Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich stille noch voll und mein sohn ist 6 Monate alt, ich möchte langsam umstellen. In meiner Familie sind diverse Allergien, und ich habe gehört ich soll bis zum 1. Lebensjahr glutenfrei und auf tierisches Eiweis verzichten d.h MIlchprodukte, Fleisch etc. Wird mein Kind dann vollwertig ernährt auf was muss ich achten und wo kann mich schlau machen, Literatur etc. Vielen Dank für deine antwort tita
? Liebe Tita, die Einführung der Beikost sollte erst dann beginnen, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Solange diese Anzeichen nicht zu erkennen sind, ist es bei einem voll ausgetragenen, gesunden Kind in aller Regel noch zu früh für Beikost und insbesondere wenn eine erhöhte Allergiegefährdung besteht, ist darauf zu achten, dass die Beikosteinführung nicht zu früh beginnt. Wenn das Kind schließlich soweit ist, dass die Beikost begonnen werden kann, sollte die Einführung langsam geschehen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig. Karotten werden inzwischen von verschiedenen Seiten nicht mehr als erste Beikost empfohlen, da es wohl eine zunehmende Zahl von Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen gegen Karotten gibt. Alternativ bieten sich Kartoffel, Pastinake, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi oder Brokkoli an. Eine glutenfreie Ernährung ist nur im ersten Lebenshalbjahr notwendig. Danach muss nicht mehr darauf verzichtet werden und es ist zudem günstig so frühzeitig wie möglich eine eventuelle Glutenunverträglichkeit (Zölliakie) zu erkennen und das kann nur erfolgen, wenn das Kind ab etwa einem halben Jahr mit diesem Klebereiweiß auch in Kontakt kommt. Lassen sich bei dem Baby Anzeichen für eine Überempfindlichkeit oder Allergie erkennen oder gibt es in der Familie Allergien, sollten stark allergene Nahrungsmittel während seines ersten Lebensjahres vermieden werden. Stark allergene Nahrungsmittel sind: Kuhmilch, Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und -säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat. Eine absolut tierisch eiweißfreie Ernährung ist nur in seltenen Fällen notwendig (und dann ist es extrem wichtig, dass das Kind weiterhin gestillt wird). In einem solchen Fall sollte immer eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden, damit das Kind trotz aller Einschränkungen vollwertig und ausgewogen ernährt wird. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort findest Du sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind und auch Rezepte zum Selberkochen. LLLiebe Grüße Biggi
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