpausen nicht länger als 3- 4 Std. Und dann habe ich noch das Problem das ich hinterher noch sehr schlecht wieder einschlafe und noch lange wach liege. Das geht schon über eine Woche so. Dann bin ich heute Morgen ( meine Nacht (23.00 Uhr,1.15 Uhr,3.15 Uhr,5.15 Uhr) so richtig ausgerastet und habe sie kräftig in ihrem Wägchen gerüttelt, sie erschrak sehr, hat sie jetzt einen Schock oder sonst was davon getragen? Ich kann das nicht mehr länger leisten den ich habe auch noch zwei andere Zwerge( 5+3J) die mich am Tag brauchen und die schon unter meiner Gereitzheit und Müdigkeit leiden. Mein Mann meint ich solle abstillen ( stille sie voll) dann würde es besser und er könne mal Nachts aufstehen und sie würde auch dann den Schnuller nehmen.Ist jetzt doch ein bischen lang geworden aber danke fürs Lesen und für deine Antwort. LG AnnA

Mitglied inaktiv - 04.03.2003, 06:29



Antwort auf: Bin total erledigt

? Liebe Anna, auch Mütter sind nur Menschen und wenn wir am Ende unserer Kraft sind, dann kann es passieren, dass wir Dinge tun, die nicht unbedingt toll sind. Wenn es sich dabei um „kleine" Ausrutscher handelt, werden es unsere Kinder verzeihen. Dennoch sollten wir immer versuchen, uns andere Wege zum Abreagieren zu suchen und Hilfe und Unterstützung im Alltag zu finden. Es klingt für manche Menschen so, als ob Abstillen und Flasche geben einfacher wären, doch in Wirklichkeit ist das keineswegs so. Flasche bedeutet einkaufen, zubereiten, reinigen und nachts aufstehen. Stillen kann frau im Liegen und es erfordert keinen zusätzlichen Aufwand. Außerdem ist künstliche Säuglingsnahrung keineswegs das „Wundermittel", das zu ruhigeren Nächten führt. Dein Baby war krank und braucht wohl noch etwas Zeit, bis es wieder ganz gesund ist. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass es häufiger nach der Brust verlangt. Du kannst dir diese anstrengende Zeit jedoch einfacher machen: Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Der Punkt ist jetzt, einen Weg zu finden, der sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch deine Bedürfnisse berücksichtigt. Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihnen spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.03.2003



Antwort auf: Bin total erledigt

Vielleicht kann Dein Mann sich ein paar Tage Urlaub nehmen, damit er sich um die Großen kümmern kann, während Du ausschließlich das Baby versorgst? Damit könnte er Dir doch im Moment WIRKLICH helfen, oder? Abstillen macht die Sache bestimmt nicht auf Dauer einfacher, denn spätestens wenn die Kleine wieder ein "normales" Schlafverhalten hat, wird doch die ganze Arbeit mit den Fläschchen an Dir hängenbleiben (vermute ich mal). Und daß sie dann einen Schnuller nimmt, garantiert Dir auch niemand. Vielleicht will sie dann ja nach dem Nachtfläschchen zwei Stunden getragen werden??? Ich finde es übrigens ganz normal, daß Deine Tochter sich auch nach der überstandenen Krankheit noch so oft stillt, schließlich muß sie ja jetzt eine Menge nachholen. Deine Schlafprobleme haben sicher etwas damit zu tun, daß Du mit dem neuen Stillrhythmus Deiner Tochter unzufrieden bist. Sicher hast Du irgendwie das Gefühl, es lohnt sich nicht, für knapp 2 Stunden die Augen zuzumachen, wenn Du sowieso gleich wieder von dem kleinen Milchmonster geweckt wirst (kenne ich von mir). Aber dadurch wird es nur schlimmer. Wenn Du dann so müde bist, daß Du den Schlaf wirklich brauchst, dann kannst Du plötzlich nicht mehr schlafen. Mir hilft in solchen Situationen, nicht zwanghaft einschlafen zu wollen, sondern einfach aufzustehen und in der Zeit bis zum nächsten Stillen was anderes zu machen, z.B. Lesen, im Internet surfen, das Kinderzimmer aufräumen... Spätestens nach dem nächsten Stillen klappt es mit dem Schlafen wieder. Es ist glaube ich normal, daß Du manchmal aggressive Gefühle gegenüber Deinen Kindern hast, aber es ist wichtig, daß man lernt, diese Gefühle zu kontrollieren. Dafür gibt es verschiedene Techniken, aber ich bin dafür wirklich nicht Experte genug, um Dir etwas spezielles zu empfehlen. Ich habe mal autogenes Training gelernt, das hilft mir manchmal, ansonsten hat man auch irgendwann ein Gespür dafür, wann eine Aggression zu stark wird und man kann dann eine "Auszeit" für sich selber verordnen, d.h. man geht erstmal auf Abstand vom Kind und läßt einen ordentlichen Frustschrei los oder haut mal auf den Tisch, anstatt dem Kind was anzutun. Ich denke, daß Deine Tochter von einem EINMALIGEN Rütteln am Wagen keinen bleibenden emotionalen Schaden bekommen hAT; VIELLEICHT IST SIE HEUTE ÜBER DEN Tag ein bißchen verstört, aber mit einem liebevollen Verhalten ihr gegenüber (einer Art mütterlicher Entschuldigung beim Baby) kannst Du das wiedergutmachen. Wenn Du wiederholt Probleme mit zu starken Aggressionen haben solltest, such Dir aber unbedingt fachmännische Hilfe. LG, Sima

Mitglied inaktiv - 04.03.2003, 08:36



Antwort auf: Bin total erledigt

hallo mein jüngster ist jetzt auch 5 monate alt und er ist mein drittes kind. er ist auch nachts oft zum stillen gekommen, bis vor einer woche hab ich ihn auch ausschließlich gestillt. seit einer woche bekommt er abends ein gläschen karotten und seitdem schläft er nachts durch. es ist eine wohltat! nach dem gläschen wird er noch gestillt (ca. eine halbe stunde später).ich kann natürlich keine garantie übernehmen, dass es bei anderen auch so klappt. ansonsten kann ich dir nachfühlen, dass du sicher auf dem zahnfleisch kriechst.meine beiden größeren sind schon zehn und sieben, die brauchen mich also nicht mehr ganz so intensiv wie deine kleinen. kann dir eine omi oder sonst wer irgendwie mithelfen? und wenn du wirklich nicht mehr stillen kannst wegen erschöpfung, dann finde ich es besser, eine zufriedenere flaschenmutti zu sein.

Mitglied inaktiv - 04.03.2003, 14:22