Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Integrationskraft

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Integrationskraft

Mina0704

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Hallo Frau Bader, Unser Sohn 5 Jahre,  besucht seit 4 Monaten einen neuen Kindergarten. Seit 1 Monat hört er nicht auf die Erzieher,  schmeißt Sand auf Kinder usw. Jedoch haut er nicht, hin und wieder schubst er. Der Kiga setzt uns massiv unter Druck und will eine Integrationskraft. Ansonsten will sie den Geschäftsführer noch mit ins Boot holen und ggf. kündigen. Ist das möglich? Unser Sohn wird massiv unter Druck gesetzt und will nicht mehr hin. Welche Rechte haben? Außerdem sind wir seit kurzem bei der Ergotherapie, worüber der Kiga Bescheid weiß.  Vielen Dank 


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, ich würde darüber einmal mit dem Kinderarzt sprechen. Im Zweifel schadet eine Integrationskraft nicht, sie kann, wenn sie nicht nötig ist, ja wieder abgeschafft werden Liebe Grüße NB


KielSprotte

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Ist denn vor einem Monat etwas besonderes vorgefallen, oder warum funktioniert es nicht mehr? Die drei Monate davor scheint es doch keine Probleme gegeben zu haben? Aber grundsätzlich verstehe ich dein Problem nicht: die Erzieherinnen sind darauf angewiesen, dass die Kinder auf sie hören. Wenn sie z.B. Stop/Halt whatever rufen, müssen die Kinder stoppen - um sich und/oder andere nicht zu gefährden. Auch das Argument "er haut ja nicht, schubst nur" finde ich lächerlich. Im Zweifel wäre es mir egal, ob mein Kind verletzt wird, weil es von einem anderen gehauen oder geschubst wurde und deshalb vielleicht irgendwo runtergefallen ist. Eine I-Kraft kann doch für alle von Vorteil sein: dein Kind wird nicht mehr härter von den Erzieherinnen angesprochen und die Erzieherinnen können sich auf die anderen Kinder konzentrieren und nicht ständig hinter eurem Sohn hinterher sein. Und ja, wenn ihr da nicht mitzieht, kann der Kiga kündigen - wg. Gefährdung der anderen Kinder.


Mina0704

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Davor gab es kein Probleme und bei uns zu Hause gab es keine Veränderungen. Sein Bezugserzieher ist vor einem Monat gegangen. Es handelt sich darum, dass er sich wohl nicht in der Reihe aufstellt oder im Morgenkreis nach 15 min nicht mehr sitzen bleiben will und dann auf den Boden setzt. Er setzt sich keiner Gefahr aus, sondern macht eher Quatsch. Eine Integrationskraft führt auch zu Stigmatisierung eines Kindes. Des Weiteren muss ich ich mich auch nicht erpressen lassen durch die Kita.     Vielen Dank 


misses-cat

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Und wenn die Erzieher sagen sie sie können  dein Kind nicht  händeln ohne das er oder andere in Gefahr  sind können sie euch den Platz  kündigen. So einfach ist das.


KielSprotte

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Sand werfen und schubsen hat in meinen Augen nichts mit Quatsch machen zu tun, sondern ist eine Gefährdung der anderen Kinder. Stimmt, du musst dich nicht "erspressen lassen", aber dann kannst du euren Sohn eben demnächst selbst betreuen, scheint ja kein Problem zu sein.


Mina0704

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Ich weiß nicht, in welcher Welt du lebst....aber danke


roza_soza

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Zum Wohle deines Kindes sollten du und das pädagogische Personal zusammen eine Lösung finden. Ich denke, es macht Sinn hier eine dritte Person/Partei mit einzubeziehen um zu sehen, wie auffällig das Verhalten deines Kindes in der Kita wirklich ist und um nach Lösungen zu suchen. Ist eure Kita einem Spitzenverband angeschlossen? Gibt es eine Fachberatung? Diese stehen in der Regal für solche Gespräche zur Verfügung und sollten in erster Linie das Kind im Blick haben und dadurch recht neutral sein. Ansonsten mal die Kita fragen, ob es möglich wäre, das Jugendamt um Unterstützung zu bitten und da schauen, ob es jemandem gibt, der mal neutral beobachten kann oder in einem Gespräch als Mediator oder Moderator dabei sein kann. Letztlich wäre eine Kündigung wahrscheinlich nicht vorrangig im Interesse des Kindes, da es die Kita wechseln müsste. Erst wenn es keine gemeinsame Lösung gibt, sollte das der Weg sein.  


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