Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Oma überschreitet Grenzen

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Oma überschreitet Grenzen

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Bader und liebe Mitleser, ;-) welche Möglichkeiten bieten sich, wenn eine Oma am Gartenzaun des Kindergartens für Aufsehen sorgt, indem sie dort tägl. mind. eine Stunde Zeit verbringt um Bilder vom fremden Enkelkind zu erhaschen. Die Erzieher bringen das Kind immer ins Haus und weisen die Frau darauf hin, dass sie keine Bilder machen darf. Vom Zaun vertreiben darf sie der Kindergarten wohl leider nicht. Besagte Oma hat das Kind 3 x (zufällig) gesehen und es herrscht zumindest einseitig keinerlei Kontakt. Den Eltern ist der Wirbel im Kindergarten sehr unangenehm, so kann es nicht weitergehen. Es ist nicht Hauptaufgabe des Kindergartens ständig die Umgebung zu sichern und auch andere Kinder haben ein Recht auf ungestörtes Spielen an der frischen Luft. Welche Schritte kann es geben? Muss der Kindergarten als Hausherr die Suppe auslöffeln und muss / darf die Polizei rufen oder dürfen die Eltern tätig werden? Besten Dank vorab. MfG


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, ohne die Hintergründe zu kennen: schade. Schade für das Kind u für die Oma. Juristisch: Wenn Sie den Kontakt nicht wünschen, warum auch immer, können Sie gerichtliche Unterlassungsansprüche geltend machen. Zum Rechtspfleger gehen, der nimmt das kostenfrei auf. Liebe Grüße NB


Mitglied inaktiv

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Ich würde bei der Polizei nachfragen, ob das bereits als Stalking ausgelegt werden kann und ggf Anzeige erstatten. LG Lilly


Mitglied inaktiv

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Keine Ahnung was einen dazu treibt, der Oma den Anblick ihres Enkelkinds juristisch untersagen zu wollen, bzw. mit Polizeigewalt einschreiten zu wollen. Das ist ja buchstäblich "Kindergarten". Ihr könntet den Konflikt über eine Mediation lösen. Oma könnte einen Fototermin mit Enkelkind bekommen, dann braucht sie doch nicht jeden Tag am Gartenzaun zu stehen. Hier wird ein familiärer Konflikt auf Kosten anderer ausgetragen. Das einfachste wäre, wenn ihr 800 km wegzieht.


Sternenschnuppe

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Ich würde zum Anwalt gehen und eine Unterlassungserklärung schicken lassen mit Ankündigung auf Unterlassungsklage. Es geht gar nicht dass Bilder angefertigt werden ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Offene Karten, die andern Eltern werden das auch nicht witzig finden und sicherlich unterstützen.


cube

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Warum darf Oma den Enkel denn nicht sehen? Im privaten Bereich können die Eltern einen Kontakt natürlich unterbinden. Oma von der - vermutlich öffentlichen Straße - zu vertreiben wird ohne Verfügung wohl schwerer. Und die bekommt man nur, wenn man einen schwerwiegenden Grund nachweisen kann. Aber davon abgesehen verletzt Oma das Recht am eigenen Bild bzw. darf einfach nicht ohne Erlaubnis in den KiGa hinein fotografieren. Hier könnte der KiGa dann doch auch selbst tätig werden und mal mit der Polizei sprechen. Es wird ja die Privatsphäre des KiGa als auch die der anderen Kinder durch die Versuche zu Fotografieren als auch das "Herumlungern" verletzt. Aber auch hier denke ich, wird die Polizei klären wollen, welchen Grund es gibt, dass Oma überhaupt solche ein Verhalten an den Tag legt.


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Fraglich ist lediglich, was können die Eltern tun, was dürfen sie tun, was darf der Kita tun? Einige hilfreiche Schlagworte waren dabei ;-) Der Hindergrund ist geklärt. Meine pers. Meinung zum Sachverhalt: Das Verhalten der Oma ist eine Zumutung für die Erzieher, das "Enkel" und die anderen Kinder... und erlaubt ist es selbstverständlich nicht. Zur Befriedigung der Neugierde: Oma ist psychisch krank, würde der physischen und psychischen Gesundheit des Enkelkindes schaden und der Kontakt würde auch dem Wohlergehen der Eltern nicht dienlich sein. Kurz gesagt, der Sohn von Oma hat nach nachweisbaren 13 Jahren körperlicher und psychischer Gewalt (Nahrungsmittel, eiskaltes Wasser, "Treppenunfälle" ect.) das Recht auf seiner Seite. Kontakt Sohn - Opa besteht bereits seit 20 Jahren nicht, zu Oma leider schon, da diese den Kontaktabbruch nicht respektieren kann. Umzüge gab es, durch die Arbeit der Eltern sind diese aber fix wieder ermittelbar für Oma. (Oma fährt mom. für diese Aktionen tägl. 70 km.) Bg


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