Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby "zu dick" stillen

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Frage: Baby "zu dick" stillen

yingyang78

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Hallo, ich erwarte mein 4. Kind. All meine Kinder sahen während der Stillzeit nach spätestens 6 Monaten aus wie kleine Buddas und lagen mit ihrem Gewicht auf der obersten Perzentile. Zudem haben sie viel gespuckt. Nun mache ich mir so meine Gedanken, da ich während der Stillzeit immer im Kopf hatte, ich müsste mein Kind immer an beiden Seiten anlegen wobei ich mit der rechten bzw. linken Brust im Wechsel gestartet bin und immer mit der zuletzt getrunkenen begonnen habe. Könnte es sein, dass ich einfach so viel Milch habe, dass ich meine Kinder jeweils damit "überfüttert" habe? Meine Babys waren immer die dicksten und haben das auch noch lange bis ins Kleinkindalter hineingetragen, außer der 2., der erst mit 8 Monaten mit der Beikost beginnen wollte. Der war aber auch häufig krank und hat dann bis zum 1. Geburtstag durchschnittliches Gewicht gehabt. Was kann ich denn beim 4. Kind nun mal versuchen, damit das nicht ganz so ausartet? Vielleicht erst später mit der Beikost starten? Bei Kind 1 und 3 habe ich jeweils nach dem 4. Monat gestartet. Oder sollte ich vielleicht - wenn das Stillen gut angelaufen ist und ich merke, das Baby spuckt viel immer nur eine Brust geben? Oder lieber einen Schnuller, wenn die letzte Mahlzeit noch nicht so lange her ist? Sollte ich evtl. längere/feste Abstände einhalten? Da meine Kinder immer - gefühlt - viel geschrien haben, habe ich sie halt auch oft angelegt. Vielleicht zu oft? Was könnte ich probieren, um mal ein "normalgewichtiges" Baby zu haben. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe yingyang78, die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. ALLE Stillexperten sprechen sich für das Stillen nach Bedarf aus, ohne Mindestabstand und Kontrolle! Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Herzlichen Gruß Biggi


3wildehühner

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Deine anderen Kinder sind ja nun älter-wie ist denn ihr Gewicht und ihre Statur aktuell?


yingyang78

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Hallo, danke für die ausführliche Antwort. Meine anderen Kinder sind 21, 17 und 3. Die Großen sind normalgewichtig bis schlank, der Kleine ist immer noch ein Budda und hat eher Übergewicht. Er isst sehr gerne und oft muss man ihn stoppen. Ich dachte bei meiner Frage daran, dass ich vielleicht einfach manchmal das Schreien fehlinterpretiert habe und "schon wieder" gestillt habe, obwohl es vielleicht ein anderes Problem war, warum geschrien wurde. Aus der Ferne sicher schwer zu beantworten, aber auch wegen dem ständigen Spucken war meine Idee, dass beide Brüste vielleicht dann auch einfach zu viel waren. Ich werde es einfach mal probieren, wenn es soweit ist und das Kind viel spuckt, nur eine Brust jeweils zu geben und mit der Beikost erst ab 6 Monaten zu starten. Versuch macht kluch :-)


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