Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Listeriose

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Listeriose

Mitglied inaktiv

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Hallo, wegen der bekannten Gefahren habe ich seit bekannt werden meiner SS (jetzt 16 SSW) auf rohes Fleisch, Schinken, Salami, Rohmilchprodukte etc. verzichtet. Da ich aber auch Probleme mit dem Blutzucker habe und deshalb auch keine süßen Brotaufstriche nehme, bin ich auf Wurst (hauptsächlich Mortadella), Käse und Wurstsalate vom Schlachter umgestiegen, da ich dachte, besser frisch, denn auch in Packungen sollen sich ja Listerien tummeln... Nun habe ich gerade in einem Artikel gelesen, dass gerade in Schlachtereien bis zu 20% der Wustprodukte mit Listerien besiedelt sein! Handelt es sich dabei um niedrige, ungefährliche Konzentrationen, oder um Listerien von der nicht so gefährlichen Sorte? - Ich meine, ansonsten müsste es ja von Listerieninfektionen nur so wimmeln... Kann man einen Test auf eine Listerieninfektion machen? Wäre ein solcher Test sinnvoll? Würde man ev. Schädigungen des Kindes bei dem Organscreening, zu dem in den 20 SSW gehe, erkennen? (Ich werde in Zukunft auf Wurst verzichten...)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1. bezüglich dieser Frage, was worauf sollte bei bestimmten Lebensmitteln in der Schwangerschaft geachtet werden, habe ich ein sehr langes Gespräch mit Frau Dr. Rademacher von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE - www.dge.de gehabt, um diese Dinge zu klären. Es ist so, dass die Schwangere im Prinzip ihre Lebensgewohnheiten, sofern sie nicht schädlich für das Kind sind, in der Regel fortsetzen kann. In einigen Fällen konnte aber gezeigt werden, dass z.B. der Genuss gewisser Lebensmittel die Gefahr in sich birgt, dass es hierbei zur Aufnahme von Keimen kommen kann, die dem Kind schaden könnten. Hier wären anzuführen: 1.Mett, Tartar, rohes nicht ausreichend gegartes Fleisch, Sushi, Rohwürste Tee- und Schmierwurst, nicht gekochte Mettwürste, aber auch der Definition nach Salami: mögliche Keimbelastung mit Toxoplasmen 2.Rohmilchkäse & Rohmilchprodukte: mögliche Keimbelastung mit Listerien - siehe weiter unten Unter den entsprechenden Stichworten ist über unsere Suchfunktion schon einiges an weiterführenden Informationen zu finden. Ansonsten sind noch Leberwurst und Leber zu nennen. Diese sind nicht unbedingt empfehlenswert wegen des hohen Vitamin-A-Anteils und der Belastung mit Schwermetallen. Näheres hierzu auch unter dem entsprechenden Stichwort in der Suchfunktion. Wichtig im Hinblick auf die Salami ist aber, dass das Restrisiko einer Keimbelastung sehr gering ist, diese in diesen seltenen Fällen für die Schwangere eine besondere Bedeutung haben und es deshalb letztlich die Frau selbst entscheiden sollte, wie sie mit diesem Restrisiko umgeht. Mir ist bekannt, dass der Verzicht auf den Genuss von Salami seitens einiger Einrichtungen und Publikationen, zu denen auch die DGE gehört, immer wieder empfohlen wird. Persönlich verweise ich hier auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, das hierzu sagt: "Sicher sind auch alle gepökelten Rohdauerwaren, z.B. Rohschinken und Salami." Nachzulesen unter http://www.rki.de/GESUND/MBL/MBL.HTM?TOXOPLAS.HTM&1 Alle Rohmilch-Käsesorten - aber ganz besonders die Sorten, die während der Herstellung nicht einer Hitzebehandlung unterzogen werden, sind potentielle Listerien-Träger. Der hier oft nachgefragte Mozzarella aus Rohmilch gehört danach auch zu diesen Käsesorten. Aber: Nachdem in den 80ern aufgetretenen Fällen von Listeriose in den Molkereien, ist man dazu übergegangen, Mozzarella zumeist aus pasteurisierter Milch herzustellen. Im Handel gibt es wohl nochmeist als lose Ware durchaus Mozzarella aus Rohmilch zu kaufen. Dieser sollte gemieden werden. Meist sind Rohmilchkäse, die im Supermarkt erhältlich sind, entsprechend ausgezeichnet. 2. Anhand dieser Liste bleiben einige Dinge, inklusive der Salami als Wurstwaren übrig. OB die genannten Wurstwaren nun wirklich in so erheblichem Maße belastet sein sollten, ist mir nicht bekannt. Einen Test auf Listerien vor eine Infektion gibt es nicht und dazu wird auch nicht geraten. VB


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Hallo, nimm doch einfach Brotaufstriche aus dem Reformhaus für Diabetiker (zuckerfrei) oder herzhafte Brotaufstriche aus dem Bio-Laden. Dort gibt es wirklich (!) leckere Sorten - es muss nicht immer Wurst sein. Eine Listeriose-Infektion bemerkst Du an Magen-Darm-Grippeartigen Symptomen mit Fieber, evt. Gliederschmerzen und Nackensteifigkeit. Wenn Du bisher keine solche Darmgrippe hattest, hast Du auch keine Listeriose gehabt. Ich selbst bin in der 34. Woche schwanger. Ich esse gelegentlich Scheibenwurst und verzichte lediglich auf Mettwurst, Tartar, Roastbeef, Tee- und Leberwurst, so wie es ja in der SS auch empfohlen wird. Die pflanzlichen Brotaufstriche finde ich aber fast noch leckerer. Die aus dem Bioladen schmecken übrigens besser als die pastösen Dinger aus dem Reformhaus. Liebe Grüße, Mimi


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