Magda123
Meine Tochter ist 12 Wochen alt und hat seit ca 14 Tagen immer phasenweise am Tag Probleme. Sie fängt dann plötzlich stark an zu weinen (ich glaube sie hat Schmerzen). Das passiert immer wenn sie sich verschleimt anhört. Als müsste sie sich räuspern oder als wäre teilweise die Nase dicht. Sie wirft dann auf dem Arm ihre Arme zurück und streckt sich durch. Irgendwann schläft sie erschöpft auf dem Arm ein und wenn sie wach wird lässt sie sich erst wieder stillen. Vorher nicht. Manchmal will sie zwar trinken aber dann setzt sie kurz an und fängt dann sofort an zu brüllen. Das zieht sich teilweise über mehrere Stunden. Komischer Weise aber nicht den ganzen Tag. Eher am Nachmittag. Außerdem stößt sie sehr häufig auf und hat auch oft Schluckauf. Das ist den gesamten Tag so. Teilweise auch lange Zeit nach dem Stillen stößt sie noch auf oder spuckt (manchmal auch so milchbröckchen oder feste Milch-sieht aus wie Quark oder Joghurt). Lunge wurde beim Kinderarzt abgehört und war frei, Fieber hat sie auch nicht. Nimmt zu und wirkt sonst fröhlich. Hatte mal versucht mit dem Nasensauger oder NaCl, aber war irgendwie nichts. Kann es sein, dass sie Reflux hat und der Schleim ihr dann lange im Rachenbereich hängt und sie damit nicht zurecht kommt? Ich bin ratlos. Was kann ich tun? Ich lasse sie immer schon oft aufstoßen und mache dafür Stillpausen. Bin ein bisschen ratlos... Liebe Grüße!
Liebe Magda123, das Bäuerchen nach dem Stillen ist nicht immer notwendig. Es gibt Stillkinder, die so gut an der Brust trinken, dass sie kaum bis gar keine Luft schlucken und somit auch nicht aufstoßen müssen. Hast Du den Eindruck, dass es Deinem Baby besser geht, wenn es aufstößt? Du könntest vor dem Stillen ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase tröpfeln, wenn Du den Eindruck hast, dass die kleine Nase verstopft ist. Es könnte auch sein, dass Du einen starken Milchspendereflex hast, mit dem Dein Baby nicht ganz zurecht kommt. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich Dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt Deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille Dein Baby,wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt Deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Eine andere Ursache könnte der Schnuller oder die Flasche sein, bekommt Dein Kind diese? Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Kolleginnen bieten im Moment Videoberatung an. Liebe Grüße Biggi
Magda123
Vielleicht noch eine ergänzende Frage: sollte ich sie nachts aufstoßen lassen oder kann ich sie liegen lassen, wenn sie beim stillen einschläft? Ich Stille sie im Liegen und wenn ich sie (schlafender Weise) dann nachts hochnehme zum Bäuerchen, dann schläft sie auf meiner Schulter und es kommt irgendwie nichts..
Die letzten 10 Beiträge
- Unterstützung der Brust während abstillen
- Baby saugt nachts viel besser als tags
- Stillpause Mamawochenende
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis