Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

erste regel nach der geburt

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: erste regel nach der geburt

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hallo dr. bluni, ich hab mal eine frage. mein sohn wurde am 24.05. diesen jahres geboren, am 06.07. war ich zur nachsorge. soweit alles ok, sagte mein fa und er konnte per us auch cshon wieder einen folikel erkennen. er sagte dann, daß ich in den nächsten zwei wochen meine periode bekäme. eine woche später hatte ich dann auch mal kurz etwas blut im slip und seitdem immer mal wieder so eine art ganz leichte schmierblutung. soll das nun schon die regel sein? ich höre und lese immer, daß nach der geburt die periode ehr stärker wird (so war es auch noch der geburt meiner 1. tochter), aber bei mir ist es ja dan umgekehrt. muß ich mir sorgen machen, oder soll ich erst nochmal einen zyklus abwarten? und dann fällt mir gleich noch eine frage ein. ich hatte 1 tag nach der entbindung totale probleme den urin zu halten. im sitzen und liegen war es kein problem, aber im stehen, ist er mir teilweise nur so fort gelaufen. das hat sich nach ca. 1,5 wochen zum glück wieder gut gegeben. aber bis heute hab ich manchmal das problem, wenn ich nieße ab und zu ein paar tropfen urin zu verlieren. ich mache auch schon beckenboden-gymnastik, aber beim niesen hat das noch nicht geholfen. nun trage ich mich mit dem gedanken mit der spirale zu verhüten. kann es da probleme geben wegen der inkontinenz? also kann siech die spirale bzw. auch das legen dieser da irgendwie negativ auf den bb auswirken? vielen dank und lg manja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Manja, 1. in vielen Fällen zeigt sich bei Frauen nach einer Entbindung ein verändertes Blutungsverhalten, wie von Ihnen beschrieben. Insbesondere sind es in den ersten Monaten häufig stärkere, manchmal schmerzhafte und vielleicht auch unregelmäßige Blutungen. Sofern organische Ursachen ausgeschlossen sind - was man meistens kann - sollte die Frauenärztin/der Frauenarzt mit der Frau über die Ursachen sprechen. Wichtig ist hier natürlich auch, zu wissen, ob die Frau stillt oder nicht. 2.Herr Professor Petri aus Schwerin, der sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema befasst, hat hierzu mal zitiert: "Sie können so viele Kinder bekommen, wie Sie wollen, nur möglichst nie das erste" (Schraffordt 1997). Eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus ist durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. Etwa 85% der Frauen geben an, bei einem bestimmten Füllungsvolumen der Blase dem Druck nicht mehr standhalten zu können (sog. Stressinkontinenz). Diese wird häufig jedoch nicht als schwerwiegend empfunden. In der Literatur finden sich in 2,3-17% der Fälle Frauen, bei denen diese Stressinkontinenz auch nach der Geburt anhält. Allerdings finden sich diese Veränderungen bei Frauen nach Kaiserschnitt seltener. Also Ursache nimmt man hier das "Trauma" der Geburt auf das Becken und die dabei entstandene Schädigung der Muskulatur und der Innervation der Blase an. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentlichen Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht. Die Zangengeburt zeigt sich jedoch als äußerst ungünstig, was die Anbahnung derartiger Probleme angeht. Bei besonders großen Kindern und protrahiertem Geburtsverlauf sollte man eventuell die Kaiserschnittindikation großzügiger stellen (wobei das eine Grundsatzfrage ist). Ganz klar bietet die Episiotomie=der Dammschnitt keinen Schutz, der Dammschnitt kommt als Prophylaxe von neuromuskulären Schäden viel zu spät. Ganz wichtig ist die Wochenbett- und Rückbildungsgymnastik. Da man eine Indikation zu einer operativen Maßnahme aber sicher nur sehr streng stellen würde, sollte man mit der Patientin bei einer Inkontinenz oder Beschwerden, wie den genannten, zunächst abklären bzw. eruieren, was es überhaupt vorliegt und ob man dieses objektivieren kann. Im Falle einer Inkontinenz (unkontrollierter Abgang von Urin) wäre zu fragen, ob dieses stressbedingt ist( = bedingt durch eine Drucksteigerung im Bauchraum beim Lachen, Niesen, Husten, Sport, wobei der Verschlussdruck der Harnröhre dem gesteigerten druck im Bauchraum nicht standhalten kann), bedingt durch ein Problem bei der Signalübertragung in den neurologischen Strukturen zur Harnblase, und ob Entzündungen ausgeschlossen werden. Hierzu kann man u. a. auch entsprechende Untersuchungen und Messungen durchführen. Aber: hilfreich in der laufenden Schwangerschaft ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgymnastik. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. Darüber hinaus können spezielle Vaginaltampons helfen, (z.B. Vagi-Dry) den Beckenboden zu trainieren. Auch kann uns sollte man ggf. über die Möglichkeit sprechen, dass die Frau mittels eines elektronisch gesteuerten Gerätes, ihre Beckenbodenmuskulatur und den Verschlussmechanismus trainieren kann, um hier zu einer Verbesserung zu führen. Diese Methode ist bei derartigen Problemen relativ viel versprechend. Ein solches Gerät kann auf Rezept verordnet werden und die Frau wird hier im Umgang von einer entsprechenden Fachkraft geschult. 3. Die Einlage einer Spirale beeinflusst eine eventuelle Inkontinenz nicht. VB


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