Patilein
Hallo, zuerst einmal ein Dankeschön für Ihre tolle Arbeit. Meine Tochter ist am 15.01.2012 geboren und wurde 6 Monate voll gestillt. Zu Beginn der Beikostphase war sie nicht so recht begeistert von anderem Essen, das hat sich mit ca. knapp 9 Monaten geändert. In den letzten 2-3 Wochen sah ihr Ernährungsplan so aus: - nachts/früh morgens 1 bis 2 mal stillen - vormittags Brot mit Frischkäse/Pfannkuchen, Obst, Wasser - Mittags Gemüse mit Kartoffel/Nudel/Reis, manchmal Fleisch, Wasser, zum Nachtisch stillen ´- nachmittags Reiswaffel, Obst, Wasser - abends Obst-Getreidebrei/Brot mit Frischkäse und Obst/Grießbrei mit Obst, Wasser, stillen Gestern und heute hat sie das Stillen nach dem Abendessen ausfallen lassen, zudem heute Mittag nur eine Brust getrunken. Nachts/früh morgens kam sie die letzten Tage nur einmal gegen halb 4. Mir stellen sich nun zwei Fragen: 1. Kann es tatsächlich sein, dass sie sich bereits in diesem Alter selbst abstillt? 2. Sollte sie weiterhin so wenig oder gar noch weniger trinken, muss ich ihr dann Säuglingsnahrung anbieten? Das wollte ich eigentlich vermeiden, ich stille auch gern. Wobei ich mir langsam natürlich auch über meine Milchmenge Gedanken mache, Sie macht prinzipiell nicht den Eindruck, als ob irgendetwas nicht in Ordnung wäre, ist guter Dinge, entwickelt sich gut und ist von Anfang an ziemlich "mopsig" (Perzentile 97, eher knapp drüber). Ganz herzlichen Dank schon einmal für Ihre Antwort.
Liebe Patilein, ein zehn Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Sollte dein Kind sich tatsächlich abstillen, braucht es einen Ersatz. Du kannst dann Säuglingsmilch geben oder aber Kuhmilch. Generell wird zwar empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. LLLiebe Grüße, Biggi
mama2010
Kann möglich sein.hörte ich oft. Finde ich ok.leichter als abstillen ;-). Ob man auch kindermilch geben kann weiß ich nicht. Alles gute.