Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen - wieviel?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen - wieviel?

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Meine Tochter ist 5 Wochen alt und wird voll gestillt. Da ich ab Anfang Juni einmaldie Woche arbeiten werde, habe ich zu diesem Zweck eine elektrische Pumpe geliehen. Jetzt meine Frage: ich habe sehr viel Milch und würde gerne wissen,wann der optimale Zeitpunkt zum Abpumpen ist? Und wie viel soll ich abpumpen. Wieviel drinkt denn so ein Baby pro Mahlzeit (wären ein bis zwei zum füttern für den Papa). Würde damit jetzt schon anfangen, damit der Papa Zeit zum Üben hat. Mit dem Füttern warten wir auf Empfehlung des Kinderarztes bzw. Krankenhauses bis sie 8 Wochen alt ist (um sie nicht zu verwirren). Freu mich auf Antwort. LG Michaela mit Alina (5 Wochen)


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? Liebe Michaela, DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jedoch jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz absolut reichlichem Milchangebot nicht erfolgreich pumpen können. Für diese Frauen kann das Handausstreichen die bessere Wahl sein. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Deshalb kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sich an eine Kollegin vor Ort für eine Pumpberatung zu wenden. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Mit sieben Monaten, dürfte es eher ein Sechstel sein. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Wenn Sie in der nächsten Zeit immer wieder ein oder zwei Mal 30 g ausstreichen oder abpumpen, dann haben Sie rasch einen Vorrat ohne zu sehr in das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einzugreifen. Wenn Sie dann arbeiten sind, können Sie selbstverständlich mehr abpumpen, um die durch die Trennung ausgefallenen Stillzeiten ersetzen zu können. Ob nun Flasche oder eine andere Fütterungsmethode, das ist eine Entscheidung, die jede Frau selbst treffen muss. Wenn eine Saugverwirrung sicher ausgeschlossen werden soll, dann ist der Verzicht auf künstliche Sauger sicher ratsam, aber andererseits ist es nicht so, dass jedes Kind eine Saugverwirrung entwickelt. Es wird sicher Menschen geben, die Ihnen jetzt empfehlen, so bald wie möglich zu `üben", dass das Kind ohne Brust auskommt, doch Frauen, die Berufstätigkeit und Stillen verbinden, machen fast immer die Erfahrung, dass es sehr gut geht, das Kind weiter nach Bedarf zu stillen und auch nach der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit in den Zeiten, in denen Mutter und Kind zusammen sind nach Bedarf zu stillen.Ich kann Ihnen wirklich nur dringend raten, sich baldmöglichst an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden und mit ihr genau zu besprechen, welche Pumpe eventuell für Sie geeignet wäre und wie Sie damit umgehen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Ausgabe 2/2000 (März) des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel `Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) finden Sie in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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