Soltom
Hallo,
heute hatte ich die U3 und die Aussagen des Kinderarztes haben mich doch etwas verwirrt.
Kurz die Details:
Meine Tochter wog bei Geburt 2900Gramm (am Tag drauf 2700, das war das niedrigste Gewicht) Heute - exakt sechs Wochen später - war sie bei 4,6kg, hat sich also gut entwickelt.
Ich stille sie komplett nach Bedarf. Wenn sie einen ruhigen Tag hat ist das alle 2-3 Stunden tags und nachts auch mal mit 4Stunden Abstand (seehr selten… ). Wenn sie einen unruhigen Tag hat kann es auch mal alle Stunde sein, bzw. hatte sie in der zweiten und dritten Woche sehr starke Clusterphasen. Jetzt sind die eher vorbei. Gerade ist sie aber in einer Phase wo sie zweimal richtiggehend dauernuckeln wollte und fast vier Stunden nahezu durchgehend an der Brust hing. Aber ich akzeptiere das so, weil ich mir denke, sie wird da dann eben einen Bedarf haben und den erfülle ich dann.
Jetzt meinte der Kinderarzt heute aber ich sollte sie nicht länger als zehn Minuten am Stück stillen. Denn nach zehn Minuten sei sie satt und alles darüber hinaus sei nur nuckeln…Und das würde meinen Brustwarzen schaden und ich würde riskieren, dass die sich entzünden und dann würde meine Brust als Nahrungsquelle ausfallen und das sei dann wirklich schlecht…
Ich meine, mir ist schon sehr bewusst dass sie nicht die ganze Zeit über wirklich trinkt, dann würde sie ja platzen, aber nuckeln ist ja auch ohne Milch wichtig, oder? Und wenn sie eben meine Brust ein bisschen länger braucht und über die rein physische Sättigung hinaus, dann ist das doch völlig in Ordnung, oder? (Schnuller haben wir nach fünf Wochen mal ausprobiert, den hat sie null akzeptiert)
Und meinen Brustwarzen geht es sehr gut…selbst am Anfang hatte ich nie wunde Brustwarzen, weh haben sie auch nie getan. Gut, nach den vier Stunden haben sie schon minimal gebrannt, aber das hat sich innerhalb von zwei-drei Stunden wieder gegeben…
Auf jeden Fall ist meine Maus immer länger als zehn Minuten an der Brust. Ist das jetzt in irgend einer Weise falsch oder schädlich (für mich)?
Schönen Gruß
Anke
Liebe Anke, das„Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Das Marathonstillen kann für Dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Es schadet weder Dir noch Deiner Brust und schon gar nicht dem Baby! Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiteneinzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Lieben Gruß, Du machst nichts falsch Biggi
Mandrej22
Die Aussage deines Arztes ist einfach FALSCH! Hätte ich das so gehandhabt wäre meine verhungert, da sie sehr sehr langsam getrunken hat (stundenlanges Stillen war zu Beginn bei uns normal). Du kannst ganz einfach gucken ob beim an der Brust sein die Ohren wackeln und ob du Milch sehen kann im Inneren der Lippen, dann wirkt effektiv getrunken. Außerdem ist das Nuckeln zumindest anfangs auch notwendig um die Milchmenge für den kommenden Tag zu "bestellen". Beim Nuckeln wird die Brust dazu angeregt mehr zu produzieren. Du machst also gar nichts falsch sondern alles genau richtig. Lg
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