Plastikblume
Hallo, meine Tochter ist knapp 8 Monate alt und ich versuche seit mehreren Wochen, sie abzustillen. Sie bekommt mittlerweile drei Breimahlzeiten, isst sie aber mit wenig Begeisterung. (1er-) Milch aus der Flasche nimmt sie nicht. Ich habe schon div. Schnuller, Flaschen, Milchsorten ausprobiert - funktioniert hat nichts. Ich habe auch verschiedene threads hier schon durchgelesen und u.a. den Tipp gefunden, dass die Flasche nie von mir selbst angeboten werden sollte. Finde ich eigentlich ganz sinnvoll und nachvollziehbar, aber ich frage mich, wie das funktionieren soll, wenn man nicht ständig jemanden zur Hilfe zuhause hat? Mein Mann arbeitet, und ich kann ja nicht die Oma für Wochen hier einquartieren. Diese Möglichkeit scheidet also aus. Außerdem will ich nicht abpumpen, weil das ewig dauert. So viel Zeit habe ich einfach nicht - ich habe noch drei ältere Kinder und genug zu tun. Mich nervt das Abstillthema gerade extrem, ich werde allmählich sehr aggressiv, weil ich mich so fremdgesteuert fühle. Hinzu kommt, dass längeres STillen für mich tatsächlich auch ein Langzeitgesundheitsrisiko beinhaltet, weil ich während des Stillens Cortison nehmen muss, um ein anderes Medikament zu ersetzen, was sich mit dem Stillen nicht verträgt. Da ich aber nun schon seit der Schwangerschaft Cortison nehme, erhöht sich das Risiko von langfristigen Nebenwirkungen immer mehr: Osteoporose ist da vor allem ein Thema, zumal ich familiär vorbelastet bin. Ich MUSS also eigentlich so bald wie möglich abstillen. Und ich will, dass es schnell geht. Habe auch schon überlegt, ob ich wirklich ein Wochenende wegfahre, medikamentös abstille und mein Mann das hier durchziehen muss... Aber eigentlich wollte ich diese Medizinhämmer nicht nehmen... :-((( Mich macht die ganze Situation unglücklich.
Liebe Plastikblume, Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Ihr Kind will Sie nicht ärgern und es braucht einfach Zeit, Geduld und Verständnis. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihre Kleine abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun (z.B. ein Wochenende verreisen). Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Ihr Kind nach einem Wochenende oder einer Woche, die Sie verschwunden waren nicht doch weiter an die Brust will. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum Einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Auch muss Ihr Mann oder die Oma nicht dauerhaft da sein, sondern evtl. ein paar Tage, um dem Baby die Flasche zu geben. Wenn es dann nämlich klappt, wird Ihr Baby die Flasche auch problemlos von Ihnen annehmen. LLLiebe Grüße Biggi
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