Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ausschabung oder RU 486

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ausschabung oder RU 486

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Lieber Dr. Bluni, die gute Hoffnung fand ein jähes Ende. Nach meiner Rechnugn (letzte Periode ab 6.9) müsst ich schon mindestens in der 8. SSW sein, aber in der Entwicklung hat sich jenseits der 4 mm nichts getan, und einen Herzschlag gibt es auch nicht. Meine Frauenärztin hat zweimal Blut abgenommen um den Hormonstatus zu checken und will morgen noch eine Ultraschalluntersuchung machen. Nächste Woche soll ich dann ins Krankenhaus. Ich bin so fertig! Wir hatten uns so aufs Baby gefreut, das wäre dann ein Geschwisterchen für unsere Tochter (14 Monate) geworden. Mich schreckt das alles so ab: OP, Narkose... Ich habe gehört, dass das auch mit Spinalanästhesie oder örtlicher Betäubung geht? Wovon hängt das ab? Ich habe mir auch überlegt, mir die RU 489 verschreiben zu lassen. Krankenhaus ist der Horror für mich. Schliesslich habe ich unsere ERste auch daheim als Hausgeburt hinbekommen. Was soll ich nur machen? Gruss Nadine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Nadine, die medikamentöse Form des Schwangerschafts-Abbruchs mit Mifegyne –allgemein auch als „schonender Schwangerschaftsabbruch“ bekannt - geht bis zum 49. Tag nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung (7. SSW). Es kann hier dennoch mal eine Ausschabung notwendig werden. Diesen Eingriff mit den Tabletten dürfen speziell dafür zugelassene Frauenärzte-und ärztinnen durchführen. Der Beratungszwang wird durch diese Methode nicht aufgehoben. Das Beratungsgespräch ist nach § 218 ff StGB für alle Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche zwingend vorgeschrieben. Zwischen dem Beratungsgespräch und dem Schwangerschaftsabbruch müssen mindestens drei Tage liegen. Das Medikament Mifegyne ist ein Anti-Schwangerschaftshormon (Antigestagen). Es hemmt die Wirkung des schwangerschaftserhaltenden Hormons Progesteron, indem es dessen Rezeptoren besetzt. Als Folge davon löst sich das befruchtete Ei von der Gebärmutterschleimhaut. Damit das Gewebe ausgestoßen wird, ist ein zusätzliches Medikament - ein Prostaglandin erforderlich. Nebenwirkungen sind in erster Linie Krämpfe im Bauch, Übelkeit und Erbrechen und auch Durchfall. Zur medikamentösen Form des Schwangerschaftsabbruchs mit Mifegyne gibt es unter http://www.mifegyne.com weitere Informationen. Sicher kann eine Ausschabung auch theoretisch mit einer Spinalanästhesie erfolgen, aber dann kann es bis zu 6-8 Stunden dauern, dass die Frau wieder richtig laufen kann und dieses ist bei einem ambulanten Eingriff sicher nicht das richtige Vorgehen. VB


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Hallo! Musste diese bittere Erfahrung schon 4x machen. Die Auschabung ist vom körperlichen gesehen nicht schlimm, die Psyche und Trauer ist eine andere Sache. Du musst dazu nicht unbedingt ins KH, es kann auch ambulant gemacht werden und Du gehst nach ca. 2 Stunden wieder nach Hause, wenn alles ok ist. Prinzipiell kann auch nur ne örtliche Betäubung gemacht werden, aber die Ärzte raten im allgemeinen davon ab, da es doch sehr belastend ist, die OP-Geräusche mitzubekommen und zu wissen, sie holen das Baby jetzt raus. Die Narkose wird nur leicht gesetzt, so das Du den Eingriff zwar verschläfst, aber kurze Zeit danach schon wieder halbwegs wach und ansprechbar bist. Die RU489 ist ja ne Abtreibungspille und normal ist der Ablauf so, das die 1. Pille den Embryo absterben lässt, nach 1 oder 2 Tagen ( weiß ich jetzt nicht so genau), bekommst Du ne Pille die das Gewebe abstoßen soll. Dazu musst Du aber auch unter Beobachtung sein, undkannst erst gehen, wenn alles draussen ist und das kann mehrere Stunden dauern. Mal abgesehen von Schmerzen und Blutungen, da ja Wehen ausgelöst werden. Soll wirklich kein Spaziergang sein. Nach der OP hast Du nur minimale Blutungen und auch die Schmerzen sind gut und ohne Schmerzmittel auszuhalten, ich zumindest hatte kaum welche. Eine FG erlebte ich auf "natürliche" Weise, das war letztes Jahr, einen Tag vor Weihnachten und ich wollte mir die OP einfach nicht antun, schwerer Fehler. Ich hatte sehr, sehr starke Blutungen und auch wehenähnliche Schmerzen, 2 Tage lang, das war wirklich kein vergnügen. Nochmal würde ich es nicht machen, Feiertage hin oder her. Wenn Du in Berlin wohnen solltest, kann ich Dir ne Stelle nennen, die das ambulant machen und die wirklich ganz doll lieb sind. LG Susi


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Hallo, ich kann vollkommen verstehen, dass KH für Dich der blanke Horror ist - ich hab meine beiden Kids auch im Geburtshaus ohne Arzt auf die Welt gepresst ;-) Ich hatte gerade Sonntag bis Dienstag meine zweite Fehlgeburt. Ich hab beide FGs auf natürlichem Weg bekommen. Die erste war sogar in der 12. SSW und die Plazenta war schon richtig gross, weshalb die Blutung auch sehr heftig war und ich aufgrund des Blutverlustes auch umgekippt bin. Aber ich wusste, was auf mich zukommt und wollte es so und hab meinen Mann vorher instruiert! Es ging alles bestens. Klar, mensartige SChmerzen (Wehen) hatte ich auch, aber die waren mit einer richtigen Geburt nicht zu vergleichen! Die zweite FG vor ein paar Tagen war dagegen völlig harmlos. Ich hatte meine Mens am 17.9. das letzte Mal....also auch nicht viel später als Du! Ich würde mich bei einer bevorstehenden FG immer wieder für diesen Weg entscheiden! Bei Fragen: poste ruhig (und geh mal in die Suchfunktion, da hab ich in den letzten Tagen öfter was zu geschrieben!) Gruss Martine


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und völlig vergessen: ich hatte zur ersten FG auch nach RU 486 gefragt, aber meine Gyn meinte, dass die bei nichtintakten Schwangerschaften oft nicht den gewünschten Erfolg bringen! Meine SChwägerin hat vor gut 3 Jahren damit eine intakte SS abgetrieben, die Schmerzen waren aber soweit erträglich - ist eben bei jedem anders! Abgesehen davon kostet die Pille ca 80€ - wenn ich mich recht erinnere - die die Kasse nciht zahlt (obwohl eine Kürettage im KH teurer wäre....idiotisch alles!). Also, versuch es auf natürlichem Weg, der Körper schafft das und Du gehst ja auch zu den Nachuntersuchungen! Gruss Martine


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Es gibt auch die Möglichkeit abzuwarten und die Natur selbst die SS abstoßen zu lassen. z.B. Martine hat hiermit auch in fortgeschritterenem STadium gute Erfahrungen gemacht. Ich selbst hatte eine ambulante AS mit Vollnarkose und konnte bereits nachmittags wieder nach hause. Drück dir die Daumen, dass du eine für dich gute Möglichkeit findest.


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Hallo, ich kann mich Susi, Krümel2002, nur anschliessen. Ich hatte insgesammt 3 Fehlgeburten, davon 2 mit Ausschabung. Natürlich kann der Körper das auch alleine schaffen, aber oft bleiben auch Reste in der Gebärmutter zurück und dann MUSS ausgeschabt werden. Dazu kam bei mir noch, das ich das Methergin, Med. zur Förderung der Gebärmutterkontraktion, nicht vertragen habe und überall Muskelkrämpfe hatte. Aber das sind natürlich nur meine eigenen Erfahrungen und natürlich nicht auf jeden übertragbar. Ich würde mich jedenfalls immer wieder für eine Ausschabung entscheiden. Alles Liebe und vor allem viel Kraft ! Andrea


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