salut
Liebe Frau Bader, meine beiden Kinder (1 und 4) malen zur Zeit sehr gerne draußen mit Straßenkreide. Gestern haben wir vor der Haustür gemalt, woraufhin sich eine Nachbarin beschwert hat, sie fände das nicht gut und wir sollten es entfernen. Andere Nachbarn hatten nix dagegen. Es geht vom Bürgersteig ein Weg zur Haustür ab, wir haben also auf dem Grundstück der Vermietergesellschaft gemalt. Jetzt frage ich mich: Wo dürfen Kinder rechtlich malen? Vor dem Haus, wenn man wie wir in einer Mietswohnung wohnt? Auf dem Spielplatz? Auf dem Bürgersteig? Woanders? Danke!
Hallo, meine Güte, Ihre Kinder sind ja wahre Monster. Malen mit Kreide auf der Strasse??? Tststst. Das würden meine nie tun. Die malen nur auf den Treppen,der Strasse, dem Geländer...Nein, mal(en) im Ernst. Die dürfen. Hier ein Urteil (http://www.rechtstipps.de/mieten-vermieten/themen/vermieter-muss-strassenkreide-malereien-dulden): Vermieter müssen mit den Straßenkreide-Malereien leben, die Kinder vor dem Haus malen. Sie dürfen ihren Mietern die Kosten für den Einsatz eines Hochdruckreinigers nicht in Rechnung stellen. Eine Vermieterin bat eine Mieterin zur Kasse. Deren kleiner Sohn hatte mit Straßenkreide auf dem Gehweg vor dem Haus gemalt. Die Vermieterin störte sich daran und ließ die Malerei mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Dafür waren rund 44 Euro fällig. Das Amtsgericht Wiesbaden stellte klar: Malen Kinder mit Straßenkreide im Eingangsbereich eines Mietobjektes, gehört das zum normalen Mietgebrauch. Vermieter müssen damit leben, dass Kreidezeichnungen den Gehsteig vor dem Haus zieren. Straßenkreide wäscht sich durch Regen weg. Außerdem wird das Treppenhaus nicht durch Farbreste verunreinigt, weil Besucher üblicherweise die Schuhe an Fußmatten im Eingangsbereich abtreten. Deshalb war die aufwendige Reinigungsaktion der Vermieterin nicht gerechtfertigt, und sie kann die Kosten nicht auf die Mieterin abwälzen (AG Wiesbaden, Urteil vom 23. 2. 2007, Az. 93 C 6086/05-17). Liebe Grüße NB
Pamo
Solche miesepetrigen Leute wie die Nachbarin gibt es leider immer wieder. Nach meiner Erfahrung ist es das Beste, das Gemecker mit einem vagen kleinen Lächeln zu ignorieren und ihr die Chance zu lassen sich selber rechtlich (auf eigene Kosten) beraten zu lassen. Wenn ihr klar wird, dass das Malen völlig ok und zu dulden ist, dann wird sie in Zukunft wahrscheinlich zitronenlippig die Klappe halten. (Das sind oft die gleichen Leute, die die Umwelt mit ihren Gartenzwergen und sonstigem Vogonismus kontaminieren.)