Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Folgeschwangerschaft nach Gestose??

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Folgeschwangerschaft nach Gestose??

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Hallo, würde gerne wissen, wie hoch das Risiko wäre bei einer Folgeschwangerschaft nach einer Gestose. Hatte nämlich schon vor 4 Jahren eine Totgeburt (25.SSW, Grund war allerdings nicht bekannt) und vor drei Jahren eine extreme Frühgeburt (26.SSW, 530gr, Grund: Plazentainsuffizienz). Die Ärzte konnten mir aber nicht genau sagen, ob es auch eine 100%ige Gestose war oder nicht. Wünschen uns auf jeden Fall noch ein zweites Kind, nur meine Ängste machen mir die Entscheidung viel schwieriger. Habe einfach immer noch viel zu viel Angst davor, dass es bei der 3. SSW wieder etwas schief läuft :(. Hoffe, Sie können mir da etwas behilflich sein. Danke jetzt schon für Ihre Antwort. Gruss


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.hier sollte sich eigentlich aus den Berichten der Klinik nachvollziehen lassen, ob eine Präeklampsie („Gestose“) mit ursächlich war. Dieses kann gut sein und ist auch für eine Folgeschwangerschaft sehr wichtig. 2.es ist demzufolge sehr wichtig, schon rechtzeitig, alle Berichte nochmals sichten und durch Frauenärztin/Frauenarzt oder ein Perinatalzentrum einschätzen zu lassen, damit dort gemeinsam die für Sie beste Einschätzung erbracht werden kann. 3. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie („Gestose“) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen.Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine Ultraschall-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der wir schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie („Gestose“) erkennen können. 4. die Vorgeschichte mit Frühgeburt stellt ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Dabei kann aber die Frühgeburt sehr gut auch in Zusammenhang mit einer durch eine Präeklampsie („Gestose“) bedingte Plazentainsuffizienz gestanden haben. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. VB


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