Fabsi
Liebe Biggi, liebe Kristina, vielen Dank für eure tolle und sooo wichtige Arbeit hier! Ich habe mal wieder eine Frage. Da ich die ersten 4 Monate ja sehr viele Probleme mit Milchstaus und Brustentzündungen hatte (hatte leider viel zu viel Milch trotz ausschließlichem Stillen nach Bedarf), frage ich mich nun, wie ich die Beikost so brustschonend wie möglich einführen/weiterführen kann. Meine Tochter ist jetzt 27 Wochen und unser Stilltag sieht wie folgt aus: morgens und vormittags Stillen (jeweils eine Brust), mittags Brei (vollständige Mahlzeit, kein Stillen mehr), nachmittags, abends und nachts jeweils einmal Stillen (jeweils eine Brust, abends vorm Schlafengehen manchmal beide). Alle Ratgeber empfehlen, dass als nächstes der Abendbrei eingeführt wird; aber genau da möchte ich eigentlich das Stillen noch eine Weile beibehalten, weil ich das Gefühl habe, dass dies für meine Tochter die wichtigste Stillmahlzeit des Tages ist. Warum wird überall empfohlen, dass diese Mahlzeit als 2. eingeführt wird? Außerdem schläft meine Tochter danach wunderbar ein. Ich möchte noch nicht abstillen, aber durchaus meine Milchmenge allmählich durch die Beikost verringern, um mich wohl zu fühlen. Mit welcher Mahlzeit soll ich nun am besten weitermachen und wie dann weiter? Ich freue mich auf eure Antwort! Liebe Grüße Fabsi
Liebe Fabsi, ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Du könntest jetzt also einen Getreide-Obst-Brei anbieten oder nur Obst, schau einfach, was Dein Baby mag. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi
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