Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen, was für säuglingsnahrung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abstillen, was für säuglingsnahrung?

Mitglied inaktiv

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hallo, nach drei langen wochen der überlegungen, möchte ich abstillen, da meine 7 wochen alte tochter und ich nicht klar kommen und mich das ganze körperlich und psychisch sehr belastet. dies spürt meine kleine auch denke ich. 1. was nehme ich für pre nahrung? wir haben keine allergien. 2. wie stille ich am besten ab? 3. wie sollte sich ihr stuhlgang entwickeln? sie bekommt schon tropfen gegen blähungen und koliken danke für ihre hilfe daniela


Biggi Welter

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Liebe Daniela, du bist keinesfalls eine schlechte Mutter, wenn du nicht stillst. Denn nicht jede stillende Mutter ist allein deshalb schon eine gute Mutter! Es gehört ja doch viel mehr dazu... Wenn eine Frau nicht stillen mag, wenn sie in sich ein Gefühl der Ablehnung dagegen spürt, könnte es aber vielleicht Ursachen dafür geben. Nicht für jede Frau etwa ist es leicht anzunehmen, dass das Kind sich von ihr ernährt. Das kann sehr bedrohlich wirken, und wer als Baby oder Kind selbst vielleicht nicht so "genährt" wurde, wie er/sie es benötigt hätte, der trägt da auch eine Last, die sich auf die Stillbeziehung auswirken kann. Ich denke, dass ganz generell die eigene Mutterschaft uns zurück zum Kind in uns führen kann, und uns dadurch Gelegenheit geben kann, schmerzhafte Erfahrungen bewusst zu machen und zu überwinden. Das ist eine Chance, aber kein Zwang. Und trifft sicher auch nicht für jede Frau zu. Wenn Du nicht mehr stillen magst, ist es dein gutes Recht abzustillen, allerdings könntest Du dein Kind ganz einfach mitnehmen zum Arzt und es dort stillen. Wenn Du dein Baby im Tragetuch trägst, wird es auch viel ruhiger sein. Außerdem solltest Du dir bewusst sein, dass dein Kind mit jedem Tag älter wird und vielleicht längere Pausen macht. Auch ist die Flaschenfütterung nicht einfacher, gerade auch in der Nacht. Vielleicht sprichst Du doch noch einmal mit einer Kollegin vor Ort, vielleicht hilft es dir schon, wenn dir jemand zuhört und dir ein paar Tipps gibt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn Du abstillen möchtest, gehst Du dabei am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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ich habe halt wenig hilfe erfahren, daher kommt mein entschluss. sowohl meine hebamme als auch die leiterin meiner stillgruppe haben mir nicht oder nur wenig geholfen. oder ich kann es hier zu hause nicht umsetzen mit meiner tochter. auf jeden fall trau ich mich kaum mehr vor die tür, weil sie immer an die brust will und dann schreit. arzttermine sind horror, weil ich den weg mit der bahn rechnen muss und die zeit beim arzt. ich finde es selber so schade des es mich so belastet, weil ich recht viel milch habe. oder habt ihr noch eine idee???? danke


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