Abstriche und Progesteron bei vorangegangener Frühgeburt

Dr. med. Christian Karle Frage an Dr. med. Christian Karle Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Abstriche und Progesteron bei vorangegangener Frühgeburt

Sehr geehrter Herr Dr. Karle, vielen Dank für Ihre großartige Arbeit und die Möglichkeit, Ihren Expertenrat einzuholen. Anfang 2021 kam mein Sohn nach einer ICSI bei 35+2 nach spontanem Blasensprung mit vorzeitiger Wehentätigkeit zur Welt. Die Ätiologie der Frühgeburt ist unklar. Außer dem Alter bei Entbindung (36 Jahre) und der ICSI bestanden keine weiteren Risikofaktoren. In den nächsten Monaten möchte ich noch einen Kryoversuch angehen. In der Kinderwunschklinik wurde mir im Falle einer erneuten Schwangerschaft dazu geraten, regelmäßige Abstriche zur Prophylaxe einer Frühgeburt machen zu lassen, da in der o.g. Konstellation die häufigste Ursache ein infektiöses Geschehen sei. Meine Frage ist, ob bereits vor einer Schwangerschaft eine Abstrichuntersuchung als Privatleistung (und wenn ja, welche Erreger?) sinnvoll ist und welches Vorgehen Sie im Falle einer erneuten Schwangerschaft empfehlen? Würden Sie in meinem Fall zu einer Behandlung mit Progesteron raten? Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort und wünsche Ihnen alles Gute.

von Prinzi84 am 10.02.2022, 11:02



Antwort auf: Abstriche und Progesteron bei vorangegangener Frühgeburt

Guten Tag, Andauernde prophylaktische Abstriche bringen nix. Progesteron ebenso, da es sich nicht um eine Zervixinsuffizienz gehandelt hat. Ich empfehle Ihnen eine regelmäßige pH Selbstkontrolle in der Schwangerschaft und eine großzügige Anwendung von Milchsäurebakterien zur Prophylaxe einer Infektion, wenn der pH Wert erhöht sein sollte. Ein aktueller Vorsorgeabstrich vor einer Schwangerschaft kann nicht schaden. Lassen Sie sich nicht verunsichern und bleiben Sie gelassen und hoffnungsvoll. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle

von Dr. med. Christian Karle am 10.02.2022



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