Abschied

Liebe Biggi, nach 16 Monaten verabschiede ich mich - vom Stillen und damit auch von Dir. Ich wollte aber nicht gehen, ohne Dir nochmal fuer Deine Unterstuetzung zu danken. Deine Mischung aus Fachkompetenz, Menschlichkeit und Offenheit hat mich beeindruckt - ich bin froh, Dich gefunden zu haben und mache Dich "mitverantwortlich" fuer meine unproblematische, aber vor allem viel laenger als geplante Stillzeit. Abgestillt habe ich uebrigens vor einer Woche, voellig ueberraschend ganz problemlos. Ich hatte eine unvorhergesehene Kiefernoperation und konnte abends durch die Anaestethika Amanda nicht wie sonst vor dem Schlafenlegen stillen. Mein Mann hat sie ins Bett gebracht, nachdem ich mich offiziell verabschiedet habe und "ausgegangen" bin (derweil sass ich mit Ohropax auf dem Dachboden, um eventuelles Weinen nicht ertragen zu muessen....). Sie ist in dieser Nacht das erste Mal seit Wochen nicht aufgewacht (vorher war sie dann immer nur durch mich und durch die Brust zu troesten), und auch morgens hat sie ihre Schlafunterbrechung zum Stillen gegen sechs Uhr frueh verschlafen. Mein Mann hat sie eine Woche ins Bett gebracht hat, und selbst wenn sie mal nachts aufgewacht ist, hat sie sich gleich wieder beruhigt, wenn er in ihr Zimmer gegangen ist und sie kurz getroestet hat. Gestern habe ich sie ins Bett gebracht (nicht ohne den Stillsessel zuvor aus ihrem Zimmer zu entfernen), und siehe da, sie hat sich in meinen Arm gekuschelt, als ich ihr ein Gute-Nacht-Lied vorgesungen habe, ohne ihr "Da! Da!" und Zeigen auf die Brust wie sonst. Sieht so aus, als seien wir beide reif gewesen fuer diesen Schritt.... Noch ein oder zwei Wochen vorher sah es so aus, als ob sie mehr denn je die Brust brauchen und verlangen wuerde. Aber Kinder ueberraschen uns ja immer wieder, und das ist gut so. Frohe und dankbare Gruesse aus New York, Sabine