Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

bauchweh

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: bauchweh

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi mein Baby (3,5 Monate) wird voll gestillt. Sie kriegt nichts anderes als Mumi, nach Bedarf und davon reichlich. Sie ist auch ziemlich gross und dick geworden dadurch. Soweit sogut. Aber sie hat ab und zu richtig dolle Bauchschmerzen und es gehen Winde ab die ziemlich übel riechen. Stuhlgang hat sie meist nur ein bis zweimal wöchentlich und das quält sie offensichtlich. Es gluckert in ihrem Bäuchelein sehr abenteuerlich. Es kimmt dann auch nicht viel raus und es ist breiig. Deshalb bin ich ratlos. Sab Simplex bringt auch nichts, habe ich in der Not schon uasprobiert. Auch Bauchmassagen helfen nicht ausreichend. Ich trinke extra Fencheltee aber Fehlanzeige. Sie weint sie schreit und es stinkt. aber Kaka kommt eben nur selten. Was kann das sein? es hat so richtig heftig angefangen da war sie ca 6 Wochen alt. Aber auch nach der 12. Woche hat es ja nicht aufgehört. Ansonsten ist sie fröhlich und vergrnügt, schläft ganz normal bis gut. Nur die letzten zwei Nächte hatte sie Bauchschmerzen und war öfter wach. Was kann es sein? Verträgt sie evtl Kuhmilch nicht, die ich essen? Die Winde riechen meist nach verfaultem Eiweiss. Hat sich keine ausreichend gute Darmflora gebildet? Könnte sie Darmplize haben? Solte ich das mal untersuchen lassen? Sie quält sich nämlich furchtbar und mich quält das dann auch. Danke für deinen Rat. Gruss Anna Binder


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Anna, als erstes würde ich den Tee weglassen! Gerade empfindliche Kinder reagieren oft auf Fencheltee mit Bauchproblemen, auch wenn die Mutter ihn trinkt. Entschäumer sind für Stillkinder in der Regel wirkungslos, da die Muttermilch keine feinen Luftbläschen enthält, die aufgelöst werden könnten/müssten. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen - vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden - mit massiven Bauchproblemen. Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie dein Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit er weniger Luft schluckt. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier eine Beschreibung des korrekten Anlegens: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper Dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von Deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Natürlich sind auch andere Haltungen möglich, solange das Kind die Brust richtig fasst und seinen Kopf und Körper nicht verdrehen muss und die Mutter sich in bequemer Haltung befindet. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin beziehen kannst. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheue dich wirklich nicht, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.