User-1760089361
Hallo, meine Tochter wird morgen 4 Wochen alt. Ich wollte eigentlich sehr gerne voll stillen - leider hatten wir von Anfang an unsere Probleme... Ich habe sonst immer eine Seite pro Mahlzeit gestillt. Bei der nächsten Mahlzeit (diese sind immer so alle 2 - 2,5 Stunden) dann die andere Seite. Die kleine Maus trinkt immer ca. 20 - 30 Minuten und es hat auch erst den Anschein, dass sie satt ist, allerdings schreit sie dann nach 10 Minuten wieder herzergreifend und sucht nach der Brust. Da die Kleine schlecht zugenommen hat, habe ich, als sie 2 Wochen alt war, eine Woche lang Tag und Nacht alle 2 Stunden gestillt, um die Milchproduktion anzuregen und die Menge zu steigern. Danach war ich sehr deprimiert, da die Maus trotz der Bemühungen weiterhin schlecht zugenommen hat. Auf Anraten meiner Hebamme habe ich dann, wenn die Kleine nach dem Stillen noch geschrien hat, ein Fläschchen Pre-Nahrung (ca. 40 ml) gegeben. Dann hat die Zunahme auch einigermaßen geklappt.Ihr Geburtsgewicht hat sie nach 3 Wochen erreicht. Zufrieden waren wir mit dieser Lösung aber beide nicht wirklich. Um festzustellen, wieviel Milch ich überhaupt geben kann, haben wir eine elektrische Milchpumpe aus der Apotheke geliehen. Das Ergebnis war leider deprimierend. Nur 40 ml pro Seite - manchmal auch weniger. Ich habe dann nach jedem Stillgang die gerade gestillte Seite abgepumpt. Auch wieder um die Milchmenge zu steigern... Nun pumpe ich seit gestern Abend komplett ab, füttere die abgepumpte Milch mit Fläschchen und füttere den Rest mit Pre Nahrung zu, sodass wir auf eine gesamte Menge von 100 - 120 ml pro Mahlzeit kommen und um zu kontrollieren, dass sie auch wirklich genug bekommt. Das Kind ist satt und zufrieden für ca. 3 - 3,5 Stunden. Nun meine Fragen: Wie oft soll ich abpumpen und soll ich dann beide Seiten abpumpen oder immer nur eine und die andere Seite dann später? Wie lange sollte ich abpumpen? Ich habe bisher jede Brust 20 Minuten abgepumpt. Dieses ganze hin und her mit Stillen, abpumpen, zufüttern... macht mich ganz hibbelig. Und das merkt die kleine Maus natürlich. Irgendwie hätte ich gerne eine Lösung. Voll stillen wäre schon schön - kann ich das noch irgendwie erreichen? Wenn ja, sollte ich dann immer beide Seiten stillen? Also 10 Minuten links und 10 Minuten rechts? Ich würde schon gerne voll stillen, aber nicht um jeden Preis, denn ich möchte ja auch entspannt Zeit mit meinem Baby verbringen und nicht nur zwischen Pumpe und Fläschen machen hin und her rennen. Vielleicht können Sie mir weiter helfen - Vielen Dank für Ihre Bemühungen. July
Liebe July, ich würde es auf alle Fälle probieren, enn es muss nicht an der Milchmenge liegen, dass Ihr Baby zu wenig Milch bekommt, ich befürchte eher eine Saugverwirrung. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für den Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Wenn Sie jetzt also zufüttern, sollten Sie eine alternative Fütterungsmethode wählen. Sie könnten das Bechern probieren. Ihr Kleiner wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis er den Dreh raus hat, wie er die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Keine Pumpe der Welt kann die Brust so gut stimulieren und entleeren, wie ein effektiv saugendes Baby. Auch gibt es leider mehr als eine Pumpe auf dem Markt, die für den ihr zugedachten Zweck nicht geeignet ist. Außerdem ist Abpumpen eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Kaum eine Frau ist in der Lage sich an die Pumpe zu setzen und sofort große Mengen Milch abzupumpen, selbst wenn sie eine gute Pumpe zur Verfügung hat (und schon gar nicht, wenn sie zuvor keine ausführliche Pumpberatung erhalten hat und da hapert es in der Regel oft schon ganz gewaltig. Meist bekommt die Frau die Pumpe in die Hand gedrückt und dazu den Satz „Gebrauchsanweisung liegt bei"). Es ist sogar die Regel, dass bei den ersten Pumpversuchen nur wenige Milliliter oder sogar gar nichts heraus kommt. Es gibt sogar Frauen, mit absolut reichlicher Milchmenge, die beim Abpumpen keinen einzigen Tropfen Milch gewinnen können, denn nicht jede Frau ist in der Lage sich mit dieser Maschine zu arrangieren. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör" stehen, sonst müssen Sie das Zubehör selbst zahlen). Am besten pumpen Sie ab, wenn es für SIE passt, egal ob während oder nach dem Stillen oder zwischendurch. Das Wichtigste ist im Moment, dass die Anlegetechnik überprüft wird. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Kleine Erfahrungsanekdote zum Pumpen: Ich habe anfangs auch versucht, für alle Fälle mal was abzupumpen. Nach 1 knappen Woche üben und 1h Wechselpumpen kam ich auf dürftige knapp 40ml. Ich habe dann mal den ultimativen Test gemacht, wieviel mein Kind mehr wiegt, wenn ich gestillt habe. Es waren 200g. "Die Brust gibt der Pumpe keine Milch", sagte meine Hebamme, und man kann aus der gepumpten Menge keine Rückschlüsse darüber ziehen, wie viel Milch "da ist". Mein Kind hat damals auch kurze Zeit schlecht zugenommen. Ich habe daraufhin quasi den ganzen Tag gestillt (mit Einschlafen zwischendurch). Nachts haben wir unser durchschlafendes Kind erst alle 3, dann alle 4 und schließlich alle 5h geweckt, damit sie stillt. Nach zwei Wochen hatte sie sehr gut sichtbar zugenommen, und so ging es weiter. Sie hat lange Zeit sehr oft und sehr lange gestillt, ihr BMI (auch wenn der in diesem Alter nicht wirklich interessant ist) war dann deutlich überdurchschnittlich. Es geht, will ich damit sagen. Nur Mut! Wir stillen noch immer gemütlich, mit 25 Monaten. ;-) Alles Gute! LG Sileick
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