Mitglied inaktiv
hallo. bin zwar erst in der 9. woche, habe aber trotzdem eine frage zum thema Kaiserschnitt. ich habe schon ein tochter 2,5 jahre alt und das erlebnis bei der entbindung war wirklich sehr schlimm.... alles schief gelaufen, unfreundliches personal in der klinik, pda ewig nicht bekommen weil der arzt nicht da war (obwohl auf den info abenden versprochen wurde es wäre immer einer einsatzbereit, haha), dann hat die pda nicht richtig gewirkt, ich wurde angemotzt " jetz stelln sie sich mal nicht so an!" " immer diese erstgebärenden, ts ts ts" " sie merken schon noch was riçhtige schmerzen sind..." und noch mehr so tolle sachen, dann dammschnitt (nicht während einer wehe, ich habe ALLES gespürt!) , dann hat die hebamme noch von oben mit ihrem arm auf meinen bauch gedrückt(wie eine zahnpastatube ausgequetscht) und dann wollten sie mir nicht mal zum nähen noch eine betäubung gönnen mit der begründung: "konzentrieren sie sich doch einfach auf ihr baby!" alles in allem habe ich die klinik nach 1,5 tagen fluchtartig verlassen und hatte danach über 1 jahr probleme mit depressionen und einem (von 2 frauenärzten bestätigten "unsachgemässen und sehr grossen") dammschnitt. deshalb möchte ich dieses mal einen kaiserschnitt. ich weiß, es ist eine große OP, es wird danach auch weh tun, aber ich will einfach nicht nocheinmal durch diese situation gehen! jetzt endlich die eigentliche frage: habe ich als patientin ein "recht" auf einen KS auf wunsch oder hängt das vom wohlwollen meines arztes ab? Zahlt das dann meine krankenkasse oder muß ich es dann selbst bezahlen? danke im voraus
Hallo, 1. so sehr ich Ihre Empfindungen nach einem solchen Erleben verstehen kann und es für Sie sehr sinnvoll ist, sich im Vorfeld die für Sie passende Klinik auszusuchen, scheint ein geplanter Kaiserschnitt zunächst einmal medizinisch nicht indiziert zu sein. Dieses wird sich im Verlauf der Schwangerschaft dann auch zeigen können. 2. Ein Anrecht auf einen Kaiserschnitt haben Sie ganz bestimmt nicht, da die Indikation immer durch die Ärzte gestellt wird und hierdurch, wie Sie den Ausführungen entnehmen können, auch deutlich höhere Kosten entstehen: was den Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt angeht, steht man dem unter Beachtung der notwendigen Aufklärung immer offener gegenüber und noch wird dieses wohl auch durch die Krankenkassen (noch) stillschweigend geduldet. Und dieses auch bei doch deutlich höheren Kosten gegenüber einer Spontangeburt und zu Lasten der anderen Beitragszahler(innen) einer Krankenversicherung. Jedoch gibt es hier seitens der Versicherungswirtschaft auch noch keine klare Leitlinie. Was den planmäßigen Kaiserschnitt auf Wunsch angeht, der ohne eindeutige Indikation anstatt einer Spontanentbindung erfolgen soll, kann man dazu folgendes ausführen: Ein solcher Wunsch ist nicht verwerflich, und in der letzten Zeit ist diese Frage und dieses Bedürfnis der Frauen in der Fachwelt ein häufig diskutiertes Thema. Die Wunschsectio ist strafrechtlich und zivilrechtlich trotz fehlender medizinischer Indikation bei ordnungsgemäßer, intensiver Aufklärung der Schwangeren nicht sittenwidrig und daher rechtmäßig. Zu dieser Aussage gelangte Prof. Klaus Ulsenheimer in seinem Beitrag zur rechtlichen Würdigung eines solchen medizinisch nicht indizierten Eingriffs auf der gemeinsamen Tagung der bayerischen und österreichischen Frauenärzte in München. Dabei sind allerdings besonders hohe Ansprüche an die Einsichtsfähigkeit der Schwangeren zu stellen, weil es sich hier zunächst um eine nicht mit einem Heileingriff zu rechtfertigende Körperverletzung handelt. Aus juristischer Sicht gilt grundsätzlich: Je schwächer die medizinische Indikation, desto intensiver muß die Aufklärung des Patienten sein. Sicher vertreten mittlerweile viele der renommierten Fachvertreter die Ansicht, dass man dem Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt unter der Voraussetzung der ausführlichen Risiken für die Patientin, nachgeben sollte und das hier nichts dagegen spricht. Es wäre allerdings sicher vermessen, alle Frauen jetzt nur noch per Kaiserschnitt zu entbinden - ganz der Devise einiger amerikanischer Fanatiker folgend: "preserve your love channel, take a cesarian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde zwar nachgewiesen, dass der Kaiserschnitt den Senkungsbeschwerden vorbeugen kann, deshalb sollten aber nicht alle Frauen gleich auf den Kaiserschnitt zurückgreifen, auch wenn er nicht unbedingt indiziert ist. Über die Risiken sollte die Frau sich in der Klinik entsprechend aufklären lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, dieses mit der Frauenärztin /Frauenarzt und so ab der 30. SSW auch mit der Entbindungsklinik abzusprechen. Nicht zu vergessen ist aber das für die Mutter erhöhte Risiko bei einem Kaiserschnitt: Nach der bayerischen Perinatalerhebung lag die Kaiserschnittletalität (Müttersterbefälle in ursächlichem Zusammenhang) in 1989 - 1994 bei 0,13 o/oo (Promille), die Letalität bei Vaginalgeburt bei 0,024 o/oo. Demnach war in diesem Zeitraum die mütterliche Sectio-Sterblichkeit bei vor dem Eingriff gesunden Schwangeren in dieser Erhebung um den Faktor 6-7 höher, als bei gesunden, vaginal entbundenen Frauen. Eine ganz aktuelle Studie zeigt im übrigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt ein doppelt so hohes Risiko für eine Totgeburt haben. Und dieses unabhängig vom Grund für den Kaiserschnitt. VB
Mitglied inaktiv
Ich weiß zwar nicht ob hier ein Rechtsanspruch besteht, allerdings dürften deine Argumente Grund genug sein, einen KS zu veranlassen. Such dir eine Klinik aus und stimm einen Termin für einen KS ab!
Mitglied inaktiv
Also wenn ich das Erlebt hätte, dann hätte ich auch Angst. Ich würde an deiner Stelle in ein anderes Krankenhaus gehen zur Geburt. Leider kann ich dir aber auch nicht sagen ob in solcher Situation ein "Geplanter KS" gemacht wir. Bedenke aber, das ein KS auch Risiken mit sich bringt weil es ja eine OP ist. Aber bin auch mal Gespannt was Doc Bluni sagt. Aber ich Glaube in deinem Fall ist ein KS besser als wenn du voller Angst in eine Normale Geburt gehst, aus Angst es könnte Nochmal so Passieren. LG und eine schöne Kugelzeit Nicole
Mitglied inaktiv
Es ist schon bedenklich, daß als "Therapie" für ein traumatisches Geburtserlebnis ausgerechnet eine große Bauch-OP gewählt wird, die u.U. das nächste Trauma nach sich zieht. Sicher wirst Du ohne größere Probleme einen Arzt bzw. ein Krankenhaus finden, das Dich bereitwillig operiert (ist es doch eine schnelle planbare Entbindung, die besser als die Spontangeburt bezahlt wird), eine "Indikation" ist schnell gefunden; ob das sinnvoll ist mag man dahingestellt lassen. Über die richtige Methode, nämlich Aufarbeitung des Erlebten und Vorbereitung einer glücklichen Spontangeburt durch Information, genaue Geburtsplanung mit Hebamme und Arzt, sorgfältige Auswahl des Geburtsortes und gute Begleitung in der Schwangerschaft (Hebamme) wird leider offenbar gar nicht nachgedacht.
Mitglied inaktiv
also erst einmal danke für die antwort, allerdings möchte ich dazu nochmal was sagen: das erlebte habe ich sehr wohl verarbeitet! und zwar in einer lange andauernden therapie, mit hilfe meines partners und meiner in der schwangerschaft betreuenden hebamme. (leider konnnte diese hebamme nicht bei der geburt dabeisein) was genau meinst du denn mit "genauer geburtsplanung"? die klinik in der ich war wurde mir rundum empfohlen, nur leider arbeiten dort auch "nur menschen" die auch mal schlecht drauf sind oder enfach überarbeitet sind wenn an einem tag " auf einmal alle entbinden wollen" ... zitat hebamme: "oh nein, sie haben heute wehen? ich bin schon seit 14 stunden hier!" nur wie soll ich denn planen, daß am tag meiner spontanentbindung nicht gerade vollmond ist und zu viel los ist? also der satz "offenbar gar nicht nachgedacht" ist einfach nicht angebracht! natürlich habe ich sehr viel über all das nachgedacht! ich habe auch eine sehr gute betreuung durch eine erfahrene und sehr nette hebamme gehabt, die werde ich selbverständlich auch diesmal wieder in anspruch nehmen!
Mitglied inaktiv
Die Aufarbeitung des Erlebten ging aus dem Ursprungsposting leider nicht hervor - wenn das geschehen ist umso besser. Kann die erfahrene nette Hebamme, die Dich damals und jetzt begleitet, nicht auch entbinden? Oder hat sie eine ebenso kompetente Kollegin, die dies könnte? Denn irgedwie gehe ich nicht davon aus, daß die Hebamme den Vorschlag mit dem primären Kaiserschnitt gemacht hat!
Mitglied inaktiv
nein, leider macht meine hebamme nur vor- und nachsorge. und hausgeburten. für eine hausgeburt komme ich aber wegen einem leistenbruch , den ich seit 3 wochen leider habe) nicht in frage, meinte sie. von ihr kam zwar nicht der direkte vorschlag zu einem KS , aber die idee. ich werde einfach abwarten was passiert und meinen FA bei nächsten termin fragen...
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