Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

beikoststart - wann die zweite Mahlzeit? und eine Brust wird bevorzugt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: beikoststart - wann die zweite Mahlzeit? und eine Brust wird bevorzugt

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Hallo! in den letzten tagen haben sich zwei Fragenkomplexe ergeben. der erste betrifft die Frage: wann soll ich beginnen, eine zweite Mahlzeit zu füttern? dazu noch ein paar Informationen über mich. Meine Tochter ist jetzt 6 1/2 MOnate alt, ich habe sie 6 Monate voll gestillt und vor 2 Wochen begonnen, selbstgekochten Reiscongee zu füttern, heute habe ich erstmals Karotte darunter gemischt. Im Großen und Ganzen isst meine Tochter aber bei sehr guter Laune nur ein paar Löffel, meist reicht es ihr nach 5-6 Babykostlöffeln schon wieder. Am WOchenende habe ich ihr (weil wir unterwegs waren) eine gekochte Karotte zum Daraufherumkauen gegeben, was ihr großen Spaß gemacht hat. ... da die erste (Mittags)Mahlzeit noch lange nicht ersetzt ist, man in diversen Büchern aber liest, dass man nach einem Monat die nächste Mahlzeit ersetzen soll, bin ich nun verunsichert. Wann soll ich damit beginnen, ihr mehr feste Nahrung zu geben, vor allem vor dem Hintergrund, dass sie ja noch nicht einmal ein Viertel eines 125g-Gläschens isst ??? und der zweite Fragenkomplex betrifft meine Brüste: Meine Tochter hat eindeutig eine bevorzugte Seite (die linke Brust), sie verweigert nahezu die rechte Seite. Wenn ich Milch ausstreiche, so kommen aus der linken (Vorzugs)Brust 3 Milchstrahlen und aus der rechten Brust nur ein Strahl. Kann es sein, dass bei der rechten Brust, Milchgänge verklebt sind? kann ich etwas dagegen tun? oder Kann ich etwas dafür tun, dass meine Tochter auch wieder an der rechten Brust trinkt - die linke ist inzwischen deutlich größer? (ich habe schon versucht, meine Tochter auch an der rechten Brust so anzulegen, dass sie so liegt, als wäre sie an der linken Brust - sie hat mich aber schon durchschaut und trinkt freundlicherweise kurz recht, weill dann aber gleich an das richtige Zeugs) Über hilfreiche Tipps und Ratschläge wäre ich ECHT dankbar! LG Backsi


Biggi Welter

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Liebe Backsi, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Ich fürchte, dass Sie bezüglich der unterschiedlichen Milchmenge in den Brüsten wenig machen können. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Sie könnten versuchen durch gezieltes Anlegen eine Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Sie diesen Ausgleich erreichen werden. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wieviel Milch eine Brust bildet. Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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