Guten Tag! Ich hatte Ende Januar Corona und dann direkt eine Gestose. Bei 36 +6 dann eine Plazentalösung. Leider lebt das Baby nicht. Nun liegt mir der Plazentabericht vor, mit dem ich nicht viel Anfangen kann. Meine Fragen sind: Wie kann ich mich auf eine nächste Schwangerschaft vorbereiten? Kann ich es überhaupt nochmal wagen? Wie reduziere ich das Wiederholungsrisiko? Hier der Bericht: Einzelplazenta, Basalfläche 160 x 120 mm, Plazentadicke 40 mm. Basalfläche großflächig aufgebrochen und stark koagelbelegt über ca. 180 mm. Nabelschnur zentral inserierend, 225 mm Länge und 20 mm Durchmesser mit drei Gefäßlumina. Eihäute glatt und spiegelnd. Ungetrimmtes Gewicht 621 g, getrimmtes Gewicht 466 g. Lose beiliegend multiple Koagelfragmente. Schnittflächen: In der Peripherie multiple gelb gräulich verfärbte Parenchymareale, das Größte von bis zu 30 x 20 x 10 mm, < 5% der Plazenta einnehmend. Die vorbeschriebene Koagelauflagerungen bis ca. 45% der Gesamtfläche. Maximale Plazentadicke im Bereich der Einblutungen ca. 7 mm. Entnahmen: 1. und 2. Plazenta zentral, 3. und 4. Plazenta peripher, 5. und 6. mit Bezug Einblutungen, 7. Nabelschnurquerschnitte und Eihäute. Mikroskopie: 1. - 6. Deckplatte mit Amnion. Verzweigtes Zottenwerk mit Stammzotten, Zwischenzotten und überwiegend Endzotten. Wenig Kernknospen im Bereich der Zotten. Fokal ältere Infarkte mit verdämmerten Zotten und hier vermehrt Fibrin. Fokal ein frischer intervillöser Thrombus mit wenig Fibrin und viel Erythrozyten. In einzelnen Zotten lockere lymphohistiozytäre Infiltraten und hier perivillös gering vermehrt Fibrin (Giemsa, PAS). Siderophagen nicht vermehrt (Fe). Decidua mit wenig Fibrin. 7. Nabelschnur mit einer Vene und einer Arterie in Wharton'scher Sulze und Überzug durch Amnionepithel. Eihaut mit Amnionepithel auf Decidu Immunhistochemie: 1. Innerhalb der lymphohistiozytären Infiltrate kleine T-Zellen (CD3) und keine Vermehrung von B-Zellen/Plasmazellen (CD79a). Molekularpathologie: 1. Nach RNA-Extraktion aus dem Placentagewebe und PCR-Analyse kein Nachweis von Covid19. Beurteilung: Einzelplacenta aus der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) mit verbreitertem Parenchym (bis 40 mm), gestationsaltersgemäßer Parenchymreifung, geringer lymphohistiozytärer Villitis unklarer Ätiologie (VUE) und einem frischen intervillösen Thrombus (siehe Kommentar). Mittels PCR kein Nachweis von COVID19 im Placentaparenchym. Kommentar: Das Placentagewicht entspricht der 37. SSW. Die VUE ist eine Entzündung aus dem (auto)immunulogischen Formenkreis im Sinne einer Störung der maternoplacentaren Immuntoleranz (Feist et al., 2016). Es lässt sich keine COVID19-Virusplacentitis nachweisen. Im Allgemeinen kann eine VUE als Koinzidenz in einem kleinen Teil der COVID19-asooziierten Schwangerschaften vorkommen, während eine COVID19-Virusplacentitis sehr selten ist (Suhren et al., 2022). Die Parenchymverbreiterung und der frische Thrombus sind für sich genommen unspezifische Befunde und nicht COVID19-typisch. Insgesamt können die Befunde eine Placentainsuffizienz erklären, wobei in erster Linie Durchblutungsstörungen bei zu breiter Placenta und Zytokin-assoziierte Störungen durch die VUE wahrscheinlich sind. Die stattgehabte maternale COVID19-Infektion ist in erster Linie als Koinzidenz zu werten. Kein Anhalt für Malignität oder akute Chorioamnionitis