Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Wie bekomme ich meinen Sohn dazu Stückchen zu essen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wie bekomme ich meinen Sohn dazu Stückchen zu essen?

Glücksmama

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Hallo, mein Sohn ist 9 Monate, ein Fliegengewicht und schlechter Esser. Ich bin froh über jeden Löffel der rein geht! Momentan ist das Füttern leider schon zu einer nervlichen Zerreißprobe für mich geworden, ich weiß, dass ihn das auch unter Stress setzt und uns beiden nicht hilft. Aber ich kann nicht anders. Wir sind schon lange bei vier Breimahlzeiten am Tag, weil ich hoffte ihn so zu mehr Gewicht zu bekommen, aber bringt auch nichts. Er isst mal besser, mal schlechter, aber was gar nicht geht sind Stückchen. Er fängt sofort an zu würgen bis hin zum Übergeben. Alles muss ganz fein püriert sein! Da er eh schon wenig isst, will ich ihn natürlich mit den Stücken nicht quälen und bin froh wenn das Essen auch drinnen bleibt. Prinzipiell wird erstmal der Kopf weg gedreht wenn der Löffel kommt und lieber die Hände in den Mund geschoben (er zahnt momentan stark) Ich habe auch den Eindruck, dass wenn ich ihn mir nicht schnappen würde, er gar nicht bescheid geben würde, dass er Hunger hat! Er sitzt mit bei uns am Tisch, hat seinen eigenen Teller und Löffel aber das bringt auch alles nichts. Fingerfood fässt er an als ob es irgendwie eklig wäre. Wenn dann doch mal was im Mund landet, fängt er sofort wieder an zu würgen. Dann nehm ichs ihm natürlich wieder weg, weil ich nicht will das er sich übergibt. Wie krieg ich ihn denn dazu Stückchen zu essen? Viell würde er dann auch mal was zunehmen, wenns mal einen Keks zwischendurch gibt oder so? Er soll schließlich bald in die Kita, da muss er doch anständig essen können!? Vielen Dank


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Liebe „Glücksmama“, es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden. Das Essen hat sich offensichtlich sowohl bei Ihnen als auch bei Ihrem kleinen Schatz als etwas Stressvolles, Belastendes entwickelt. Und genau umgekehrt sollte es sein. Denn eine entspannte Atmosphäre und angenehme Stimmungen machen Appetit und laden zum Essen ein. Als Außenstehende ist das natürlich leicht gesagt. In meiner Beratungstätigkeit höre ich immer wieder davon, dass ein Kind so empfindlich wie Sie es beschreiben reagiert. Dann ist meistens etwas vorangegangen, z.B. dass ein Kind schlechte Erfahrungen mit Stückchen gemacht hat. Dass es sich heftig verschluckt hat oder das Essen unter Druck oder Zwang stattgefunden hat. Auch kann es einmal passiert sein, dass der Löffel etwas zu weit nach hinten gerutscht ist. Diese schlechten Erfahrungen können sich festsetzen und viel Geduld benötigen, bis sie wieder ausgeräumt sind und Vertrauen aufgebaut ist. Sie beide „kämpfen“ ja schon mehrere Monate mit dem Essen und das ist bei einem Fliegengewicht auch verständlich. Sicher haben Sie das Problem schon einmal mit einem Arzt besprochen, denn es ist wichtig, dass „organische“ bzw. „medizinische“ Ursachen ausgeschlossen werden. Einige Babys stehen der ungewohnten Konsistenz des gröberen Breis erst mal skeptisch gegenüber. Auch haben manche Kinder einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier äußerst sensibel. Ein kleines Stückchen Brei oder Brot bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Kommen schlechte Erfahrungen dazu, kann sich das festsetzen. Was die Nährstoffversorgung anbelangt, können Sie ganz beruhigt sein. Auch mit den pürierten Mahlzeiten wird Ihr Junge mit allem versorgt, was er benötigt. Gehen Sie ganz behutsam vor. Um Ihr Kind mit gröberem Essen vertraut zu machen, mischen Sie am besten erst einmal ein paar Löffelchen stückige Kost unter die pürierte. Klappt das erhöhen Sie die Menge Löffel für Löffel. Meistens sind die Stückchen nur eine Sache der Gewohnheit bzw. der Bequemlichkeit, denn Kauen und Schlucken stückiger Kost erfordert aktive Mitarbeit. Jedes Kind hat hier sein eigenes Tempo und gewöhnt sich früher oder später an grobes Essen. Manchmal macht es auch von heute auf morgen "klick" und es klappt. Machen Sie sich keinen Druck oder keine Sorgen wegen der Kita. In einer ganz anderen Umgebung verhalten sich die Kleinen oftmals ganz anders. Mit Hilfe von Gleichgesinnten, kann Ihr Spatz große Fortschritte machen, hier hilft die Gruppendynamik. Versuchen Sie es einmal ganz anders. Stellen Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht mehr in den Mittelpunkt. Versuchen Sie die Mahlzeiten nicht mehr als Kampf zu sehen, sondern eine entspanntere Atmosphäre zu schaffen. Bei so quirligen kleinen Kerlchen ist es wichtig frühzeitig Bescheid zu geben, dass es bald Essen gibt und sie dann zum Essen ab zu holen. Setzen Sie sich bitte keine zu hohen Ziele, wie Sie schreiben zahnt Ihr kleiner Schatz und das sind in der Regel ohnehin schwierige Phasen. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Ich wünsche Ihnen, dass bald kleine Fortschritte bemerkbar sind. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


pandora10michaela

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Hallo. Das kommt mir alles so bekannt vor. Genauso schwer hatte ich bei meinem Sohn. Als die Umstellung auf stückige kost anstand Hab ich ein halbes Glas püriertes u ein halbes Glas fein Stückiges gemischt. Das hat ganz gut funktioniert. Irgendwann konnte ich Das pürierte weg lassen. Wieviel wiegt er denn?


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