MvY
Hallo Biggi. Mein Sohn ist nun fasst 14 Monate alt und ich stille noch vormittags und abends zum Einschlafen und auch 2-3 x nachts. Da er sich aber nur noch extrem auf mich fixiert und sich ausschließlich von mir beruhigen lässt möchte ich nun abstillen mit der Hoffnung das er auch ab und zu mal zu Papa geht. Die Nächte sind momentan furchtbar und bin nur noch müde. Mein Mann kann mir nicht helfen , da der Kleine immer so lange schreit bis er bei mir ist. Zudem muss ich mir von überall anhören, ob ich stillen möchte bis er in die Schule geht. Hatte es schonmal darüber und weiß das viele Kulturen länger stillen und Einschlafstillen auch normal ist, aber halte dem ganzen Druck nicht ewig stand :-( Ich will ja nur das Beste für mein Kind. Vielen Dank Ihnen und schonmal frohe Weihnachten und ein schönes Fest. Viele Grüße, Jessica
Liebe Jessica, ich verstehe dich so, dass nicht eigentlich Du ein Problem hast, sondern dass dir deine Umgebung ein Problem einredet (einreden will). Es ist absolut nicht ungewöhnlich, dass ein 14 Monate altes Kind noch gestillt wird, es ist lediglich in unserer Kultur nicht so verbreitet. Allerdings gibt es sehr viele Kleinkinder, die gestillt werden, aber ihre Mütter gehen damit nicht an die „Öffentlichkeit", um eben Anfeindungen aus dem Weg zu gehen. Die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) lautet, dass JEDES Kind (auch die Kinder, die in unserer westlichen Welt aufwachsen) mindestens zwei Jahre gestillt werden sollte und dein Sohn ist noch deutlich jünger als zwei. Eben so wenig ist es ungewöhnlich, dass ein Kleinkind nachts aufwacht. Wäre es übrigens sooo außergewöhnlich, dass ein Baby oder Kleinkind nachts aufwacht, dann gäbe es wohl kaum eine solche Flut von Ratgeberbüchern, was zu tun sei, um das Kind zum Durchschlafen zu bringen. Allein die Tatsache, dass Bücher zu diesem Thema in riesigen Mengen verkauft werden zeigt, dass es wohl der „Normalzustand" ist, dass kleine Kinder nun einmal nicht durchschlafen. Für ein Kind ist das Stillen viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Abstillen bedeutet daher auch mehr als das reine Ersetzen einer Nahrung durch eine andere. Im Alter deines Sohnes ist es dem Kind auch sehr bewusst, dass Stillen mehr als nur Trinken bedeutet. Du kannst jetzt sicherlich abstillen, aber dein Kind wird deshalb sicher nicht besser schlafen und noch mehr deine Nähe einfordern. Ich werde dir jetzt trotzdem ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
MvY
Vor lauter Jammern hab ich meine Frage vergessen wie ich den am besten abstillen kann, wenn ich noch so viel stille? Vielen Dank.
Mitglied inaktiv
Mit 14 Monaten würde ich sagen, hat das mit dem "klammern" auch wenig mit der Frage stillen zu tun. Eher mit der nächsten Phase in der Entwicklung. Gerade um den ersten geburtstag herum ist zB der ungünstigeste Moment mit KiTa/Krippe zu starten - auch wenn es notgedrungen oft so gemacht wird. Kann ich Dir selbst aus leidvoller Erfahrung mitteilen. Schau mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Keine-Losloesung-moeglich_47498.htm Papa sollte sich tagsüber mehr einbringen, und du gibst weiterhin Deinem Kidn die notwenidge Stütze - dann wird sich das ganze bestimmt bald geben. Naja, ausser es kommen man wieder Zähne *lach*. Zumindesten ist das bei meinem "Klammeraffen" so der Fall. Da klappt es inzwischen mit Oma und Tagesmutter, nur in Zeiten wo die Zähne durchkommen ist halt mehr Mama einfach notwendig. Tags wie nachts....
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