Frage: Arbeiten, Abpumpen und Stillen

Hallihallo Biggi, wenn meine Maus (beinahe 4 Wochen alt) 3 Monate alt ist, werde ich wieder arbeiten gehen. Bei meinen ersten Tochter habe ich dann abgestillt. Dieses Mal wuerde ich gerne weitermachen. Ab wann kann ich meine kleine an die Flasche mit Muttermilch gewoehnen und wie lange dauert die Umstellung. Was ist mit der Saugverwirrung? Wie sollte ich meinen Vorrat an Muttermilch am besten vorbereiten? Kann ich dann am Wochenende normal stillen ohne Flasche oder muss ich alles regelmaessig machen um das Baby nicht zu verwirren? Viele liebe Gruesse aus Aalst in Belgien Birgit

Mitglied inaktiv - 28.08.2002, 15:31



Antwort auf: Arbeiten, Abpumpen und Stillen

? Liebe Birgit, Stillen und Berufstätigkeit müssen sich nicht gegenseitige ausschließen. Am günstigsten wäre es, wenn Du dein Baby mitnehmen könntest, aber selbst wenn nicht, kannst Du die Zeit, die Du von deinem Kind getrennt sein wirst, durch Pumpen (oder ev. Handausstreichen) überbrücken. Wirst Du Vollzeit arbeiten oder Teilzeit? Wenn Du nicht ganztags arbeiten wirst, wird es vermutlich ausreichen, wenn Du bei einer Abwesenheit von vier bis sechs Stunden (vergiss nicht die Fahrtzeiten mit einzurechnen) einmal während Deiner Arbeitszeit abpumpst oder ausstreichst. Nun kommt es darauf an, ob Du künstliche Säuglingsnahrung vermeiden möchtest oder, ob dein Baby während deiner Abwesenheit Flaschennahrung erhalten soll. Im ersten Fall musst Du pumpen um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten, im zweiten Fall musst Du nur soviel abpumpen oder ausstreichen, bis das Spannungs- und Völlegefühl in deinen Brüsten nachlässt. Nach einiger Zeit wird sich deine Brust daran gewöhnt haben, dass Du zu dieser Zeit nicht mehr stillst, und es kann sein, dass Du am Arbeitsplatz nicht mehr pumpen oder ausstreichen musst. Einem eventuellen Rückgang deiner Milchmenge kannst Du durch vermehrtes Anlegen an deinen freien Tagen wieder entgegenwirken. Wenn Du dich entscheidest am Arbeitsplatz zu pumpen und so deine Milchbildung aufrecht zu erhalten, ist es kein Problem an den freien Tagen ausschließlich zu stillen. Es ist möglich, dass Du dir bereits vor der Wiederaufnahme deiner Berufstätigkeit einen Milchvorrat anlegst. Reife Muttermilch ist bei -18 ° C bis zu einem halben Jahr haltbar. Da es ohnehin sinnvoll ist, das Abpumpen oder Ausstreichen der Milch bereits vor deinem Arbeitsbeginn zu üben, kannst Du die dabei gewonnene Milch einfrieren und verfügst dann über einen Muttermilch-Vorrat, sobald Du wieder arbeiten gehst. Die Milch, die Du am Arbeitsplatz abpumpst, kannst Du ebenfalls aufbewahren (im Idealfall gleich einfrieren, ansonsten gekühlt) und für dein Baby verwenden. Wichtig ist, dass Du in den ersten Wochen nach der Geburt künstliche Sauger bei deinem Baby möglichst vermeidest, um einer Saugverwirrung vorzubeugen. Nach vier bis sechs Wochen, wenn dein Baby gelernt hat gut an der Brust zu trinken und sich die Stillbeziehung eingespielt hat, ist die Gefahr einer Saugverwirrung geringer. Viele Babys akzeptieren eine Flasche besser, wenn nicht die Mutter sondern der Vater oder der Babysitter sie gibt. Viele berufstätige Mütter geben selbst nie die Flasche, sondern überlassen diese Methode ganz dem Babysitter und stillen ihr Baby, wenn sie mit ihm zusammen sind. Die Flasche kommt dann nur während ihrer Abwesenheit zum Einsatz. Übrigens ist die Flasche nicht die einzige Möglichkeit ein Baby zu füttern, das kann auch mit dem Becher gehen. Es muss auch nicht unbedingt langfristig das Trinken aus der Flasche geübt werden. Wenn Du dich über das Thema Stillen und Berufstätigkeit noch weiter informieren willst, ist zum Beispiel die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Sicher wäre es nicht schlecht, wenn Du dir noch ein wenig „Rückendeckung" von anderen stillerfahrenen Müttern suchst. Auch in Belgien gibt es eine LLL. Frag doch mal bei Christine van den Broecke Tel.: 015-557943 nach, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich ist. Noch ein letzter Tipp: versuch Deinen Arbeitsbeginn auf einen Mittwoch oder Donnerstag zu legen, dann ist die erste Arbeitswoche nicht so lang und ihr könnt Euch am Wochenende von den ersten, anstrengenden Tagen erholen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.08.2002



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