Allyfragt
Hallo, ich bin in der 8. Woche und habe erst letzten Mittwoch von meiner Schwangerschaft erfahren. Meine Frauenärztin har mir ein Beschäftigungsverbot vorgeschlagen, weil ich vorher schon eine Fehlgeburt hatte. Ich habe meine Arbeitsstelle erst angefangen und bin am überlegen, ob ich das annehme, da ich weiß, dass es stressig für mich wird durch die Einarbeitung. Meine eine Kollegin hatte mir gesagt, dass sie in ein paar Wochen etwas strenger wird und setzt mich jetzt schon manchmal unter Druck. Dann kommen noch Kunden am Telefon dazu, die nicht zufrieden sind und einen aufregen. Freitag bin ich mit Kopfschmerzen nach Hause gegangen. Mein Freund (Vater des Würmchens) denkt, wenn ich zu Hause bleibe, dass ich arbeitslos mache. Aber dass ich damit das Kind schützen will und nicht wieder eine Fehlgeburt erleiden möchte, ist doch klar. Ich selber möchte Montag zu meiner Ärztin und es einholen, weil ich dieses Risiko einfach nicht eingehen möchte. Jetzt die Frage an euch: Würdet ihr das Beschäftigungsverbot eingehen? Wie würdet ihr euch verhalten? Danke für eure Antworten.
Hallo, hatte eine Patientin in der Vorgeschichte eine frühe Fehlgeburt, gibt es für die kommende Schwangerschaft keinerlei Empfehlungen zur körperlichen Schonung. Denn körperliche Anstrengung ist in aller Regel kein Grund für eine frühe Fehlgeburt und schon gar nicht ist es Stress am Arbeitsplatz. Das bedeutet, eine rechtliche Grundlage für ein solches Beschäftigungsverbot gibt es eigentlich nicht, wenn es nur Stress ist, der den Arbeitsplatz auszeichnet. Herzliche Grüße VB
Meyla
Wie wichtig ist dir die Stelle denn? Eine einzelne FG ist, ebenso wie 2 oder 3, kein Grund direkt ins BV geschickt zu werden. Viele Frauen haben das durch und sind dennoch zur Arbeit, haben heute gesunde Kinder. Stress ist übrigens absolut kein Grund der Arbeit fern zu bleiben.... dieses geseier wegen Stress in der SS ist doch schon arg übertrieben worden die letzten Jahre.... das meint KEINEN ALLTAGSSTRESS! entscheide selbst und Stelle das dann besser nicht allzu oft zur Diskusion mit anderen. Bei so einem Grund würde ich nicht auf all zu viel Verständnis hoffen....
Felica
Das Problem ist, mit dem Hintergrund kann sowohl der AG wie auch die KK das BV anzweifeln. Sollten die recht bekommen, müsstest du das Geld zurück zahlen. Eine FG ist, so hart diese ist, kein Grund für ein BV. Bestenfalls für eine AU. Wäre die Arbeit gefährlich, wäre dein AG am Zuge. Wenn du erst so kurz dort arbeitest, kann die Arbeit ja auch kein Grund für die FG gewesen sein. Was sie so oder so so gut wie nie ist, denn so frühe FG haben in fast allen Fällen genetische Gründe. In den ersten Stunden oder auch tagen ist bei der Zellteilung einfach was schief gelaufen, der Körper reagiert dann irgendwann wenn ihm dieses auffällt und beendet das ganze. Ob du also arbeitest oder nicht, würde für eine mögliche erneute FG keine Rolle spielen. Ausnahme dort, wo die Arbeit wirklich eine Gefahr darstellt. Muss auch ehrlich sagen, alle Frauen im näheren Umfeld die ich kenne die so früh ein BV hatten, haben dann in der Schwangerschaft alle mögliche Komplikationen bekommen. Wobei diese das BV nicht aufgrund medizinischer Gründe bekommen haben, sondern wegen deren Arbeit. Meinte die tage schon, der Körper hat derartig wenig Belastung scheinbar, das er auf blöde Ideen kommt. Evtl reiner Zufall, kenne vielleicht einfach die falschen Schwangeren, aber da es nicht nur mir aufgefallen ist beim letzten Treffen, scheint wenigstens in meinem Bekanntenkreis was dran zu sein.
heran
Ich finde, Stress ist kein Grund ins Beschäftigungsverbot zu gehen. Ich hatte selbst in der Früh-SS eine drohende Fehlgeburt, ging trotzdem arbeiten da bei uns in der Schweiz ein BV sowieso nicht üblich ist (bis zur 12.SSW ist bei uns das alles oder nichts Prinzip). Laut FA war die Chance 50:50 das Kind zu verlieren, mittlerweile bin ich Mutter einer gesunden Tochter. Auch wenn es hart klingt, aber eine Fehlgeburt deutet häufig auf eine chromosale Schädigung des Kindes hin, sodass das Kind meist nicht überlebensfähig ist. Die Mutter Natur hat das so eingerichtet. Ich bin häufig erstaunt, wie schnell in Deutschland ein BV ausgesprochen wird. Ich selbst arbeite als Krankenschwester und habe bis 4 Wochen vor ET noch gearbeitet (wegen SS-Beschwerden musste ich 4Wochen vorher aufhören). Ich habe auch während der SS Blut abgenommen, Infusionen und Bluttransfusionen verabreicht, Wundpflege gemacht etc...Bei uns ist die SS kein Grund von der Arbeit fern zu bleiben, selbst als Krankenschwester nicht. Schlussendlich bleibt es dir überlassen wie du dich entscheiden möchtest. Aber nur wegen Stress und vorangegangener Fehlgeburt ein BV zu verlangen, finde ich ehrlich gesagt etwas übertrieben. Trotzdem alles Gute! Lg heran
Nadine-Di
Ich habe das Gefühl alle die hier geantwortet haben wissen nicht wie es ist ein Baby zu verlieren, finde es teilweise furchtbar zu lesen. Stress löst zwar keine FG aus aber psychischer Stress ist nunmal nicht gut in einer SS! Wenn dir deine Ärztin ein BV ausstellt und du es auch wirklich möchtest dann mach es, nichts - aber auch wirklich gar nichts! - ist so wichtig wie das kleine Würmchen. Wünsche dir alles Gute.
3wildehühner
Eine Fehlgeburt ist kein Grund dafür, in der Folgeschwangerschaft ein Beschäftigungsverbot zu bekommen. Denn dann müssten wohl über 50% aller Schwangeren eines erhalten, da eine Fehlgeburt etwas Natürliches ist. Du kannst das Kind in dieser Phase der Schwangerschaft durch Nichtstun nicht schützen. Und ein paar Telefonate und eine Einarbeitung stellen ja sich keine besondere Belastung dar; eher im Gegenteil hört sich deine Arbeitsplatzbeschreibung sehr gut geeignet für die Ausübung in der Schwangerschaft an! Psychischer Stress löst zudem keine Fehlgeburt aus. Dann wäre die Menschheit ausgestorben. Bedenke auch: Du hast gerade eine neue Stelle angetreten. Wenn du dir ein BV ausstellen lassen würdest und dann erneut eine Fehlgeburt erleidest( denn das wird durch ein BV nicht verhindert), bist du danach sehr sicher die neue Stelle los, denn wenn du nicht mehr schwanger bist, hast du auch keinen Kündigungsschutz mehr. Und wenn der Arbeitgeber dann weiß, dass du weiter ein Kind planst und dann direkt wieder ins BV gehst, wird er dich kündigen. Er hat dich ja eingestellt, damit du der Arbeit nachgehst. Außerdem kann es gut sein, dass die Krankenkasse und der Arbeitgeber dieses unbegründete BV prüfen lässt und du dann das Geld zurückzahlen musst. Ich bin bei deinem Freund; der scheint dich ja gut zu kennen!
Felica
Doch, auch ich hatte schon Fehlgeburten. Die letzte vor einem Jahr. Bin aktuell in der 26ten SSW und nein, deshalb gab es kein BV. Ich kenne also durchaus die Angst die man dann hat, vor allen wenn man auch noch hochgradig Risiko ist. Ein BV rechtfertigt das aber eben zu keinem Zeitpunkt. Ich würde aber sofort eine AU bekommen. Den die Voraussetzungen hat man in den allermeisten Fällen. Davon ab kenne ich so gut wie keine Frau die nicht irgendwann in ihrem Leben eine FG hatte. Die wenigsten reden aber darüber. Weil so harte es klingt, es einfach normal ist. Man kann die Frauen auch in falscher Sicherheit wiegen und sagen, klar nimm das BV. Nur wenn es dann auffliegt das es eben nicht zu recht war, ist der Ärger richtig groß. Da die KK und Aufsichtsbehörden immer strenger kontrollieren und darunter fallen gerade die BV durch Ärzte, kann ich nur jedem raten, macht euch wirklich schlau ob das BV wirklich im Zweifel stand hält. Den nicht der Arzt zahlt dann wenn man das alles zurück zahlen darf.
lymue92
Mit 18 bekam ich psychisch bedingt eine Schilddrüsenüberfunktion. Hätte ich das Baby nicht dadurch verloren, wäre es durch den Mangel an Nährstoffen und Hormonen körperlich wie geistig behindert zur Welt gekommen. (hab in 8 wochen 12kg abgenommen). Mit 33 wurde ich zum zweiten Mal schwanger. AG hat BV ausgesprochen. Habe zwar "nur" in nem Callcenter gearbeitet aber Stress gibts da genug. Du musst bestimmte Zeiten und Kundenzufriedenheitswerte schaffen. So will es der Auftraggeber. Nachdem mehrere Schwangere - über ein paar Jahre hinweg - es nie bis in die 36. Woche geschafft haben, gabs spätestens im 5. Monat ein BV. Durch die interne Statistik konnte er auch immer argumentieren, dass ein paar Monate BV die Krankenkasse weniger kostet wie Betreuung auf der Neo. Ich persönlich hatte in der Schwangerschaft stark mit Wasser zu kämpfen und Maus kam in Woche 37 mit Verdacht Preeklampsie. In der jetzigen Schwangerschaft bekam ich das Wasser in Woche 19. Hier gabs dann BV vom Arzt. Wäre ich arbeiten gegangen haben 2 verschiedene Ärzte gesagt, ich würde nicht bis 32 kommen. Ich entwässere 2x die Woche und bin morgen bei 36+0. Mir hat das BV in beiden Schwangerschaften geholfen, keine Frühchen zu bekommen oder sie gar zu verlieren. Hör auf deinen Bauch. Und auch wenn komisch klingt: Wir haben Fachkräftemangel. Du hast den Job gefunden, dann findest du auch wieder einen.
Mitglied inaktiv
Wie die anderen schon schrieben.. Dein Freund hat Recht. Jetzt in der Schwangerschaft kann der AG dich nicht kündigen, auch solltest du noch in der Probezeit sein. Nach der EZ könnte er aber. Und unbedingt schützt dich das BV nicht vor einer FG. Und dann? Wie die anderen schon schreiben.. Bv s werden jetzt strenger kontrolliert. Im Zweifel zahlst du das Geld zurück. Job wahrscheinlich auch weg. Aber so wie du schreibst, ist es egal was wir schreiben. DU hast deine Meinung und die heißt, ich hole mir das BV.
Allyfragt
Ich habe den Beitrag erstellt und die Fragen gestellt, weil ich nochmal darüber nachdenken möchte. Nur es wird ja seine Gründe haben, warum meine Frauenärztin das empfohlen hat. Ich selbst habe ihr ja gesagt, dass ich erstmal selbst schauen will. Sie sagte mir dann nur, dass mir das keiner dankt, wenn irgendwas passiert.
Mitglied inaktiv
Und wenn das BV angezweifelt wird, hast du auch ein Problem im job.
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