Frage:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Sehr geehrte Frau Bader,
Ich bin 29 Jahre alt und bin seit Oktober 2018 krankgeschrieben wegen psychosomatischen Problemen. Seit September 2018 jedoch ohne Arbeit.
Seit April 2019 bin ich schwanger.
Nun war ich bei uns in der Nähe zur Schwangerschaftsberatung und die Beraterin sagte mir wenn ich nicht Schwangerschaftsbedingt krankgeschrieben bin, werde ich nur den Mindestsatz von 300 Euro Elterngeld monatlich bekommen. Sie sagte außerdem, wenn ich Schwangerschaftsbedingt krankgeschrieben wäre rechnet es maximal 24 Monate bis zur letzten Tätigkeit zurück und daraus wird das Elterngeld für mich berechnet also wäre es definitiv höher als 300 Euro
Stimmt das?
Mein Gynäkologe will mich schon lange wegen starken Rückenschmerzen krankschreiben, er sagt jedoch, das macht kein Sinn weil 2 Krankmeldungen zur selben Zeit von 2 verschiedenen Ärzten nicht möglich sei, da ich ja alle 4 Wochen zu meiner Psychologin gehe und von ihr krankgeschrieben werde.
Nun meine Frage
Wenn ich mich nun Schwangerschaftsbedingt für die restliche Schwangerschaft krankschreiben lasse, errechnet sich dann mein Elterngeld auf die zuletzt durchgeführte Tätigkeit?
Ich bin jetzt schon dankbar für ihre Antwort,
da ich echt verzweifelt bin und Angst habe.
Liebe Grüße
von
Mimi90
am 08.09.2019, 10:48
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Hallo,
die Monate mit schwangerschaftsbedingte Erkrankung wurde ausgeklammert werden. Hier sich aber zum einen das Problem, dass die ursprüngliche Erkrankung ja noch weiter besteht. Zum anderen sind ja jetzt die meisten Monate der Schwangerschaft bereits rum und werden nicht ausgeklammert.
Außerdem frage ich mich, was das bringen soll. Seit September 18 machen wir sowieso arbeitssuchend und haben wahrscheinlich Arbeitslosengeld 1 bekommen. Diese Monate werden sowieso mit null Euro gerechnet.
Nein, ich denke, das bringt alles nichts, sie werden bei den 300 € landen.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 10.09.2019
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Es stimmt: Elterngeld 300€ 1 Jahr Mindestsatz bzw. 150€ Elterngeld plus 2 Jahre
seit April schwanger, dann kommt ja bald der Mutterschutz .... Ändert an der Höhe jetzt nun soviel auch nicht.
Mitglied inaktiv - 08.09.2019, 11:04
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Das wird auf jeden Fall Mindestsatz. Und schwangerschaftsbedingte AU macht keinen Sinn solange du noch eine AU hast die nichts mit der Schwangerschaft zu tun hat. Zumal du ja nicht mal mehr einen AG hast. Auf welches Einkommen soll den zurück gegriffen werden? Selbst wenn du es mittels Ausklammerung auf 1-2 Gehälter schaffst die vor deiner Arbeitslosigkeit lagen, das Einkommen wird kaum so hoch gewesen sein das es sich bemerkbar macht.
Satt dir dazu zu raten hätte man dir eher den Rat geben sollen mal zur Beratung zu gehen wegen EU - Erwerbsunfähigkeitsrente. Scheint ja so als wenn es nicht absehbar wäre ob und wann du überhaupt wieder erwerbsfähig sein wirst.
von
Felica
am 08.09.2019, 11:09
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Wenn du jetzt eine AU wegen Rückenschmerzen bekommst, stellt sich die Frage, ob das wirklich schwangerschaftsbedingt ist.
Wenn schwangerschaftsbedingt stellt sich die Frage: wärest du ohne die Diagnose denn arbeitsfähig gewesen? Das kann/darf die KK nachprüfen, ebenso die EG-Stelle. Denn es sieht aus wie ein Betrug, welcher zugunsten deines EG ausfallen soll.
Das EG wird auf die 12 Monate vor Geburt berechnet. Du bist seit April 19 schwanger, Geburt ca. Jan.20. Dann würde das EG berechnet von Ja.-Dez.19. Nehmen wir an, du bist von Mitte Sept.-Dez.19 schwangerschaftsbedingt AU , dann würde dieses beim EG ausgeklammert und somit von Mitte Sept.18-Mitte Sept.19 zur Berechnung heran gezogen. Da du seit Okt.18 AU bist sind es somit nur ca.6 Wochen mit ALG1 (oder 2). Je nachdem was du bezogen hast.
Und wenn alles so "plötzlich/unerwartet" kommt, wird die KK aufmerksam und kann es prüfen lassen. Und wenn dann Betrug rauskommt, frage ich mich, ob es das wert wahr.
Die Frage ist ja auch, sind die psychosomatischen Probleme nach der SS weg? Denn plötzlich AU wegen SS und nach SS wegen psychosomatisch, das wäre sehr auffällig.
Lass dir lieber helfen. Bsp. Psychotherapie (welche du schon machst, wenn ich es richtig rauslese). Mache eine Mutter-Kind-Kur um dich zu stärken. Im Anschluss an die EZ eine Reha um zu sehen, ob du deinen Beruf weiter ausüben kannst. Wenn ja, super und wenn nein, weitere Maßnahmen um herauszufinden, welcher Beruf für dich passend ist. Evtl. dann Umschulung.
Und wichtig: einen Betreuungsplatz fürs Kind frühzeitig beantragen. Bedeutet, wenn es im Jan.20 zur Welt kommt, dann Ende Jan./Anfang Febr. anmelden und das schon zu August und dein Kind wird als letztes aufgenommen (dann ist schon Okt./Nov.). Klingt früh, ist aber gut so, weil du viel Zeit zum Eingewöhnen hast. Solltest du keinen Platz zu August 20 bekommen (wie schon erwähnt, Kind wird als Letztes aufgenommen), dann erneut anmelden für August 21. Zeitgleich auf die Betreuung über eine Tagesmutter bestehen. Eine Betreuung deines Kindes ist wichtig, damit du Therapien und Maßnahmen wahrnehmen kannst. Kitakosten/Tagesmutterkosten wird die Stadt oder JA in deinem Fall übernehmen. Gib bei den Anträgen mit an, dass du psychisch erkrankt bist und die Betreuung brauchst um deine Therapien wahrnehmen zu können und beruflich weiterbilden zu können. Und keine Angst: es ist nicht negativ, wenn es im Antrag drin steht. Es fördert deine Chance auf einen Betreuungsplatz. Wenn alleinerziehend auch unbedingt angeben.
Ich finde, lese raus, dass es für dich wichtig ist, dass du deine Therapien fortsetzt. Tu es fürs Kind. Es braucht eine starke Mama.
Bis zu der Zeit ohne Betreuungsplatz kannst du auf Antrag dir für die Zeit der Therapien eine Haushaltshilfe über die KK verschreiben lassen. Dafür brauchst du ein Attest. Sollte die KK dir keine Haushaltshilfe zur Verfügung stellen können; du kannst dir diese auch selber suchen (bsp. Freundin). Je nachdem wie alt das Kind ist geht auch eine Einrichtigung, wo Kinder nur stundenweise betreut werden. (Mein Neffe hatte Anspruch auf Betreuung Haushaltshilfe über KK. KK konnte keine zur Verfügung stellen, weil er es nur stundenweise, unregelmäßig, braucht. Er ist von März bis Aug.-18 Mon. bis 2 J.- zu einer Familienbildungsstätte gegangen, wo Kinder nach vorheriger Anmeldung betreut werden. Die Bildungsstätte bestätigte schriftlich, dass er da war, und das reichte die KM bei der KK ein und bekam die Kosten ersetzt. Sie musste diese zwar erst zahlen, bekam aber alles wieder. Zudem bestätigte der Arzt/Therapeut, in welcher Zeit die KM da war; dazu wird noch Fahrzeit berechnet, lt. Routenplaner.)
von
Ani123
am 08.09.2019, 21:48
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Du hast aktuell doch gar kein Einkommen, anhand dessen ein höheres EG entstehen könnte. Außerdem hat der FA Recht - du hast eine AU auf Basis einer schon vorher aufgetretenen und andauernden! Erkrankung. Diese kann nicht einfach zu Gunsten einer anderen AU aufgehoben werden. Mich wundert allerdings, dass du erst jetzt auf das Thema Geld kommst, wo du doch bereits seit April schwanger bist. Erhältst du aktuell ALG, welches dann jetzt ausläuft? ( Die Max. 12 Monate Bezugszeit laufen ja jetzt aus).
von
cube
am 09.09.2019, 07:55
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Die Fragestellerin hat keinen AG, also auch keine Elternzeit. Sie ist Hausfrau mit EG- Bezug. Sie ist seit 1 Jahr ohne Arbeit und wird in der Zeit ALG bekommen haben . Das ist also auch ausgereizt. Da bleibt ALG 2, Wohngeld etc - und der Vater des Kindes.
von
cube
am 09.09.2019, 07:58
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Was ist mit dem? Seid ihr noch ein Paar? Er ist nämlich dann auch finanziell für dich verantwortlich. Seid ihr keines mehr - er ist dem Kind zu Unterhalt verpflichtet und evt auch dir.
von
cube
am 09.09.2019, 08:01
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Cube die AP wird aktuell Krankengeld erhalten. Ich nehme an, der Anspruch auf ALG 1 ruht in dieser Zeit.
Aber selbst Krankengeld gibt es nur eine begrenzte Zeit.
Ehrlich gesagt, wundert mich die Aussage der Beratungsstelle sehr....
Mitglied inaktiv - 09.09.2019, 08:19
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Ja, nach 6 Wochen ALG wird Krankengeld gezahlt - meines Wissens nach aber werden die Monate der Krankheit nicht! vom Bezugszeitraum abgezogen. ("Der Anspruch auf Arbeitslosengeld verlängert sich nicht um den Zeitraum, in dem Sie krankgeschrieben waren."). Das ALG wird nur durch das KG ersetzt - im Prinzip ist das JC gerade der AG, der 6 Wochen lang "Lohn" (ALG) zahlt bevor die KK einspringt. Nur das der Vertrag mit dem "AG Arbeitsamt" eben ein befristeter ist und nach zB 12 Monaten ausläuft.
Also wäre der ALG-Anspruch dennoch inzwischen abgelaufen bzw. läuft jetzt ab.
Das würde auch dazu passen, dass die Fragestellerin sich erst jetzt um die zukünftigen Finanzen kümmert, obwohl bereits seit April schwanger.
Und wie gesagt/gefragt: was ist mit dem Partner/Vater? Der schien ja nun zunächst auch während der Arbeitslosigkeit und Krankheitsphase erst mal da gewesen zu sein. Wenn es ihn noch gibt. wäre er eben auch finanziell zuständig.
Ich denke, genau eine solche Situation - während Arbeitslosigkeit und Langzeiterkrankung schwanger zu werden - ist einer der Fälle, in denen man relativ schnell dumm da stehen kann bzgl. Geld. Da kann die Fragestellerin nichts für - wird aber leider nichts daran ändern, dass es finanziell nicht sooo rosig aussehen wird ohne solventen Partner.
von
cube
am 09.09.2019, 08:41
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Wenn die Krankschreibung weiterhin besteht, also auch nach der Geburt, kann dies evt. weiterhin bezogen werden. Zusätzlich zum Mindestsatz EG - denn der bleibt ja unberührt von evt. Anrechnungen auf Einkommensersatzleistungen.
KG wird aber längstens 72 Wochen - wird also auch im April 2020 (nach meiner groben Rechnung) auslaufen.
von
cube
am 09.09.2019, 09:05
Antwort auf:
Wieviel Elterngeld werde ich ca. bekommen?
Ich denke mal die Beraterin wird dazu geraten haben weil sie nicht alle Fakten kennt. Oder es nicht besser weiss was auch gar nicht so unwahrscheinlich ist. So denken viele das es langt wenn jetzt zu der bestehenden nicht schwangerschaftsbedingten AU eine schwangerschaftsbedingte dazu kommt. Oder das eine AU vom FA automatisch schwangerschaftsbedingt ist. Aber selbst wenn der nun eine AU ausstellen würde wegen den Rückenschnerzen, wäre das keine schwangerschaftsbedingte. Da sie zudem wegen psychischer Probleme schon in Krankenstand ist, bliebe es auch bei nicht schwangerschaftsbedingt. Und selbst wenn man wirklich von alle günstigen Bedingungen ausgeht, käme man bestenfalls auf bis August18 als Maßstab. Aber ein Monat Einkommen und 11 monate mit 0 € machen eben keinen Unterschied. Den das schwangerschaftsbedingte Krankengeld wird ja nicht als Einkommen gerechnet sondern es führt dazu das auf frühere Monate zurück gegriffen wird. Und ob Krankengeld oder ALG1 ist egal, beides wird mit 0 € gerechnet.
von
Felica
am 09.09.2019, 09:30
