Mitglied inaktiv
hallo seit drei Tagen kann ich nicht mehr länger als vier Stunden pro Tag in Etappen ruhen/schlefen, da mein Sohn, 9 1/2 Wochen alt (aber 6 Wochen zu früh geboren, ca 4000g) Plötzlich nur noch schreit und sich erst beruhigt, wenn er an der Brust trinken kann. Erst hielt er tagsüber noch mel drei Stunden durch, weil er wegen der Hitze viel schlief und holte dann abends alle 2 Stunden seinen nicht gedeckten Bedarf nach, wobei er manchmal 15 Minuten trinkt und dann wieder eine Stunde saugt, das hat er noch nie gemacht. Ich komme mit der "Milchproduktion" kaum nach. Heute Nacht war es ganz schlimm. Er kam alle 90 bis 120 Minuten und trankt dann meistens 30 bis 45 Minuten. Ich gehe fast auf dem Zahnfleisch...vorhin habe ich ihn dann gewogen und festgestellt, dass er nur 70g getrunken hat. Dann schlief er ein und 5 Minuten später war wieder Geschrei (obwohl die zwischen dem Beginn der vorherihen Mahlzeit und dem Beginn der 70er Mahleit noch nicht einmal zwei Stunden lagen.) Was soll ich nur tun? Liegt es am Wetter? Ist es ein Wachstumsschub? Ist meine Milch plötzlich weg? Soll ich ihm nun doch langsam beide Seiten füttern-aber er schläft ja oft schon bei der ersten Seite ein und lässt sich nicht mehr motivieren. Ich schaue aus, wie ein Gespenst und morgen kommen meine Eltern zu Besuch und wollen endlich mal ihr Enkelkind sehen. Ich kann ihnen doch schlecht absagen, wenn sie sich doch extra Zeit nehmen und 500 km zu mir fahren.Bin traurig, verweifelt, müde und das Selbstwertgefühl rutscht in den Keller. Kann mir jemand helfen?
Liebe Clarabaer, ich fürchte, dass deine Vorstellung vom Alltag mit einem Baby leider sehr weit von der Realität entfernt ist und Du dich deshalb jetzt so fertig fühlst, weil die Realität dich erschlägt. Leider ist es bei uns so, dass viele Eltern einfach eine falsche Vorstellung davon haben, wie sich ein Baby verhält. Die wundervollen Hochglanzprospekte, die einer jeden Schwangeren in die Hand gedrückt werden erzählen nämlich nur die halbe Wahrheit. Wenn dann die raue Wirklichkeit hereinbricht, ist die Mutter so verunsichert, dass sie glaubt mit ihrem Kind oder ihrem Verhalten wäre etwas falsch, wo doch in Wirklichkeit einfach eine falsche Erwartungshaltung geweckt wurde. Mit einem neun Wochen alten Baby ist es dein "Beruf" sich fast ausschließlich um dein Baby und das Stillen zu kümmern und selbst wenn Du jetzt abstillen würdest, dann würde sich daran, dass Du dich 24 Stunden am Tag um dein Kind kümmern müsstest nichts ändern. Künstliche Säuglingsnahrung gibt dir auch keine Gewähr, dass dein Kind seltener Hunger hat oder länger schlafen wird, Du hättest jedoch alle Nachteile, die dir diese Form der Ernährung bringen wird, garantiert. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen und dein Sohn ist im klassischen Alter dafür. Es bedeutet nicht, dass die Milch nicht ausreicht, wird aber leider immer wieder in diese Richtung fehlinterpretiert. Wenn dann aus der Furcht heraus, die Milch könne nicht ausreichen, eine Flasche gegeben wird, kommt das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage aus dem Lot. Ich weiß, dass es anstrengend ist, aber diese Phase geht vorbei. Du siehst also, dass sich dein Sohn genau so verhält, wie es von einem Kind in diesem Alter zu erwarten ist. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, Stillabstände in die Länge zu ziehen. Das Hinhalten des Babys kann schlussendlich sogar zu einer Gedeihstörung führen, das Hinhalten mit dem Schnuller auch noch zu einer zusätzlichen Saugverwirrung. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch dein Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Du wirst dich an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Vielleicht können dir deine Eltern dein Baby in den nächsten Tagen ein wenig abnehmen und mit dem Kleinen ein wenig spazieren gehen, dann kannst Du ein wenig ausruhen, schlafen, etwas lesen, in der Badewanne liegen oder dir einfach etwas Gutes tun. Ich wünsche dir von Herzen, dass diese schwierige Phase bald vorbei ist und du dich wieder besser fühlst. Überlege dir einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hi! Ich kann gut verstehen, wie Du Dich fühlst! Mein Sohn 11 Wochen macht oft genau dasselbe! Er will auch ständig nuckeln, trinkt dazwischen mal effektiv ein wenig, nuckelt weiter! Gerade jetzt bei der Hitze hab ich ihn ständig an der Brust, da er kaum schlafen kann! Aber er hatte auch schon andere Zeiten, und es wird auch seit gestern wieder besser, will damit sagen:es sind meist nur Phasen und sie gehen vorrüber!!! Versuch doch mal, ihn beim Trinken wachzuhalten, indem Du zu ihm redest, an den Füßen kitzelst, zwischendurch wickelst, die andere Seite anbietest. Nachts könntest Du ihn im Bett auf der Seite stillen, dann kannst Du auch gleich weiterdösen! Bitte versuch durchzuhalten, evtl. ist es auch nur ein Wachstumsschub, dann pendelt sich alles innerhalb von wenigen Tagen wieder ein, wenn Du dein Baby nach Bedarf anlegst! Und wenn Du das machst, hast Du auch nicht zuwenig Milch, da sich das Milchangebot nach der Nachfrage richtet! Bitte nicht zufüttern! Und das Wiegen beunruhigt einen auch mehr, als es hilft, da die Babies unterschiedlich viel trinken. Wieviel nimmt er denn in der Woche zu? Sind die Windeln gut naß? Sag doch Deinen Eltern, dass sie, wenn sie kommen, etwas Rücksicht nehmen sollen! Evtl. können sie das Baby auch mal mit spazieren nehmen, während Du Dich ausruhst, zum Stillen bringen sie es Dir dann! LG Mareike
Mitglied inaktiv
Sei nicht traurig! Es geht so ziemlich ALLEN Müttern so, die stillen - sicher ist es eine vorübergehende Phase. Bei meinem Winzig (11 Wochen alt) gab es auch immer wieder ein paar Tage, wo er uns unseren schönen Stillrhythmus völlig durcheinander brachte - meist dann, wenn ich dachte, wir hätten es endlich überhaupt zu einem Rhythmus gebracht. Meist dauerte so ein Ausreißer aber bei uns nur so zwei-drei Tage. Durch das viele Saugen wird die Milchbildung angeregt - du hast ganz gewiss genug! Nicht zufüttern, würde ich denken. Sicher ist auch die Hitze schuld am übergroßen Durst. oder wiedermal einer von fünfhundertzweiunddreißig Wachstumsschüben. ;-) Viel Erfolg! Ciao Assi
Mitglied inaktiv
Mir ist schon klar, dass es ein 24 Stunden-Job ist, ich habe mir halt nur sorgen gemacht, weil er sonst regelmäßig alle drei bis vier Stunden kam und maximal 8 Mahlzeiten am Tag hatte und zwischen den Mahlzeiten vergnügt auf seiner Krabbeldecke lag und nun so etwas veranstaltet. Habe halt nach einem Grund gesucht. Ach übrigens: meine Eltern sind keine Belastung, da sie sogar das Essen mitbringen und sich schon aufs spazierengehen freuen. Muss also nichts vorbereiten. Auch mein Mann würde mir das Kind öfter abnehmen, aber stillen kann er leider nicht und nachts hat er einen so festen Schlaf, dass er von den nächtlichen Aktionen nichts mitbekommt.
Mitglied inaktiv
Hallo mareike, danke für die aufmunternden Worte...mir geht es schon besser, hoffe, dass es nur so eine Phase ist und er in ein paar Tagen wieder zwischen seinen Mahlzeiten vergnügt auf der Krabbeldecke liegt. LG Ina
Mitglied inaktiv
Danke für die lieben Ratschläge. Denke inzwischen auch an einen der vielen Wachstumsschübe. Wir haben es uns nun gemensam im großen Bett bequem gemacht (Schmusetiere für Maximilian, Buch für Mami) und schauen mal, wie wir den Tag mit viel Schmusen und Kuscheln rum kriegen) LG Ina
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich kann Dich so gut verstehen!!! Mir gings vor etwa einem halben Jahr ganz genauso! Mir hat es viel geholfen mich einfach mit dem Baby ins Bett zu legen und dann im Liegen zu stillen auch während des Tages, weil ich zu faul war mir was zu Essen zu kochen habe ich mich ein paar Tage nur von Müsli-Riegeln und Käsebroten ernährt (aber die Krümel im Bett...). In die Küche bin ich dann gar nicht mehr gegangen, weil sich da das Geschirr gestapelt hat, bis sich mein Mann erbarmt hat (Jippie). Wenn es der Kleinen dann nicht mehr gefallen hat, habe ich mich auch manchmal mit ihr in den Schaukelstuhl gesetzt und sie dort gestillt, das fand ich auch für mich recht entspannend (damals ging das noch, wenn sie jetzt grantig ist kann ich sie kaum noch im Schaukelstuhl stillen, da ich immer Angst habe sie fällt mir gleich runter, das kleine Energiebündel). Ich würde Dir schon raten wenn möglich bei jeder Stillmahlzeit auf beiden Seiten anzulegen. Ich habe meine Elena auf einer Seite trinken lassen bis sie nicht mehr wollte oder eingeschlafen war, dann habe ich sie gewickelt, daraufhin hat sie meistens bei der zweiten Seite wieder etwas getrunken. Die letzte Nacht (und auch schon der gestrige Abend) waren wohl für mehr Kinder nicht so rosig. Unsere Kleine (fast 7 Monate alt) war auch arg grantig und hat schlecht geschlafen, vielleicht irgendeine ungünstige Mondkonstellation...??? Oder doch mal wieder ein Wachstumsschub oder Entwicklungssprung??? Wer weiß das schon... Glaub mir alles wird besser in ein paar Monaten kannst Du stolz auf Dich sein, weil Du nicht aufgegeben hast (aber ich denke das hast Du gar nicht vor) und Dein Sprößling so schön gewachsen und gesund ist!!! Alles Liebe und viel Energie (die können wir alle gebrauchen)
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