Mitglied inaktiv
Mein Sohn soll irgendwann ab Mitte nächster Woche zur Welt kommen. Ich werde ab Anfang/Mitte November wieder vollzeitig arbeiten müssen, da mein Mann noch studiert. Ich möchte aber auch wenigstens die ersten sechs Monate voll stillen, wenn möglich auch noch länger. Die Milchpumpe von Avent habe ich mir schon zugelegt, ebenso das Einwegsystem von Avent mit Beuteln, bzw. ich habe schon von anderen Tips zum Einfrieren der Muttermilch erhalten. Ab wann soll ich denn mit dem Abpumpen anfangen? Direkt nach einem Monat, wenn es klappt? Und wie oft soll ich abpumpen und zu welchen Tageszeiten?Wäre es sinnvoll so abzupumpen, wie ich es hinterher auch auf der Arbeit schaffe? Oder richte ich mich da besser nach dem Trinkverhalten meines Sohnes? Morgens, nachmittags und abends sowie nachts wird er ja dann normal von mir gestillt werden können, den Rest werden dann wohl mein Mann und meine Mutter übernehmen...per Flasche. Wäre schön, wenn ich deine meinung dazu mal hören könnte, denn irgendwie klingt alles so verwirrend. LG, Ilka
? Liebe Ilka, so verwirrend, wie es auf den ersten Blick scheint, ist es gar nicht. In etwa den ersten sechs bis acht Wochen solltest Du dich nur darauf konzentrieren, dich auf das Leben mit Baby einzustellen, dein Kind kennenlernen und dir und deinem Kind Zeit geben, dass ihr gemeinsam das Stillen lernt. Nach etwa sechs bis acht Wochen ist damit zu rechnen, dass sich die Stillbeziehung einigermaßen eingespielt hat, dein Baby das korrekte Trinken an der Brust gelernt hat und ihr die ersten Wachstumsschübe überstanden habt. In diesem ersten Wochen sollte dein Kind möglichst KEINE künstlichen Sauger (Flasche oder Schnuller) bekommen, damit es wirklich lernt, gut und richtig an der Brust zu trinken. Ab etwa sechs Wochen kannst Du dann beginnen, das Abpumpen zu üben. Es ist vollkommen normal, dass Du bei den ersten Versuchen noch keine oder nur wenig Milch aus der Brust bekommen wirst. Abpumpen muss gelernt und geübt werden. Die Milch, die Du bei diesen „Übungen" erhältst, kannst Du als Vorrat für dein Baby einfrieren. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn Du dich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kannst, in der Du so wenig wie möglich gestört wirst und dich entspannen kannst. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch zu erhöhen. Es wird zwar immer wieder empfohlen, dass das Baby an die Flasche gewöhnt werden soll und bereits vor dem Arbeitsbeginn mit der Flasche geübt werden soll, aber meiner Erfahrung nach ist dieses Üben für alle Beteiligten häufig sehr zeitaufwendig und kostet Nerven, ohne dass dadurch etwas gewonnen wird. Es geht meist auch ohne Üben gut, sobald das Baby keine Mutter und damit keine Brust zur Verfügung hat. Es hat sich auch bewährt, dass niemals die Mutter, sondern immer eine andere Person die Flasche gibt. Vielleicht setzt Du dich mit einer LLL-Stillberaterin vor Ort in Verbindung, um praktische Hinweise zum Abpumpen oder Ausstreichen von Milch zu bekommen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Es ist jedoch anzunehmen, dass es für dich günstig sein wird, die Abpumpzeiten so zu legen, wie Du später die Pausen zum Abpumpen in deine Arbeitszeit legen wirst. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben, falls noch Fragen offen geblieben sind, melde dich einfach nochmals. Schöne restliche Schwangerschaftstage und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
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