sofiemarie
Sehr geehrter Dr. med. Bluni, ich habe ein anliegen und hoffe Sie können mir helfen. Ich habe vor einer Woche erfahren das ich schwanger bin. Momentan 4+5. Ich musste es auch gleich meinem Arbeitgeber mitteilen bzw habe ich es bis jetzt nur meiner Teamleitung mitgeteilt da sie unsere Einsatzpläne macht und mich so an den Liefertagen raus nehmen kann. Ich habe es ihr gesagt in der Hoffnung auf Rücksicht und Interesse an mein Wohl. Leider totale Fehlanzeige. Sie war richtig sauer auf mich und meinte woher ich den wissen will das ich schwanger bin ich hatte doch erst meine Tage (ich rede wirklich nicht mit ihr über meine Periode oder sonstige privaten Sachen). Jetzt will sie mich sogar in einer anderen Filiale versetzen lassen da sie mit mir hier in dieser Filiale nichts mehr anfangen kann. Da ich ja jetzt schwanger bin steht mir eine Liege zu um mich auszuruhen wann immer es nötig ist, da meinte Sie auch das wir so oder so keinen Platz für diese Liege haben. Ich pendle jetzt schon zur arbeit mit dem Bus, bin immer 12 Stunden von zu Hause weg und dann soll ich jetzt die Filiale wechseln??? Wer weiß wohin ich geschickt werde und wie lange der Arbeitsweg dann ist. Ich arbeite bei TEDI und muss bis zu 9 stunden (pause abgezogen) im stehen verbringen und das schwere heben bleibt mir leider auch nicht erspart. Wir sind täglich zwei Mädels in der Filiale und wenn eine gar nicht mit anpackt geht es nicht voran. Leider sind die meisten Kartons richtig schwer da wir Glas und Dekosand und sonstige Sachen verkaufen. Zu dem muss ich ja die Paletten auf Rollies stapeln und auch die Rollies muss ich auseinander nehmen und ineinander Stapeln. Die sind nicht gerade leicht. Wenn nicht gerade etwas zu tragen ist (was selten vorkommt da wir immer jede Woche bis zu 12 Rollies, oder mehr, an Lieferung bekommen) dann kommt das schieben der Wägen für den Außenverkauf. In der früh raus und abends wieder rein (die meisten sind mit Kerzen oder jetzt mit dem Auto Enteisungszeug oder im Sommer mit Straßenkreide befüllt). Ich hatte vor zwei Jahren schon eine Fehlgeburt ich war damals auch schon in dieser Filiale tätig und auch da hat es niemand interessiert. Ich kann mich sogar an eine Situation erinnern in der ich ein Karton Glas heben musste und ich mich geweigert habe. Meine Teamleitung hat daraufhin 3 stunden nicht mehr mit mir geredet. Sie war auch ziehmlich froh als ich dann die Fehlgeburt hatte und ich wieder normal arbeiten konnte. Zudem kommt noch dazu das ich Asthma habe und es sich durch Allergien z.B. Staub (gibt es bei TEDI jede Menge) oder durch psychischen Stress verschlimmert. Momentan denke ich auch an 10000 Dinge und die Reaktion meiner Teamleitung geht mir schon recht an die Nieren da ich als ich nicht schwanger war immer 100% gegeben habe und kaum krank war und nun bin ich halt in der Situation wo ich nicht mehr alles geben kann und keiner nimmt Rücksicht. Ich bin momentan auch Krank geschrieben aber das kann ich doch nicht bis zum Ende der Schwangerschaft machen da ich dann mit Abzügen rechnen kann. Mein Mann meinte auch ich sollte evt. kündigen aber ist das wirklich die Lösung? Dann haben wir im Monat automatisch 600 Euro weniger im Haus (ich arbeite Teilzeit) und das jetzt wo ein Baby im Anmarsch ist. Ich habe auch von einem Beschäftigungsverbot gehört aber ich weiß nicht ob ich da wirklich eine Chance habe. Ich möchte schon gerne arbeiten aber es ist nicht möglich wenn ich ständig heben muss. Anderweitig können sie mich auch nicht einsetzten da es ja kein Büro gibt wo man mich jetzt reinsetzten kann. Egal in welche Filiale ich jetzt gesteckt werde bin ich doch nur eine Last für alle. Vielen Dank
Hallo, 1. von derartigen Bedingungen am Arbeitsplatz hören wir hier leider immer wieder. Und das in den verschiedensten Berufssparten. 2. zwar bin ich kein Jurist, jedoch hat es sich für mich erst einmal danach an, dass hier ein Beschäftigungsverbot nicht ohne weiteres möglich ist. Genaueres kann dazu unsere Juristin, Frau Bader sagen und unter dem Stichwort Beschäftigungsverbot in unserer Stichwortsuche finden Sie dazu weitere Informationen 3. die Bildbeschreibung der Umstände hat sich für mich aber schon ein wenig danach an, dass wir nicht annähernd die Dinge so laufen, wie es das Mutterschutzgesetz vorsieht und den typischerweise stellt der Arbeitgeber oder die Vorgesetzte auf stumm oder stur. Das ist dann eigentlich Grund genug, das örtliche Gewerbeaufsichtsamt einzuschalten. Erfahrungsgemäß wird dieses dann relativ schnell dazu führen, dass der Arbeitgeber sich an das Mutterschutzgesetz erinnert, dein nämlich Bußgelder in fünfstelliger Höhe drohen. Herzliche Grüße VB
Mitglied inaktiv
wenn deine Schwangerschaft problematisch verläuft, z.B. Gefahr vorzeitiger Wehen, spricht der Arzt ein sogenanntes individuelles BV aus. In deinem Fall, wo die Schwangerschaft an sich nicht das Problem ist, sondern der Arbeitsplatz bzw. die Arbeitsbedingungen für eine Schwangere unzumutbar sind, muss eigentlich dein Chef ein BV aussprechen - dazu musst du ihm ein Attest des FA über die Schwangerschaft vorlegen, er ist dann verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes zu erstellen. Gefährdungen sind bei dir: schweres Heben und (ab ssw 20) langes Stehen. Eine Liege steht dir meines Wissens nicht zu, nur ein Stuhl. Die anderen Gefährdungen muss dein Chef beheben, und dir, falls er es nicht schafft, ein BV aussprechen - ich würde mich mal an die Gewerkschaft wenden, da das mit Medizin nichts zu tun hat. Ei n weiter Arbeitsweg (ich habe mind. 2 Stunden einfach!) ist leider kein Grund für ein BV, es sei denn, es wäre in der späteren Schwangerschaft ein medizinisches Risiko vorhanden. Du weisst, dass du in der Schwangerschaft unkündbar bist, auch wenn du das Attest erst zwei Wochen nach einer etwaigen Kündigung einreichst? Sei nicht blöd und schmeiss alles hin! Dir steht dein Lohn zu (voll, im Fall eines BV!) oder zumindest Krankengeld, aber danach vor allem Elterngeld, das sich ja daraus berechnet, wieviel du die letzten 12 Monate verdient hast!!! Wünsche dir starke Nerven - die wirst du sicher brauchen...
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