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Liebe Biggi, Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen und wiegt jetzt 4510g, bei der Geburt wog sie 3450 g, allerdings hat es eine Woche gedauert bis sie ihr Gewicht wieder hatte. Nun meine Frage: Gegen Abend von ca. 17 Uhr bis 20 Uhr schreit sie sehr viel, wenn ich sie stillen will, saugt sie dann oft kurz an und fängt dann meistens noch lauter an zu schreien. Das einzige was sie dann beruhigt ist der Schnuller. Ich habe auch das Gefühl das Abends nicht so viel Milch da ist. Kann das auch daran liegen das ich sehr kleine Brüste habe? Die Brüste fühlen sich abends auch sehr weich an. Wenn unsere Tochter dann um 20 Uhr einschläft glaube ich das sie dann nicht genug getrunken hat. Allerdings wird sie dann so gegen 21 Uhr noch mal wach und trinkt dann auch noch mal was ohne rumzuzicken und schläft dann bis 2 Uhr. Über Tag ist sie eigentlich sehr lieb und trinkt auch gut. Sie hat auch genug nasse Windeln, ist viel wach und ihre Haut ist auch schön rosig. Hat sie bis jetzt genug zugenommen? Schon mal danke für Deine Antwort. Pia
? Liebe Pia, selbst wenn Du sehr kleine Brüste hast, hast Du nicht weniger Milchdrüsengewebe als eine Frau mit Brüsten wie Dolly Dollar. Die Größe der Brust wird nämlich durch den Anteil an Fettgewebe bestimmt, der Anteil an Drüsengewebe ist bei allen Frauen mehr oder minder gleich. Deshalb ist es für die Milchmenge auch ganz unerheblich, wie groß deine Brust ist. Auch dass deine Brust wieder weich ist, ist kein Zeichen für zu wenig Milch, sondern gut und normal. Wenn deine Tochter nach einer Woche das Geburtsgewicht wiedererlangt hat, dann ist das schon einmal sehr gut. Demzufolge hat sie innerhalb von sechs Wochen von 3450 auf 4510 g zugenommen. Das entspricht einer durchschnittlichen wöchentlichen Gewichtszunahme von knapp 180 g und das ist eine sehr gute Gewichtszunahme. Das Gewicht deiner Tochter dürfte also vollkommen in Ordnung sein. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Mit sieben Wochen ist dein Kind im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Das abendliche Dauerstillen und auch die abendlichen Unruhephasen bei einem kleinen Baby werden leider oft so verstanden, als ob die Milch nicht mehr ausreiche. Doch dem ist in aller Regel nicht so. Es ist vielmehr so, dass sehr viele Kinder in diesem Alter am späten Nachmittag oder frühen Abend eine Phase starker Unruhe und Quengelig verbunden mit gehäuftem Stillverlangen haben, die absolut nicht mit mangelnder Milch zusammenhängt. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für Dich tun. Anschließend, wenn Du etwas Luft für dich hattest, kannst Du mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Denke auch daran, dass durch dieses gehäufte Stillen am Abend, deine Prolaktinausschüttung angeregt wird und damit deine Milchmenge gut aufrecht erhalten bleibt. Ich hoffe, ich konnte dich etwas beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi
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