Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wachstumsretardierung, Notching - wie hoch Wiederholungsrisiko?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wachstumsretardierung, Notching - wie hoch Wiederholungsrisiko?

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin 29 Jahre alt und habe 3 Kinder ( Sohn geb. 04/2002, Tochter geb.03/ 2004, Tochter geb. 03/2007). Keine meiner Schwangerschaften war ein "Zuckerschlecken". Bei der ersten SS hatte ich mit Frühwehen zu kämpfen, die auch 3 Wochen stationär behandelt wurden, mein Sohn kam dann aber ET+5 überreif, spontan und gesund zu Welt mit 3400 gr und 54 cm. Bei meinen beiden Mädchen hatte ich komischerweise in genau der gleich SS-Woche (20.) sehr starke Blutungen, wobei keiner weiss woher es kam, den Kindern ging es gut. Nachdem meine mittlere Tochter zu Ende der SS nicht mehr gewachsen ist, wurde sie am ET eingeleitet und kam gesund und munter mit 2600gr und 48 cm zur Welt. Sie war zart aber fit und hat trotz ernormes Spuckkind ganz schnell alles aufgeholt. Nachdem dies bekannt war, wurde bei meiner jüngsten Tochter ab (20. SS Woche?) Dopplerultraschall gemacht. Dies war immer auffällig und meine Tochter kam trotz der vielen Sorgen, 3 Tage vor dem ET gesund und munter zur Welt. Sie wog 2500gr und war 48cm groß. Die Plazenta war aber wohl recht klein. Nun wünschen wir uns eigentlich noch ein 4. Kind. Wir haben aber Angst, dass was schief laufen könnte. Deshalb folgende Fragen: Wie hoch ist das Risiko, dass nochmal das gleiche Problem auftritt und was für Folgen kann das haben? Würde man im schlimmsten Fall das Kind einfach früher holen, oder kann das auch die komplette Entwicklung des Kindes (nicht "nur" Gewicht und Größe) nachhaltig beeinflussen? Woher kann soetwas kommen, ich rauche nicht, trinke nicht, bin nicht übergewichtig etc.... Gibt es etwas, dass ich im Vorfeld schon dagegen tun kann? Stellt dieses Problem tatsächlich ein so hohes Risiko für ein gesundes Kind dar, dass wir unseren Wunsch nochmals überdenken sollten? Hinweise für eine sich entwickelnde Gestose gab es nie. Ich würde mich sehr über Ihre einschätzung freuen. Vielen Dank und einen guten Start ins neue Jahr. Liebe Grüße Jessman


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. Vielen Dank für die lieben Wünsche zum neuen Jahr. Das wünsche ich Ihnen selbstverständlich auch. VB


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