Abpumpen! Wie viel trinkt sie überhaupt?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abpumpen! Wie viel trinkt sie überhaupt?

Ich möchte gelegentlich Milch abpumpen, damit ich Johanna (11 wochen) gelegentlich über Nacht zu ihrer Oma bringen kann. Wieviel ml trinkt sie denn? sie ist ziemlich groß (5900g). Ich will ihr schließlich nicht zu wenig mitgeben. Verlernt sie dadurch das Saugen an der Brust? Sie trinkt auch mal Tee aus der NUK- Flasche? Brauch ich einen Trinkbecher?

Mitglied inaktiv - 09.04.2002, 12:20



Antwort auf: Abpumpen! Wie viel trinkt sie überhaupt?

? Liebe Marie, Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Letztlich müsst ihr ausprobieren, wieviel euer Baby trinken mag. Allerdings ist es fraglich, ob eine Nacht bei Oma mit einem voll gestillten Baby so erholsam für die Mutter ist. Die Brust wird nämlich die Milchbildung nachts nicht einstellen und es muss dann statt gestillt aufgestanden und abgepumpt werden, um Probleme mit der Brust zu vermeiden. Je jünger das Baby ist, um so größer ist das Risiko einer Saugverwirrung und zwar ganz gleich, welcher Sauger verwendet wird. Leider lässt sich nicht vorhersagen welches Kind eine Saugverwirrung entwickeln wird und welches nicht. Alternativ zur Flasche kann mit einem Becher gefüttert werden. Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik und etwas Übung nicht aufwändiger oder schwieriger als Flaschenfütterung. Vielleicht lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe zeigen, wie die Becherfütterung funktioniert. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.04.2002



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