Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

Wie an "richtiges" Essen gewöhnen?

Frage: Wie an "richtiges" Essen gewöhnen?

cocco.96

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Hallo, ich habe folgendes Problem: mein Sohn, 21 Monate, ernährt sich ausschließlich von Joghurt mit Haferflocken und Apfelmus (Frühstück und nachmittags) sowie Hipp-Menüs (mittags und abends). Na gut. Vollkornnudeln mit Tomatensoße oder Käsetortellini mit Tomatensoße isst er auch. Aber das wars an "richtigem" Essen. Kein Apfel (lutscht er nur drauf rum und haut die Zähne rein, beißt aber nicht ab), kein Brot (nicht mal mit Apfelmus), kein Fruchtriegel (einmal dachte ich, vielleicht muss ich ihn nur dazu "zwingen/motivieren" und hab ihm ein Stück auf die Zunge gelegt - er hat nur gebrüllt und sich fast verschluckt...). Nicht mal Schokolade mag er. Gut, Lollis und Eis lutscht er, wenn er es bekommt (aber das ist ja nicht unser Ziel...). Aber da haben wir es wieder - er mag es offenbar nicht abzubeißen oder hartes zu kauen. Was er nicht mag, drückt er mit der Zunge wieder raus - oder probiert bei den meisten Dingen gar nicht erst. Auch in der Krippe isst er nicht, was alle essen (höchstens mal Suppe), sondern besteht auf seine Hipp-Menüs. Ein paar Mal hat er aber auch die mit der Zunge wieder rausgeschoben... Die Erzieherinnen mischen manchmal "echtes" Essen unter seins, aber das geht nur, bis er es merkt.. Er hat auch einen ziemlichen Dickkopf. Wenn er etwas nicht will, will er es nicht. Er würde endlos schreien, weil er Hunger hat, statt dann doch das zu essen, was alle essen, würden wir ihm sein Hipp-Menü verwehren... Aber das kann doch nicht ewig so weiter gehen... er trainiert ja auch seine Gesichtsmuskeln überhaupt nicht mit diesem weichen Zeug... was sollen wir tun? Wenn er etwas nicht will, dreht er einfach den Kopf weg und sagt nein. Ich kann ihn ja nicht zwingen.... aber ewig Hipp-Menüs und Apfelmus sind ja auch keine Lösung... Vielen Dank für Ihre Hilfe!


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Liebe „cocco.96“, Ihr Kleiner ist ein Kleinkind und hat wirklich einen sturen Kopf. Das ist aber in diesem Alter gar nicht ungewöhnlich. Auch ist das Essverhalten in den wenigsten Fällen so, wie die Eltern es sich wünschen. Wichtig ist letztlich immer, das Sie das was Sie sich vornehmen auch konsequent umsetzen. Und sich von kleinen Widerständen oder Protesten nicht zu sehr beindrucken lassen, auch wenn es laut wird. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Ich weiß, diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dennoch ist eines sicher, ein gesundes Kind wird nicht vor einem vollen Teller verhungern. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass sie mit seiner Verhaltensweise am Tisch viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Meine Tipps sind folgende: Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sonst ist der Bauch schon voll mit lauter Kleinigkeiten zwischendurch. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Eltern geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist er viel zu schlau. Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe! Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus. Schauen Sie nicht auf seinen Teller, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Junge am Essen interessieren. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Nach Möglichkeit den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Ein ganz wichtiger Punkt: Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Junge wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie als Eltern am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Und jetzt möchte ich noch das Positive hervorheben: Ihr Kleiner isst mit Freude Jogurt, Haferflocken, Apfelmus und vollwertige Menüs. Das ist schon toll und bestimmt schaffen Sie es Schritt für Schritt ihn an neue Lebensmittel heranzuführen. Viel Freude am Familientisch und alles Gute! Anke Claus


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