Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ausgewogene Ernährung?

Frage: Ausgewogene Ernährung?

Mama1419

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Guten Abend, meine Tochter ist 8 Monate alt. Vor etwa 2 Monaten haben wir mit der Beikost begonnen und sie isst ihren Brei wirklich gerne. Neben dem Brei stille ich sie, was ich auch wirklich gerne mache. Unser Tag sieht in der Regel so aus: 5/6Uhr stillen 10.30/11Uhr stillen - dann schlafen Ca 14Uhr Gemüse-Kartoffelbrei-knapp 200g (auch mal mit Fleisch oder Fisch) 15/16Uhr schlafen 18/18.30Uhr Getreidebrei mit Obst (mit 200ml WASSER angerührt und 100g Obst) 19.15Uhr stillen - dann schlafen Nachts zur Zeit 2x stillen Zusätzlich bekommt sie etwas Fencheltee am Tag. Nun hätte ich ein paar Fragen dazu: 1. Reicht 2x Brei am Tag? Bekommt sie dadurch genug Nährstoff? 2. Sind die Portionen zu groß? 3. Der Milch-Getreide-Brei fällt irgendwie unter den Tisch, ist das ok? 4. Ist die Milch (Vollmilch) oder der Obstanteil im Getreidebrei wichtiger? 5. Stille ich noch zu viel? Wie oft ist Stillen bis 1Jahr sinnvoll/nützlich? 6. Wie kann ich das nächtliche Stillen reduzieren? Vielen Dank und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Mama1419, ja, zweimal Brei reichen im Moment noch völlig aus :-). Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Dein Kind darf vom Brei essen, so viel es mag und kann danach auch noch gestillt werden. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation in der Nacht zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! LLLiebe Grüße Biggi


Mama1419

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Guten Abend Frau Welter, ich möchte mich noch bei Ihnen für die ausführliche Antwort bedanken. Das hat mir sehr weitergeholfen! Alles Gute fürs neue Jahr! Liebe Grüße


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